11.02.2013 17:08:31
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dpa-AFX Überblick: KONJUNKTUR vom 11.02.2013 - 17.00 Uhr
BRÜSSEL/NIKOSIA - Das Hilfspaket für das finanziell angeschlagene Zypern wird nach Einschätzung des neuen Eurogruppenchefs Jeroen Dijsselbloem im März geschnürt. "Wir wollen heute Fortschritte machen", sagte Dijsselbloem am Montag in Brüssel vor einem Treffen mit seinen Amtskollegen der Eurozone. "Ich denke, dass wir alle übereinstimmen, dass eine Lösung für Zypern gefunden werden muss." Der Niederländer wies auf die Präsidentenwahlen in Zypern hin, deren erste Runde für das kommende Wochenende geplant ist. Zu Details des möglichen Hilfspakets nahm er keine Stellung. Zypern hatte einen entsprechenden Antrag im Sommer 2012 gestellt.
Frankreich besteht auf Debatte über Wechselkurse
BRÜSSEL - Frankreich besteht auf einer europäischen Debatte über den starken Euro. Die Gründe für die Verteuerung der Euro-Währung seien zunächst eher positiv, so kehre das Vertrauen in das gemeinsame Währungsgebiet zurück, sagte der französische Finanzminister Pierre Moscovici am Montag in Brüssel vor Beratungen mit seinen Amtskollegen der Eurozone.
Neue Konjunkturspritze: China plant Milliarden für Infrastruktur
PEKING - Mit einem neuen Konjunkturpaket für die chinesische Infrastruktur will Peking laut einem Medienbericht die Wirtschaft unterstützen. 120 Milliarden Yuan (rund 14 Milliarden Euro) sollen in diesem Jahr investiert werden, schreibt die Tageszeitung "China Daily" am Montag. Das Finanzministerium wolle das Geld zum größten Teil in Autobahnen und kleinere Straßen stecken.
Deutschland muss bei Auktion von 6-Monatspapieren wieder Zinsen zahlen
FRANKFURT - Deutschland hat bei der Auktion von Geldmarktpapieren ("Bubills") mit einer Laufzeit von sechs Monaten erstmals seit Juni 2012 wieder Zinsen bezahlt. Die Auktion habe eine durchschnittliche Rendite von 0,02 Prozent erbracht, teilte die Bundesbank am Montag in Frankfurt mit. Die letzte vergleichbare Auktion am 7. Januar hatte noch einen Negativzins von minus 0,009 Prozent ergeben. Insgesamt hat Deutschland mit der Auktion 3,385 Milliarden Euro aufgenommen. Die Marktpflege lag bei 615 Millionen Euro. Die Auktion war 1,9-fach überzeichnet (7. Jan: 2,1-fach).
Experten mahnen: Finanzkrise bremst Investitionen
LONDON - Fachleute sehen künftiges Wirtschaftswachstum durch fehlende Investitionen bedroht. Weltweit seien in den kommenden Jahren größere Investitionen etwa in Infrastruktur, Bildung, Forschung und Entwicklung sowie in den Wohnungsbau nötig, um auch nur bescheidene Wachstumsziele zu erreichen, sagte der Vorsitzende des Expertengremiums "Group of 30" (G30), der ehemalige EZB-Chef Jean-Claude Trichet, bei der Vorstellung einer neuen Studie der Gruppe am Montag in London.
Zyperns Minister zuversichtlich für Hilfsprogramm
BRÜSSEL - Das finanziell angeschlagene Zypern rechnet weiter mit einer Vereinbarung für ein internationales Hilfsprogramm Ende März. "Wir haben es geschafft, die Lage zu stabilisieren", sagte Finanzminister Vassos Shiarly am Montag in Brüssel. Zu Spekulationen, wonach auch Anleger bei zyprischen Banken bei der Rettung in die Verantwortung genommen werden könnten, sagte der Ressortchef: "Das ist ein sehr unwahrscheinliches Szenario, dass ich wirklich nicht kommentieren möchte." Die Tageszeitung "Financial Times" (Montag) hatte darüber berichtet. Shiarly beriet mit den Amtskollegen der Eurozone über das Hilfsprogramm, das nach bisherigen Plänen rund 17,5 Milliarden Euro betragen soll.
Drastische Rentenkürzungen für griechische Politiker
ATHEN - Das harte Sparprogramm hat nun auch die griechischen Politiker erreicht. Die Renten der Abgeordneten wurden seit 2009 stufenweise um mehr als 50 Prozent gekürzt. Wie das griechische Finanzministerium am Montag mitteilte, verdiene nun ein pensionierter Abgeordneter 1.975,96 Euro netto. Vor vier Jahren betrug diese Pension 3.866,16 Euro. Auch die ehemaligen griechischen Ministerpräsidenten müssen den Gürtel enger schnallen. Die Renten der ehemaligen Regierungschefs wurde von 4.679,48 Euro im Dezember 2009 auf 2.561,26 Euro im Februar 2013 gekürzt.
Koalitionspolitiker: Hilfskredite gegen zyprisches Erdgas
BERLIN - Politiker der schwarz-gelben Regierungskoalition wollen als Gegenleistung für die Zypern-Rettung die möglichen Erdgasvorkommen des Inselstaates als Garantie nutzen. "Alle möglichen Hilfskredite sollten durch künftige Einnahmen aus den Gasverkäufen Zyperns abgesichert werden. Immerhin wird der Marktwert der riesigen zyprischen Öl- und Erdgasvorkommen auf mehr als 600 Milliarden Euro geschätzt", sagte der Präsident des CDU-Wirtschaftsrats, Kurt Lauk, am Montag in Berlin.
Regierung: Wirtschaftliche Schwächephase bald vorbei
BERLIN - Die deutsche Wirtschaft kann ihre Durststrecke nach Einschätzung der Bundesregierung rasch hinter sich lassen. "Die Perspektiven hellen sich allmählich auf. Die Frühindikatoren deuten auf ein absehbares Ende der aktuellen Schwächephase hin", teilte das Bundeswirtschaftsministerium am Montag in seinem monatlichen Bericht zur wirtschaftlichen Lage mit.
OECD: Frühindikator CLI legt zum dritten Mal leicht zu
PARIS - Die Anzeichen auf eine moderate Konjunkturbelebung im OECD-Raum verdichten sind. Im Dezember legte der OECD-Frühindikator CLI zum dritten Mal in Folge leicht zu. Wie die Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) am Montag mitteilte, stieg der Indikator im Monatsvergleich um 0,1 Punkte auf 100,4 Zähler. Die Situation in den einzelnen Regionen fällt jedoch unterschiedlich aus. Als schwach wird die Lage in Frankreich beschrieben, während sie sich im Euroraum als Ganzes stabilisiere.
'FT': Papier zu Zypern-Hilfe nennt auch Beteiligung Privater als Option
LONDON - Ein EU-internes Papier zur finanziellen Unterstützung des krisengeschwächten Eurolandes Zypern nennt einem Pressebericht zufolge die Möglichkeit einer Beteiligung privater Gläubiger. Wie die "Financial Times" (FT, Montagausgabe) berichtet, enthält das vertrauliche Dokument drei Optionen zur Rettung Zyperns. Eine "radikale" Variante ziele darauf ab, Gläubiger bestimmter Bankeinlagen und Inhaber zypriotischer Staatsanleihen zu belasten. Diese drastische Variante eines "Bail-in" werde von den Autoren des Papiers jedoch abgelehnt: "Die Risiken, die mit dieser Option verbunden wären, sind signifikant."
Frankreich: Industrieproduktion fällt etwas weniger als erwartet
PARIS - Die Schwäche der französischen Industrie hat sich im Dezember fortgesetzt. Die Industrieproduktion ging jedoch etwas weniger stark zurück als erwartet. Im Monatsvergleich fiel die Produktion um 0,1 Prozent, wie die Statistikbehörde Insee am Montag in Paris mitteilte. Bankvolkswirte hatten mit einem Rückgang um 0,2 Prozent gerechnet. Im Vormonat war die Produktion um 0,5 Prozent gefallen. Im Jahresvergleich sank die Industrieproduktion im Dezember um 2,1 Prozent und damit wie erwartet.
Niebel: Kaum Möglichkeiten für Einsparungen im Entwicklungsetat
BERLIN - Entwicklungsminister Dirk Niebel sieht im Zuge der Haushaltsberatungen keine Möglichkeiten für größere Einsparungen in seinem Etat. Viele Mittel seien durch internationale Zusagen der Bundeskanzlerin ohnehin gebunden, sagte der FDP-Politiker der Zeitung "Die Welt". Diese Zusagen ließen sich bei Kürzungen in seinem Etat nicht einhalten.
Rehn fürchtet Abwertungswettlauf - 'Zerfall der Eurozone gebannt'
BERLIN/ROM - EU-Währungskommissar Olli Rehn hat vor einem globalen Abwertungswettlauf wichtiger Währungen gewarnt. Auf die Gefahr eines solchen "Währungskrieges" zulasten der Eurozone angesprochen, sagte Rehn dem österreichischen Magazin "Profil": "Ich erkenne die Gefahr einer kompetitiven Abwertung. Wir haben erst kürzlich die Regierung Japans vor entsprechenden Schritten Richtung Abwertung des Yen gewarnt." Zugleich forderte er Reformen im Weltwährungssystem, "damit es nicht zu negativen Einflüssen auf den Welthandel kommt".
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