10.03.2010 17:42:54

dpa-AFX Überblick: KONJUNKTUR vom 10.03.2010 - 17.00 Uhr

    Japans Maschinenbauaufträge gesunken  

    TOKIO  - Die Maschinenbauaufträge in Japan sind im Januar um 3,7 Prozent im Vergleich zum Vormonat gesunken. Das ist der erste Rückgang seit zwei Monaten, wie die Regierung am Mittwoch bekanntgab. Die Aufträge für Maschinen, ausgenommen volatile Aufträge wie für Schiffe, hatten ein Volumen von 723,8 Milliarden Yen (5,9 Mrd Euro). Die Maschinenauftragsdaten gelten als Indikator für die Investitionen der Unternehmen der nächsten sechs Monate.

Deutschland: Inflationsrate stärker als erwartet nach oben revidiert

    WIESBADEN  - In Deutschland ist die Inflationsrate im Februar stärker als erwartet nach oben revidiert worden. Die jährliche Inflationsrate sei zwar von 0,8 Prozent im Vormonat auf revidierte 0,6 Prozent zurückgegangen, teilte das Statistische Bundesamt am Dienstag in Wiesbaden mit. In der Schnellschätzung war jedoch nur eine Rate von 0,4 Prozent ermittelt worden. Von dpa-AFX befragte Volkswirte hatten mit einer Revision auf 0,5 Prozent gerechnet. Auf Monatssicht stieg das Preisniveau um 0,4 Prozent. In der Schnellschätzung war noch ein Wert von 0,2 Prozent festgestellt worden. Volkswirte hatten eine Revision auf 0,3 Prozent erwartet.  

Deutschland: Handelsbilanzüberschuss sinkt wegen fallender Exporte

    WIESBADEN  - Der Überschuss der deutschen Handelsbilanz ist im Januar zum Vormonat vor allem wegen gesunkener Exporte gefallen. Der Saldo habe 8,0 Milliarden Euro betragen, nach 13,4 Milliarden Euro im Vormonat, teilte das Statistische Bundesamt am Mittwoch in Wiesbaden mit. Auf Jahressicht stieg hingegen der Überschuss. Im Januar 2009 hatte er noch bei 7,1 Milliarden Euro gelegen. Kalender- und saisonbereinigt lag der Überschuss im Januar 2010 bei 8,7 Milliarden Euro.

Interesse deutscher Unternehmen an Japan wächst

    TOKIO  - Ungeachtet der Wirtschaftskrise rückt Japan wieder zunehmend ins Blickfeld der deutschen Wirtschaft. "Das Interesse an Japan nimmt zu", sagte Günter Zorn, Präsident der Deutschen Industrie- und Handelskammer Japan, am Mittwoch der Deutschen Presse- Agentur dpa in Tokio. Zwar komme es auch unter den in Japan präsenten deutschen Unternehmen vor, dass im Zuge der Krise gespart und teils konsolidiert wird, sagte Zorn. Ein von der japanischen Wirtschaftszeitung "Nikkei" (Mittwochsausgabe) beobachteter Trend zur Abwanderung ausländischer Unternehmen aus Japan treffe für Deutsche aber so nicht zu. "Vielleicht eher im Gegenteil", so Zorn.

Frankreich: Industrieproduktion steigt überraschend deutlich

    PARIS  - In Frankreich ist die Industrieproduktion im Januar überraschend deutlich gestiegen. Auf Monatssicht sei die Produktion um 1,6 Prozent geklettert, teilte die Statistikbehörde INSEE am Mittwoch in Paris mit. Volkswirte hatten hingegen mit einem Zuwachs von 0,1 Prozent gerechnet. Im Vormonat war die Produktion noch um revidiert 0,2 Prozent zurückgegangen, nachdem zunächst ein Minus von 0,1 Prozent veranschlagt worden war.

Italien: Industrieproduktion steigt im Januar stärker als erwartet

    ROM  - In Italien ist die Industrieproduktion im Januar deutlich stärker gestiegen als erwartet. Bereinigt sei die Produktion auf Monatssicht um 2,6 Prozent geklettert, teilte die Statistikbehörde ISTAT am Mittwoch in Rom mit. Dies war der erste Anstieg seit April 2008. Ökonomen hatten lediglich einen Anstieg um 0,6 Prozent erwartet.

Kabinett beschließt Steuerabkommen mit Liechtenstein

    BERLIN  - Das Bundeskabinett hat am Mittwoch ein neues Steuerabkommen zwischen Deutschland und Liechtenstein beschlossen. Dies bestätigten Regierungskreise in Berlin. Das Abkommen war bereits im September von beiden Ländern unterzeichnet worden. Es muss aber noch vom Bundestag gebilligt werden. Dazu war der Kabinettsbeschluss notwendig. Steuerabkommen regeln die Amtshilfe bei Steuerdelikten.

Großbritannien: Industrieproduktion sinkt überraschend

    LONDON  - In Großbritannien ist die Industrieproduktion im Januar überraschend gesunken. Die Produktion sei im Monatsvergleich um 0,4 Prozent zurückgegangen, teilte das nationale Statistikamt am Mittwoch in London mit. Volkswirte hatten mit einem Anstieg um 0,3 Prozent gerechnet. Im Vormonat war die Produktion um 0,5 Prozent gestiegen. Im Jahresvergleich sank die Produktion im Januar um 1,5 Prozent, nach einem Rückgang um revidiert 3,7 (zuvor: 3,6) Prozent im Vormonat.

Italien: Wirtschaft schrumpft etwas stärker als bisher gemeldet

    ROM  - Die italienische Wirtschaft ist im Schlussquartal 2009 etwas stärker als ursprünglich gemeldet geschrumpft. Das Bruttoinlandsprodukt (BIP) sei zum Vorquartal um revidierte 0,3 Prozent zurückgegangen, teilte die Italienische Statistikbehörde ISTAT am Mittwoch in Rom mit und revidierte damit ihre ursprüngliche Schätzung von minus 0,2 Prozent. Ökonomen hatten hingegen eine Bestätigung erwartet.

Vietnam lockert Zwei-Kind-Politik

    HANOI  - Vietnam lockert seine in den 80er Jahren eingeführte Zwei-Kind-Politik. Bestimmte Ehepaare dürfen nun auch ein drittes Kind bekommen, teilte die Chefin des Büros für Bevölkerungsentwicklung in Hanoi am Mittwoch mit. Ein drittes Kind sei erlaubt, wenn die Eltern Zwillinge haben oder ein behindertes Kind, wenn ihre Kinder aus früheren Ehen stammen oder wenn ein Kind gestorben sei, präzisierte Nguyen Thi Thanh Huong. Auch bestimmte ethnische Minderheiten dürfen mehr als zwei Kinder bekommen.

Konjunkturprogramm: KfW sagt 10,1 Milliarden Euro zu

    FRANKFURT  - Im Kampf gegen Wirtschaftskrise und erschwerte Kreditbedingungen hat die staatseigene KfW-Bankengruppe Unternehmen mit günstigen Krediten in Milliardenhöhe unterstützt. Zum 8. März habe die Förderbank über ihr Sonderprogramm aus dem "Deutschlandsfonds" Kredite über 10,1 Milliarden Euro zugesagt, sagte der KfW-Vorstandsvorsitzende Ulrich Schröder am Mittwoch in Frankfurt: "95 Prozent gehen an Unternehmen des Mittelstands, es ist ein klar mittelstandsorientiertes Programm." Von den Krediten seien Darlehen im Wert von 6,6 Milliarden Euro direkt an Unternehmen vergeben worden, der Rest wurde Geschäftsbanken als Globaldarlehen zur Verfügung gestellt. Der Fonds war mit dem zweiten Konjunkturpaket aufgelegt worden. Für Kredite stehen dabei 40 Milliarden Euro bereit.

Jobcenter zahlt in Härtefällen Kassen-Zusatzbeiträge  

    NÜRNBERG  - Hartz-IV-Empfänger müssen sich nicht in jedem Fall eine neue Krankenkasse suchen, wenn ihre Versicherung einen Zusatzbeitrag verlangt. In bestimmten Härtefällen übernehme das Jobcenter den Sonderbeitrag, um den Betroffenen einen Kassenwechsel zu ersparen, teilte die Bundesagentur für Arbeit (BA) am Mittwoch in Nürnberg mit.

Kassen mit Überschuss - Gesundheitsfonds im Minus  

    BERLIN  - Die gesetzlichen Krankenkassen haben das Krisenjahr 2009 mit einem Milliarden-Überschuss und damit besser als erwartet abgeschlossen. Der neu eingeführte Gesundheitsfonds landete dagegen in den roten Zahlen. Wie aus den vom Bundesgesundheitsministerium am Mittwoch veröffentlichten Zahlen hervorgeht, weisen die Krankenkassen insgesamt einen Überschuss von 1,1 Milliarden Euro aus. Als einzige Kassenart verzeichneten die Ersatzkassen für 2009 ein Defizit.

Merkel sieht Europäischen Währungsfonds-Fonds erst langfristig  

    BERLIN  - Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) sieht die Bildung eines Europäischen Währungsfonds als langfristige Perspektive. Sie besteht dabei auf einer Änderung der geltenden EU- Verträge. Dies setzt Einstimmigkeit in der Europäischen Union (EU) voraus. "Wir wissen durchaus, wie schwierig das ist", zitierte Vize- Regierungssprecher Christoph Steegmans am Mittwoch die Kanzlerin. Auf jeden Fall dürfe es kein Aufweichen der bestehenden Euro- Stabilitätskriterien geben. Zur Lösung der aktuellen Griechenland- Krise wird ein "EWF" nach dem Muster des Internationalen Währungsfonds (IWF) für Merkel nicht zur Verfügung stehen.

FDP will mehr Zuverdienst für Hartz-IV-Empfänger  

    BERLIN  - Hartz-IV-Empfänger sollen nach dem Willen der FDP mehr hinzuverdienen dürfen und so einen größeren Anreiz zum Arbeiten haben als bisher. Das ist eine der zentralen Forderungen für Änderungen an den Sozialgesetzen, das die Liberalen am Mittwoch während einer Podiumsdiskussion in Berlin präsentierten. In dem zur Gesprächsrunde verteilten Papier spricht sich die FDP neben der Erhöhung der Zuverdienstgrenzen dafür aus, einheitliche Beträge für die Unterkunftskosten der Hartz-IV-Bezieher festzulegen. Dabei seien regionale Unterschiede zu berücksichtigen - etwa bei den Mieten oder Energiekosten.

Wirtschaft: Bund soll Kreditklemme verhindern  

    BERLIN  - Wirtschaft und Banken fordern von der Bundesregierung mehr Hilfe zur Abwehr einer drohenden Kreditklemme. Dazu werden weiterhin staatliche Garantien für Kreditverbriefungen geprüft, verlautete aus Koalitionskreisen, die einen Bericht des "Handelsblatts" bestätigten. Am Donnerstag gibt es in Berlin ein Spitzentreffen von Bundeswirtschaftsminister Rainer Brüderle (FDP) mit Vertretern der Wirtschafts- und Bankenverbände.

IfW-Präsident Snower lehnt Europäischen Währungsfonds ab

    KIEL  - Das Institut für Weltwirtschaft (IfW) lehnt einen Europäischen Währungsfonds ab. Die vorgeschlagene Kombination aus Hilfsprogrammen, Kontrollen und Sanktionen sei ungeeignet, um die Probleme von in Finanznöte geratenen Ländern wie aktuell Griechenland zu lösen, sagte IfW-Präsident Dennis Snower am Mittwoch laut Mitteilung. Er empfiehlt, dass die Schaffung eines Europäischen Währungsfonds durch eine Schuldenkommission ergänzt wird.

Papandreou: Obama unterstützt Schritte gegen Spekulanten

    WASHINGTON/BERLIN  - Im Kampf gegen Spekulanten bekommt das hoch verschuldete Griechenland nach Gesprächen mit den Europäern nun auch von den USA Unterstützung. Nach Beratungen mit US-Präsident Barack Obama am Dienstag in Washington sagte der griechische Regierungschef Giorgos Papandreou, Obama begrüße entsprechende europäische Initiativen. Er habe vom Präsidenten in dieser Frage eine "positive Antwort" erhalten, sagte der Ministerpräsident laut der Finanz-Agentur Bloomberg.

USA: Großhandelslagerbestände überraschend gesunken

    WASHINGTON  - In den USA sind die Lagerbestände des Großhandels im Januar überraschend gesunken. Zum Vormonat seien die Bestände um 0,2 Prozent zurückgegangen, teilte das US-Handelsministerium am Mittwoch in Washington mit. Volkswirte hatten indes mit einem leichten Plus um 0,2 Prozent gerechnet. Im Vormonat waren die Bestände um revidiert 1,0 (zunächst minus 0,8) Prozent gesunken.

Fillon verlangt starke EU-Wirtschaftsregierung  

    BERLIN  - Frankreichs Regierungschef François Fillon hat als Ergänzung zu einem möglichen europäischen Währungsfonds (EWF) eine starke politische Wirtschaftsregierung der 27 EU-Mitglieder verlangt. Zur Forderung nach einem EWF sagte er bei einem Vortrag der Berliner Humboldt-Universität: "Diese Idee muss schnell geprüft werden, damit wir die Mittel ergänzen, die der Eurozone und ihren Mitgliedern an die Hand gegeben werden können, um auf finanzielle Spannungen zu reagieren, die eine Gefährdung für die Währungsstabilität sein könnten."

IG Metall: Bund muss Leiharbeit neu regeln  

    FRANKFURT/MAIN  - Die Bundesregierung steht nach Einschätzung der IG Metall unter erheblichem Druck, die Leiharbeit neu zu regeln. Die deutsche Gesetzgebung verstoße eindeutig gegen europäisches Recht, erklärte der 2. Vorsitzende, Detlef Wetzel, am Mittwoch in Frankfurt. Die im November 2008 verabschiedete EU-Leiharbeitsrichtlinie müsse spätestens bis November 2011 umgesetzt werden. Nach gewerkschaftlicher Einschätzung müssen viele nachteilige Regelungen für die Arbeitnehmer geändert werden.

Forscher wollen Weg in die Vollbeschäftigung weisen  

    BONN  - Deutschland hat nach Aussage des Bonner Arbeitsmarktforschers Klaus Zimmermann gute Chancen, in zehn Jahren eine Arbeitslosenquote von vier Prozent zu erreichen. "Wir sind in der großen Krise mit den richtigen Instrumenten zur Stelle", sagte Zimmermann, Direktor des Instituts für die Zukunft der Arbeit (IZA), am Mittwoch der Deutschen Presse Agentur dpa in Bonn. "Wir stecken in einer komfortablen Arbeitsmarktlage, um die uns die Welt beneidet."

/rob/bf

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