05.07.2022 17:04:38

dpa-AFX Überblick: KONJUNKTUR vom 05.07.2022 17.00 Uhr

ROUNDUP: Unternehmen im Euroraum deutlich pessimistischer

LONDON -Die Unternehmensstimmung im Euroraum hat sich im Juni deutlich eingetrübt. Der Einkaufsmanagerindex von S&P Global fiel zum Vormonat um 2,8 Punkte auf 52,0 Zähler, wie die Marktforscher am Dienstag in London nach einer zweiten Umfragerunde mitteilten. Das ist der tiefste Stand seit 16 Monaten. In einer ersten Schätzung waren noch 51,9 Punkte ermittelt worden. Volkswirte hatten im Schnitt eine Bestätigung der Erstschätzung erwartet.

GESAMT-ROUNDUP: Nato-Erweiterung kommt voran - Ukraine will raschen Wiederaufbau

BRÜSSEL - Viereinhalb Monate nach dem russischen Angriff auf die Ukraine kommen Finnland und Schweden auf ihrem Weg in die Nato voran. Am Dienstag unterzeichneten die 30 jetzigen Nato-Mitglieder die Beitrittsprotokolle der beiden bisher neutralen Länder. In Lugano einigten sich die Ukraine und mögliche Geldgeber auf Prinzipien für den künftigen Wiederaufbau des kriegszerstörten Landes. Doch ein Ende der Kämpfe ist nicht absehbar - im Gegenteil. Schwerpunkt ist nun das ostukrainische Gebiet Donezk. Die Ukraine steht schwer unter Druck.

USA: Industrie erhält mehr Aufträge als erwartet

WASHINGTON - Die US-Industrieunternehmen haben im Mai deutlich mehr Aufträge erhalten als erwartet. Die Bestellungen seien zum Vormonat um 1,6 Prozent gestiegen, teilte das US-Handelsministerium am Dienstag in Washington mit. Analysten hatten im Schnitt mit einem Zuwachs um lediglich 0,6 Prozent gerechnet. Im Vormonat waren die Bestellungen um 0,7 Prozent gestiegen. Ohne Transportgüter wie Flugzeuge legten die Aufträge im Mai um 1,7 Prozent zu. Der Zuwachs folgt auf ein Plus von 0,6 Prozent im April.

Russland plant stärkere Ausrichtung der Wirtschaft aufs Militär

MOSKAU - Viereinhalb Monate nach dem Angriff auf die Ukraine will Russland seine Wirtschaft stärker auf die Bedürfnisse des Militärs ausrichten. Das Unterhaus des Parlaments in Moskau billigte am Dienstag in erster Lesung einen von der Regierung eingebrachten Vorschlag für ein Änderungspaket. Es sieht unter anderem vor, dass einzelne Branchen zur Belieferung der Streitkräfte verpflichtet werden können. Zudem könnten Arbeiter dort zu Nacht-, Wochenend- und Feiertagsarbeit sowie zum Verzicht auf Urlaub gezwungen werden.

Habeck warnt vor Dominoeffekten auf Energiemärkten

BERLIN - Wirtschaftsminister Robert Habeck hat im Falle einer Verschärfung der Gaskrise vor Dominoeffekten auf Energiemärkten gewarnt. Der Grünen-Politiker sprach am Dienstag in Berlin von einer angespannten Situation. "Wir werden nicht zulassen, dass wir einen systemischen Effekt im deutschen und europäischen Gasmarkt bekommen, weil dann Dominoeffekte eintreten und von einer Unternehmenspleite andere Branchen oder gar die Versorgungssicherheit insgesamt erfasst wird."

ROUNDUP: Starke Preisanstiege wirbeln den Handel durcheinander

BERLIN - Die dramatisch steigenden Preise für Energie und viele Lebensmittel stellen immer mehr Menschen in Deutschland vor Probleme. Nach einer repräsentativen Umfrage im Auftrag des Handelsverbandes Deutschland (HDE) hat inzwischen mehr als ein Viertel der Bevölkerung (27 Prozent) große Angst, mit dem Geld nicht mehr auszukommen. Die Folge: Das Einkaufsverhalten vieler Verbraucherinnen und Verbraucher hat sich in den vergangenen Monaten spürbar verändert und das macht dem Handel schwer zu schaffen.

ROUNDUP/Bundespräsident Steinmeier: Müssen uns gegen Putins Treiben wehren

NÜRNBERG - Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier hat den russischen Angriffskrieg gegen die Ukraine ein mörderisches Verbrechen genannt. Bei einem Mittagessen mit dem Diplomatischen Korps sagte Steinmeier am Dienstag in Nürnberg, die internationale Gemeinschaft müsse sich dieser imperialen Kriegstreiberei entgegenstellen. "Wir müssen uns zur Wehr setzen. Das schulden wir den vielen mutigen Menschen in der Ukraine, die Tag für Tag Widerstand leisten", sagte er in der Kartäuserkirche des Germanischen Nationalmuseums.

ROUNDUP: Ende des Elektrobooms? Absatzzahlen bei E-Autos im Juni gesunken

BERLIN/FLENSBURG - Jahrelang stiegen die Neuzulassungen bei Elektroautos teils im dreistelligen Prozentbereich - doch nun schwächelt der Absatz. Zwar kamen mit knapp 83 600 batterieelektrischen Autos (BEV) im ersten Halbjahr 12,5 Prozent mehr neu auf die Straße als im gleichen Zeitraum des Vorjahres, wie das Kraftfahrt-Bundesamt (KBA) am Dienstag mitteilte. Doch mit Blick auf den Einzelmonat Juni verzeichnete die Behörde einen Rückgang von 3,5 Prozent im Vergleich zum Vorjahresmonat.

ROUNDUP: Monopolkommission sieht Wettbewerbsprobleme auf Ölmarkt

BERLIN - Ein Beratergremium der Bundesregierung sieht auf dem Ölmarkt grundsätzliche Wettbewerbsprobleme. Diese seien schon vor der Energiekrise und der Einführung des Tankrabatts deutlich gewesen, sagte der Vorsitzende der Monopolkommission, Jürgen Kühling, am Dienstag. Je mehr Algorithmen benutzt würden, desto mehr steige der Preis. In welcher Höhe der Tankrabatt an die Bürger weitergegeben worden sei, müsse dagegen weiter untersucht werden.

ROUNDUP: Sieben Prinzipien für Wiederaufbau Ukraine - Kampf gegen Korruption

LUGANO - Mit einem Versprechen zur rigorosen Bekämpfung der Korruption ist die erste große Ukraine-Wiederaufbaukonferenz in der Schweiz zu Ende gegangen. Die Regierung aus Kiew und Vertreter von Geberländern, internationalen Organisationen und Finanzinstituten einigten sich in der "Erklärung von Lugano" auf sieben Grundprinzipien. Nach Großbritannien im nächsten Jahr will Berlin die Wiederaufbaukonferenz 2024 ausrichten.

ROUNDUP 2/Studie: Zehntausende Fachkräfte fehlen für Ganztag in Grundschule

GÜTERSLOH - Jedes einzelne Grundschulkind hat künftig einen Anspruch auf Ganztagsbetreuung - für die Umsetzung bis Ende des Jahrzehnts fehlen einer Studie zufolge aber Zehntausende Erzieherinnen und Sozialpädagogen in Deutschland. Die Bundesländer müssten gemeinsam mit allen Verantwortlichen schon jetzt handeln, um dem steigenden Personalmangel in Grundschulen und Horten vorzubeugen, sagte Anette Stein von der Bertelsmann Stiftung, die die Studie am Dienstag veröffentlichte.

ROUNDUP 2: Nato-Staaten zeichnen Beitrittsprotokolle für Finnland und Schweden

BRÜSSEL - Vertreter der 30 Mitgliedstaaten der Nato haben die für die Aufnahme von Schweden und Finnland notwendigen Beitrittsprotokolle unterzeichnet. "Das ist ein historischer Tag für Finnland, für Schweden, für die Nato und für die euro-atlantische Sicherheit", sagte Nato-Generalsekretär Jens Stoltenberg am Dienstag im Anschluss. Beide Länder würden wesentliche und wichtige Beiträge zum Bündnis leisten und die Nato noch stärker machen.

Europäischer Gaspreis steigt auf Viermonatshoch

FRANKFURT - Die Furcht vor zunehmenden Angebotsengpässen hat die Gaspreise in Europa auf einen viermonatigen Höchststand getrieben. Am Dienstag stieg der als richtungsweisend geltende Terminkontrakt TTF an der Energiebörse in den Niederlanden bis auf rund 175 Euro je Megawattstunde. Das ist der höchste Stand seit März. Gegenüber dem Vortag ergibt sich ein Preisanstieg um etwa acht Prozent.

Frankreich: Industrieproduktion stagniert im Mai

PARIS - Die französische Industrieproduktion hat sich im Mai stabilisiert. Gegenüber dem Vormonat war die Gesamtproduktion unverändert, wie das Statistikamt Insee am Dienstag in Paris mitteilte. Analysten hatten dies erwartet. Zuvor war sie dreimal in Folge geschrumpft. Der Rückgang im April fiel stärker als zunächst ermittelt aus.

ROUNDUP/Regen ohne Ende: Verzweiflung nach neuer Flut im Großraum Sydney

SYDNEY - Teile der australischen Ostküste stehen nur vier Monate nach den historischen Überschwemmungen vom März erneut unter Wasser. Die Situation ist teilweise so dramatisch, dass die Regierung das Hochwasser im Bundesstaat New South Wales zur Naturkatastrophe erklärt hat, um schneller Gelder für die Flutopfer freimachen zu können. Besonders betroffen ist die Metropole Sydney. Im Großraum der Millionenstadt mit dem weltberühmten Opernhaus wurden ganze Gebiete meterhoch überflutet.

Kundenhinweis:

ROUNDUP: Sie lesen im Konjunktur-Überblick eine Zusammenfassung. Zu diesem Thema gibt es mehrere Meldungen auf dem dpa-AFX Nachrichtendienst.

/bgf

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