03.01.2013 17:15:31
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dpa-AFX Überblick: KONJUNKTUR vom 03.01.2013 - 17.00 Uhr
WASHINGTON/NEW YORK - Nach dem mühsam ausgehandelten Kompromiss zum US-Haushalt stehen die Politiker in Washington vor ihrer eigentlichen Bewährungsprobe: Sie müssen mit dem Schuldenmachen aufhören. Andernfalls droht der weltgrößten Volkswirtschaft die Abstufung ihrer Kreditwürdigkeit. Mit einem derartigen Schritt drohen die großen Ratingagenturen.
USA: Beschäftigung im Privatsektor steigt deutlich stärker als erwartet - ADP
WASHINGTON - In den USA hat die Beschäftigung im Privatsektor im Dezember deutlich stärker zugelegt als erwartet. Im Monatsvergleich erhöhte sich die Beschäftigtenzahl um 215.000, wie der Arbeitsmarkt-Dienstleister Automatic Data Processing (ADP) am Donnerstag in Washington mitteilte. Dies ist der stärkste Zuwachs seit Februar 2012. Bankvolkswirte hatten lediglich mit einem Anstieg um 140.000 Stellen gerechnet. Im Vormonat war die Beschäftigtenzahl um 118.000 gestiegen.
Fast 20 Millionen Arbeitslose im Euroraum Mitte 2013 - Studie
STUTTGART - Die Lage auf dem Arbeitsmarkt in den Ländern der Euro-Zone droht sich einer Studie zufolge zu verschärfen. In der zweiten Jahreshälfte 2013 werde die Zahl der Arbeitslosen mit fast 20 Millionen Menschen ihren Höhepunkt erreichen, wie aus einer am Donnerstag in Stuttgart veröffentlichten Studie der Wirtschaftsprüfungsgesellschaft Ernst & Young hervorgeht. Im Jahr 2010 seien in den Ländern des Euro-Raums 15,9 Millionen Menschen ohne Stelle gewesen.
Rösler betont positive Entwicklung der Arbeitslosenzahlen
BERLIN - Angesichts der schwierigen wirtschaftlichen Rahmenbedingungen ist Bundeswirtschaftsminister Philipp Rösler (FDP) mit den aktuellen Arbeitsmarktzahlen zufrieden. "Im Jahr 2012 wurde weiter spürbar Beschäftigung auf- und Arbeitslosigkeit abgebaut", sagte Rösler am Donnerstag in Berlin. Die positive Entwicklung am Arbeitsmarkt leistet nach seinen Worten auch einen Beitrag zur Stabilisierung der binnenwirtschaftliche Entwicklung. "Dies erhöht die Chancen der deutschen Wirtschaft, die gegenwärtige Schwächephase bald wieder hinter sich zu lassen."
Athen stinkt - Ministerium ruft zum Kampf gegen teures Heizöl auf
ATHEN - Das Umweltministerium in Athen hat zum Kampf gegen die Luftverschmutzung aufgerufen und an die zuständigen Politiker appelliert, für billiges Heizöl in Griechenland zu sorgen. "Ich werde alles tun, damit der Preis reduziert wird. Es geht um die öffentliche Gesundheit", sagte die Vizeministerin für Umwelt, Fotini Skopouli, am Mittwoch nach einer Dringlichkeitssitzung im Umweltministerium. Infolge der Wirtschaftskrise und gestiegener Heizölpreise verbrennen viele Griechen Holz, um sich zu wärmen.
Arbeitslosigkeit in Spanien erstmals seit Juli gesunken
MADRID - Hoffnungsschimmer für Spanien: Die Arbeitslosigkeit in dem Euro-Krisenland ist zum ersten Mal seit Juli wieder gesunken. Die Zahl der bei den Behörden gemeldeten Arbeitssuchenden ging im Dezember um 1,2 Prozent oder 59.094 auf knapp 4,85 Millionen zurück. Wie das Arbeitsministerium in Madrid am Donnerstag mitteilte, ist das der stärkste Rückgang aller Zeiten für den Monat Dezember.
USA: Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe steigen stärker als erwartet
WASHINGTON - In den USA sind die Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe in der vergangenen Woche stärker gestiegen als erwartet. Sie seien im Vergleich zur Vorwoche um 10.000 auf 372.000 Anträge gestiegen, teilte das US-Arbeitsministerium am Donnerstag in Washington mit. Volkswirte hatten lediglich mit 360.000 Anträgen gerechnet. Zudem wurde der Wert für die Vorwoche nach oben revidiert. In der Vorwoche hatte die Zahl der Erstanträge bei revidiert 362.000 (zunächst 350.000) gelegen.
Eurogruppen-Chef Juncker nimmt Merkel in Schutz
BRÜSSEL/DÜSSELDORF - Der Chef der Eurogruppe Jean-Claude Juncker hat Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) gegen Kritik an ihrer europäischen Sparpolitik in Schutz genommen. "Der Eindruck, Frau Merkel sei die Feindin der Südeuropäer, ist völlig falsch", sagte Juncker im Interview mit den "VDI nachrichten" (Freitag). "Sie hält am Stabilitätskurs fest. Und Stabilität ist das, was wir den Europäern mit und durch den Maastricht-Vertrag versprochen haben."
Bundesagentur: Arbeitslosigkeit bleibt 2013 auf Rekordtief
NÜRNBERG - Deutschland hat so wenige Arbeitslose wie seit über 20 Jahren nicht mehr - ein weiterer Rückgang ist 2013 aber nicht zu erwarten. Im vergangenen Jahr sank die Zahl der Erwerbslosen im Schnitt um 79 000 auf knapp 2,9 Millionen. Allerdings habe sich inzwischen die Dynamik verlangsamt, sagte der Chef der Bundesagentur für Arbeit (BA), Frank-Jürgen Weise, am Donnerstag in Nürnberg.
Britisches Kreditprogramm FLS zeigt zusehends Wirkung
LONDON - Das Kreditprogramm "Funding for Lending" (FLS) der Bank of England scheint die Kreditvergabe tatsächlich zu beflügeln. Es könnte damit einen nicht unwesentlichen Beitrag zur Erholung der schwachen Binnenkonjunktur Großbritanniens leisten, hieß es von Volkswirten. Nach Zahlen der Notenbank vom Donnerstag verbesserte sich die Verfügbarkeit von Bankkrediten im Schlussquartal 2012 spürbar. Bei Krediten an private Haushalte stieg die Verfügbarkeit von Oktober bis Dezember um 26,2 Prozent, nach einem Zuwachs von 21,9 Prozent im dritten Quartal. Signifikant verbesserte sich die Lage bei Unternehmenskrediten. Hier stieg die Verfügbarkeit um 29,4 Prozent, verglichen mit einem Minus von 5,5 Prozent im Vorquartal. Für das erste Quartal erwarten die befragten Banken eine weitere Verbesserung.
Eurogruppen-Chef Juncker will keine EU-Gipfel leiten
DÜSSELDORF/BRÜSSEL - Der scheidende Eurogruppen-Vorsitzende Jean-Claude Juncker hat keine Ambitionen auf das Amt des EU-Gipfelchefs. "2009 wäre ich bereit gewesen, Ratspräsident zu werden. Aber das hat man nicht gewollt. Jetzt ist es Zeit, anderen das Feld zu überlassen", sagte er den "VDI nachrichten" (Freitag). Derzeit ist der Belgier Herman Van Rompuy Ratspräsident und organisiert damit auch die Treffen der europäischen Staats- und Regierungschefs.
Frankreich refinanziert sich zu rekordniedrigen Zinsen
PARIS - Die zweitgrößte Euro-Volkswirtschaft Frankreich hat sich am Donnerstag zu rekordniedrigen Zinsen frisches Kapital besorgt. Bei einer Versteigerung von Staatsanleihen mit Fälligkeit 2022 sank die zu zahlende Durchschnittsrendite auf 2,07 Prozent, wie aus Zahlen der nationalen Schuldenagentur in Paris hervorgeht. Das ist ein Rekordtief in dieser Laufzeit. Zusammen mit drei weiteren Anleihen, die zwischen den Jahren 2019 und 2032 fällig werden, nahm das Land insgesamt knapp acht Milliarden Euro auf. Das entsprach in etwa dem anvisierten Ziel. Die Nachfrage nach den Schuldtiteln war abermals hoch, allerdings leicht rückläufig.
Im US-Haushaltsstreit rückt jetzt Schuldenabbau in den Fokus
WASHINGTON/NEW YORK - US-Präsident Barack Obama hat das Gesetz zur vorläufigen Beilegung des Haushaltsstreits unterzeichnet. Für die Ratingagenturen ist das nur ein erster Schritt. Sie fordert weitere Maßnahmen zum Abbau des gewaltigen Defizits. Die Verhandlungen über Ausgabenkürzungen wird der neu zusammengesetzte 113. Kongress übernehmen, der am Donnerstag seine Arbeit aufnehmen sollte. Dabei zeichnet sich als größter Knackpunkt die Frage von Einschnitten ins soziale Netz ab. Die Republikaner wollen deutliche Einsparungen, auch teils durch radikale Reformen.
Großbritannien: Kreditprogramm entfacht zusehends Wirkung
LONDON - Das Kreditprogramm der Bank of England scheint die Vergabe von Bankkrediten zusehends zu beflügeln. Nach Zahlen der Notenbank vom Donnerstag verbesserte sich die Verfügbarkeit von Bankkrediten im Schlussquartal 2012 spürbar. Die entsprechende Kennzahl für die privaten Haushalte stieg von Oktober bis Dezember um 26,2 Prozent, nach einem Zuwachs von 21,9 Prozent im dritten Quartal. Signifikant verbesserte sich die Lage bei Unternehmenskrediten. Hier stieg die Verfügbarkeit um 29,4 Prozent, verglichen mit einem Minus von 5,5 Prozent im Vorquartal. Für das erste Quartal erwarten die befragten Banken eine weitere Verbesserung.
BA-Chef Weise rechnet 2013 mit Stagnation auf dem Arbeitsmarkt
NÜRNBERG - Der Vorstandschef der Bundesagentur für Arbeit, Frank-Jürgen Weise, rechnet für 2013 mit einer Stagnation auf dem Arbeitsmarkt. Er erwarte weder einen spürbaren Rückgang der Arbeitslosigkeit noch eine Trendwende zum Schlechteren, sagte Weise am Donnerstag in Nürnberg. "Für 2013 gehen wir auf der Basis der vorliegenden Grunddaten davon aus, dass wir die Lage stabil halten könnten." Das Jahr 2012 sei von sehr unterschiedlichen Entwicklungen auf dem Arbeitsmarkt geprägt gewesen. "Im ersten Halbjahr ist es unerwartet gut gelaufen. Im zweiten Halbjahr unerwartet schlecht."
China: Stimmung der Dienste-Einkaufsmanager hellt sich weiter auf
PEKING - In China hat sich die Stimmung der Einkaufsmanager im Bereich Dienstleistungen weiter aufgehellt. Der Stimmungsindikator sei im Dezember von 55,6 Punkten im Vormonat auf 56,1 Zähler gestiegen, teilte die China Federation of Logistics & Purchasing (CFLP) am Donnerstag mit. Es ist der dritte Anstieg in Folge und der höchste Wert seit August.
EZB: Geldmengenwachstum bleibt hoch - Kreditvergabe weiter rückläufig
FRANKFURT - Die Geldmenge im Euroraum ist den zweiten Monat in Folge spürbar gewachsen. Nach einem Zuwachs von 3,9 Prozent im Oktober wuchs die Geldmenge M3 im November um 3,8 Prozent zum Vorjahresmonat. Das teilte die Europäische Zentralbank (EZB) am Donnerstag in Frankfurt mit. Damit bleibt das Wachstum in etwa so hoch wie seit dreieinhalb Jahren nicht mehr. Bankvolkswirte hatten mit der aktuellen Entwicklung gerechnet./rob/jsl
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