03.06.2015 17:17:41

dpa-AFX Überblick: KONJUNKTUR vom 03.06.2015 - 17.00 Uhr

EZB bleibt mit Anleihekäufen auf Kurs

FRANKFURT - Die Europäische Zentralbank (EZB) zeigt derzeit keine Neigung, ihr milliardenschweres Wertpapierkaufprogramm abzuändern. Die im März gestarteten Käufe unter anderem von Staatsanleihen würden bis September 2016 fortgeführt, sagte EZB-Präsident Mario Draghi am Mittwoch in Frankfurt. In jedem Fall aber werde das Programm fortgesetzt, bis die Inflation sich wieder nachhaltig dem Zielwert der Notenbank von knapp zwei Prozent nähere. Zurzeit liegt sie deutlich darunter.

Schäuble sieht keine baldige Einigung über Finanzbeziehungen

BERLIN - In den schleppenden Verhandlungen über die Neuordnung der Bund-Länder-Finanzen zeichnet sich weiter keine Lösung ab. Bundesfinanzminister Wolfgang Schäuble (CDU) und seine Länderkollegen von CDU und SPD sind deshalb skeptisch, ob es zur einer Einigung bis zum Ministerpräsidenten-Treffen am 18. Juni kommt.

Schäuble teilt Athener Optimismus zur Schuldenkrise nicht

BERLIN - Bundesfinanzminister Wolfgang Schäuble (CDU) beurteilt den Vorschlag der griechischen Regierung zur Lösung der Schuldenkrise skeptisch. Er könne den Optimismus der griechischen Regierung über eine mögliche Einigung nach wie vor nicht teilen, sagte Schäuble am Mittwoch in Berlin. Er habe bisher keine Informationen, dass sich daran substanziell und etwas Entscheidendes geändert habe. Was er bisher über das Vorschlagspapier aus Athen gehört habe, ändere an dieser Aussage nichts: "Es bestätigt sie eher."

USA: ISM-Stimmung im Dienstleistungssektor trübt sich überraschend stark ein

WASHINGTON - Die Stimmung im Dienstleistungssektor der USA hat sich im Mai überraschend stark eingetrübt und den tiefsten Stand seit über einem Jahr erreicht. Der Einkaufsmanagerindex des ISM (Institute for Supply Management) sei um 2,1 Punkte auf 55,7 Punkte gesunken, teilte das Institut am Mittwoch mit. Dies ist der niedrigste Wert seit April 2014. Bankvolkswirte hatten nur einen Rückgang auf 57,0 Punkten erwartet.

EZB: Brauchen verlässliche Vereinbarung mit Griechenland

FRANKFURT - Die Europäische Zentralbank (EZB) geht fest von einem Verbleib Griechenlands im Euroraum aus. "Es gibt einen großen Willen und eine starke Entschlossenheit, dass wir am Ende ein gutes Ergebnis finden. Daran arbeitet die EZB und daran arbeiten auch die EU-Kommission und der IWF", sagte Notenbank-Präsident Mario Draghi am Mittwoch in Frankfurt. Europas oberster Währungshüter betonte: "Der EZB-Rat will, dass Griechenland im Euro bleibt."

USA: Markit-Einkaufsmanagerstimmung Dienste trübt sich überraschend stark ein

NEW YORK - In den USA hat sich die Stimmung der Einkaufsmanager im Bereich Dienstleistungen nach Daten des Forschungsinstituts Markit kräftiger als erwartet eingetrübt. Der Stimmungsindikator für Mai sei auf 56,2 Punkte gesunken, nach 57,4 Punkte im Vormonat, teilte Markit am Mittwoch nach endgültigen Daten mit.

EZB zieht Konsequenzen aus Kommunikationspanne an

FRANKFURT - Die Europäische Zentralbank (EZB) zieht Konsequenzen aus einer unlängst aufgetretenen Kommunikationspanne. Die EZB werde ihre Regeln überprüfen, die für Treffen mit Finanzinvestoren gelten, sagte EZB-Präsident Mario Draghi am Mittwoch in Frankfurt. "Wir werden bald neue Regeln für Vorträge bekanntgeben."

EZB fordert 'starke Vereinbarung' im Schuldenstreit mit Athen

FRANKFURT - Die Europäische Zentralbank (EZB) hat im griechischen Schuldenstreit eine 'starke Vereinbarung' zwischen Athen und seinen Geldgebern gefordert. "Es sollte eine starke Vereinbarung sein - eine die Wachstum erzeugt", sagte EZB-Präsident Mario Draghi am Mittwoch in Frankfurt. Zum Inhalt der laufenden Verhandlungen wollte sich Draghi nicht äußern. "Die Verhandlungen laufen gerade, also gibt es keinen Grund, die verschiedenen Aspekte zu kommentieren."

USA: Handelsdefizit geht stärker als erwartet zurück

WASHINGTON - Das Defizit in der US-Handelsbilanz hat sich im April stärker als erwartet eingegrenzt. Der Fehlbetrag verringert sich um 9,7 Milliarden US-Dollar auf 40,9 Milliarden Dollar, wie das Handelsministerium am Mittwoch in Washington mitteilte. Bankvolkswirte hatten einen Rückgang des Defizits erwarte, waren aber von 44 Milliarden Dollar ausgegangen. Im März hatte das Defizit bei revidiert 50,6 (zuvor 51,4) Milliarden Dollar den höchsten Stand seit Oktober 2008 erreicht.

USA: Stellenaufbau im Privatsektor etwas stärker als erwartet

WASHINGTON - Der amerikanische Arbeitsmarkt zeigt sich wieder von der robusten Seite. Vor dem offiziellen Jobbericht der Regierung an diesem Freitag lag der Stellenaufbau im Privatsektor etwas über den Markterwartungen. Wie der Dienstleister ADP am Mittwoch mitteilte, entstanden im Mai 201 000 neue Arbeitsplätze. Erwartet wurde ein Plus von 200 000 Stellen. Allerdings wurde der Aufbau im April von 169 000 auf 165 000 Stellen nach unten gesetzt.

Schäuble beurteilt Athener Vorschlagspapier skeptisch

BERLIN - Bundesfinanzminister Wolfgang Schäuble (CDU) beurteilt den Vorschlag der griechischen Regierung zur Lösung der Schuldenkrise skeptisch. Sein Sprecher Martin Jäger sagte am Mittwoch in Berlin, er kenne den Vorschlag aus Athen noch nicht. Aber nach allem, was bisher zu hören sei, dränge "sich der Eindruck auf, dass diese Liste nicht die letzte Lösung des Problems sein wird". Der Vorschlag sei überraschend gekommen, nachdem man Monate lang darauf gewartet habe. Relevante Gesprächsgrundlage sei der gemeinsame Vorschlag der drei Geldgeberinstitutionen.

Tsipras sucht mit Juncker Einigung über Reformprogramm

ATHEN/BRÜSSEL - Die Verhandlungen über das Ende des griechischen Schuldendramas gehen in die entscheidende Phase. Der griechische Regierungschef Alexis Tsipras reiste am Mittwoch nach Brüssel, um mit EU-Kommissionspräsident Jean-Claude Juncker über einen Weg aus der Finanzkrise für das pleitebedrohte Land zu sprechen. Nach Angaben von Diplomaten wurde zu dem Treffen am Abend auch Eurogruppenchef Jeroen Dijsselbloem erwartet.

Schäuble: In Griechenland-Frage 'völlig einer Meinung' mit Merkel

BERLIN - Bundesfinanzminister Wolfgang Schäuble verfolgt bei der Lösung der Griechenland-Krise nach eigener Darstellung keine andere Position als Kanzlerin Angela Merkel (beide CDU). In der "Wirtschaftswoche" wies er Spekulationen zurück, er vertrete zu einem möglichen Austritt Griechenlands aus der Euro-Zone einen härteren Kurs: "In der Frage, was die richtige Lösung für Griechenland ist, sind die Kanzlerin und ich völlig einer Meinung."

Arbeitslosigkeit in Euro-Ländern auf tiefstem Stand seit drei Jahren

LUXEMBURG - Gute Nachrichten vom Arbeitsmarkt in der Eurozone: Die Arbeitslosigkeit in den Euro-Ländern ist im April auf den niedrigsten Stand seit drei Jahren gesunken. Die Quote betrug 11,1 Prozent nach revidiert 11,2 Prozent im März (zuvor 11,3 Prozent), wie die europäische Statistikbehörde Eurostat am Mittwoch in Luxemburg mitteilte. Das ist eine deutliche Verbesserung im Vergleich zu 2013, als auf dem Höhepunkt der Arbeitslosigkeit die Quote mehr als zwölf Prozent erreicht hatte.

Eurozone: Arbeitslosigkeit geht zurück

LUXEMBURG - In der Eurozone hat sich die Lage auf dem Arbeitsmarkt im April etwas entspannt. Die Arbeitslosenquote sei um 0,1 Punkte auf 11,1 Prozent gesunken, teilte das europäische Statistikamt Eurostat am Mittwoch mit. Volkswirte hatten mit einer Quote von 11,2 Prozent gerechnet. Allerdings revidierte Eurostat die Arbeitslosenquote für März nach unten. Sie habe demnach bei 11,2 Prozent gelegen und nicht wie ursprünglich gemeldet bei 11,3 Prozent.

Eurozone: Einzelhandelsumsatz steigt etwas stärker als erwartet

LUXEMBURG - Die Einzelhändler im Euroraum haben ihre Umsätze im April etwas stärker ausgeweitet als erwartet. Nach Zahlen des Statistikamts Eurostat vom Mittwoch stiegen die Erlöse zum Vormonat um 0,7 Prozent. Bankvolkswirte hatten nur mit einem Anstieg um 0,6 Prozent gerechnet. Der Zuwachs folgt auf einen Rückgang im März, der mit 0,6 Prozent allerdings schwächer ausfiel als zunächst errechnet (minus 0,8 Prozent). Im Jahresvergleich stiegen die Umsätze im April um 2,2 Prozent.

Eurozone: Unternehmensstimmung trübt sich weniger stark ein als erwartet

LONDON - Die Unternehmensstimmung im Euroraum hat sich im Mai schwächer als erwartet eingetrübt. Der Einkaufsmanagerindex, eine Umfrage in Unternehmen, fiel um 0,3 Punkte auf 53,6 Zähler, wie das Forschungsinstitut Markit am Mittwoch in London mitteilte. In einer ersten Schätzung war ein stärkerer Rückgang auf 53,4 Punkte ermittelt worden. Der Indikator hält sich trotz des Dämpfers weiter in der Nähe seines einjährigen Höchststandes./rob/jsl

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