02.06.2015 17:09:40
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dpa-AFX Überblick: KONJUNKTUR vom 02.06.2015 - 17.00 Uhr
Nach Spitzenrunde: Griechen-Geldgeber arbeiten an Einigung
ATHEN/BERLIN - Nach monatelangen erfolglosen Verhandlungen über eine Lösung der Schuldenkrise in Griechenland bewegen sich die Geldgeber und die Athener Regierung aufeinander zu. Die Europäer und der IWF loteten bei einem Spitzentreffen in Berlin einen Kompromiss aus. Aus Verhandlungskreisen verlautete am Dienstag, ein Entwurf für eine Vereinbarung mit Athen über Finanzhilfen sei nahezu fertig. Über letzte Details werde aber noch "intensiv" verhandelt.
USA: Industrieaufträge fallen stärker als erwartet
WASHINGTON - Die US-Industrieaufträge sind im April überraschend deutlich gefallen. Im Vergleich zum Vormonat seien die Aufträge um 0,4 Prozent gesunken, teilte das Handelsministerium am Dienstag in Washington mit. Volkswirte hatten nur einen Rückgang um 0,1 Prozent erwartet.
Dijsselbloem: Sind noch weit von Einigung mit Griechenland entfernt
DEN HAAG/FRANKFURT - Eurogruppenchef Jeroen Dijsselbloem hat die Erwartungen auf eine rasche Lösung im Schuldenstreit mit Griechenland gedämpft. "Die Geldgeber sind noch weit von einer Einigung mit Griechenland entfernt", sagte der niederländische Finanzminister am Dienstag in einem Fernsehinterview. "Es gibt zwar Fortschritte, diese sind jedoch nicht ausreichend."
EU-Parlamentspräsident Schulz sieht humanitäre Krise in Griechenland
BERLIN - EU-Parlamentspräsident Martin Schulz (SPD) fordert weitere Maßnahmen, um der griechischen Bevölkerung zu helfen. "Es gibt sie, die humanitäre Krise und der muss man sofort begegnen", sagte Schulz der "Bild"-Zeitung (Mittwoch). Dabei gehe es aber nicht um eine Verschleierung weiterer finanzieller Hilfen. "Es wäre für uns alle einfacher, diesen Menschen sofort zu helfen, wenn die griechische Regierung ihre Verpflichtungen und Reformvorhaben erfüllen würde", sagte er demnach.
Schäuble bessert Erbschaftsteuer nach - Wirtschaft enttäuscht
BERLIN - Bundesfinanzminister Wolfgang Schäuble (CDU) kommt Kritikern der Erbschaftsteuer-Reform entgegen. Nach dem am Dienstag vorgelegten Referentenentwurf soll die geplante Einbeziehung des Privatvermögens zur Zahlung der Erbschaftsteuer weniger scharf ausfallen. Mit dem jetzt vorgeschlagenen Wahlrecht reagiert Schäuble auf Kritik der Wirtschaft und vor allem der CSU.
Gabriel kämpft für TTIP: 'Verhandlungsstopp heißt Aufgeben!'
BERLIN - Vetorecht für den Bundestag, keine Extrawürste für große Konzerne: Bundeswirtschaftsminister Sigmar Gabriel (SPD) will mit roten Linien die zahlreichen Kritiker des EU-USA-Handelsabkommens TTIP auf seine Seite ziehen. Einen Abbruch der Gespräche zwischen Brüssel und Washington lehnt er ab. "Stoppt die Verhandlungen heißt: Ich gebe auf", sagte Gabriel am Dienstag in Berlin, wo er eineinhalb Stunden mit Schülern und Studenten über Chancen und Risiken von TTIP diskutierte.
OECD warnt bei Welthafenkonferenz vor immer größeren Schiffen
HAMBURG - Die wirtschaftlichen Vorteile riesiger Containerschiffe sind geringer als angenommen und nehmen immer weiter ab. Das ist das Ergebnis einer Studie der OECD, die am Dienstag bei der Welthafenkonferenz in Hamburg vorgestellt wurde. "Wir sind dicht dran an dem Punkt, an dem größere Schiffe keinen Sinn mehr ergeben", sagte Olaf Merk, bei der OECD zuständig für Häfen und Schiffe und Autor der Studie. "Oder wir haben ihn bereits überschritten."
Griechenlands Geldgeber sprechen 'mit einer Stimme'
BRÜSSEL - Griechenlands Geldgeber sprechen gegenüber Athen "mit einer Stimme". Das sagte eine Sprecherin der EU-Kommission am Dienstag in Brüssel. Zuvor hatte es immer wieder Berichte gegeben, dass insbesondere der Internationale Währungsfonds (IWF) eine härtere Linie gegenüber Athen fahre. So strebte der Weltwährungsfonds dem Vernehmen nach bisher einen höheren Primärüberschuss (Budgetüberschuss ohne Zinszahlungen für Staatsschulden) an.
Ukraine erwartet von G7-Gipfel starkes Signal der Unterstützung
KIEW - Die Ukraine erwartet vom bevorstehenden G7-Gipfel ein starkes Signal der Unterstützung im Kampf gegen Aufständische im Donbass und für geplante Reformen in dem krisengeschüttelten Land. Das am 7. Juni im bayerischen Elmau beginnende Treffen sei eine gute Gelegenheit, transatlantische Solidarität zu zeigen, sagte der ukrainische Außenminister Pawel Klimkin am Dienstag in Kiew.
Erstmals seit sechs Monaten steigende Preise in der Eurozone
LUXEMBURG - In der Eurozone sind die Verbraucherpreise erstmals seit einem halben Jahr wieder gestiegen. Wie das Statistikamt Eurostat am Dienstag mitteilte, lag das Preisniveau im Mai 0,3 Prozent höher als ein Jahr zuvor. Das war etwas mehr, als Bankvolkswirte mit plus 0,2 Prozent erwartet hatten und der erste Anstieg seit November. Experten gehen trotz der überraschend starken Teuerung davon aus, dass die Europäische Zentralbank (EZB) ihre Geldflut zur Ankurbelung der Wirtschaft ungebremst fortsetzen wird.
Tsipras: Die Entscheidung liegt nun bei den Partnern
ATHEN - Der griechische Ministerpräsident Alexis Tsipras pocht im Schuldenstreit auf Pläne seiner Regierung. Griechenland habe konkrete und realistische Vorschläge vorgelegt, wie es zu einem Ende der Finanzkrise kommen könne, sagte Tsipras am Dienstag im griechischen Fernsehen. Der umfassende Athener Plan sei am Montagabend den Gläubigern übermittelt worden. Wenn die Partner die Vorschläge akzeptierten, bedeute dies das Ende der Krise und der Teilung Europas, meinte Tsipras.
Gabriel: Ohne TTIP droht Europa der Abstieg
BERLIN - Deutschland und die USA halten trotz massiver Kritik der Bürger am geplanten EU-Handelsabkommen TTIP fest. Bundeswirtschaftsminister Sigmar Gabriel (SPD) warnte am Dienstag bei einer Konferenz in Berlin, Europa drohe ohne Zugang zum Welthandel der Abstieg. Gemeinsam mit den USA könnten Standards gesetzt werden, die in Zukunft auch für Abkommen mit China oder Indien die Messlatte wären.
Schäuble kommt Kritikern bei Erbschaftsteuer-Reform entgegen
BERLIN - Bundesfinanzminister Wolfgang Schäuble (CDU) kommt Kritikern bei der Erbschaftsteuer-Reform entgegen. Das geht aus dem Referentenentwurf hervor, der der Deutschen Presse-Agentur vorliegt. Danach hat Schäuble bei der geplanten Einbeziehung des Privatvermögens zur Zahlung der Erbschaftsteuer nachgebessert. Er reagiert damit auf Kritik aus der Wirtschaft und vor allem der CSU. Zudem sollen für Kleinstfirmen die vorgeschlagenen Verschonungsregeln gelockert werden. Weniger streng fallen auch die Vorgaben für die "Bedürfnisprüfung" aus, der sich Erben vor allem großer Firmenvermögen vor einer möglichen Begünstigung durch den Fiskus unterziehen müssen.
WSI: Weniger als die Hälfte der Beschäftigen in Deutschland erhält Urlaubsgeld
DÜSSELDORF - Nicht einmal jeder zweite Beschäftigte in Deutschland erhält von seinem Arbeitgeber ein Urlaubsgeld. Das geht aus einer am Dienstag vom Tarifarchiv des Wirtschafts- und Sozialwissenschaftlichen Instituts (WSI) der Hans-Böckler-Stiftung veröffentlichten Online-Umfrage hervor. Danach können sich nur 43 Prozent der Arbeitnehmer zu den Ferien über Extra-Geld für die "schönsten Wochen des Jahres" freuen, wobei es große Unterschiede nach Geschlecht, Region und Einkommen gibt.
EU-Betrugsbekämpfer bekommen Rekordzahl an Hinweisen
BRÜSSEL - Das Europäische Amt für Betrugsbekämpfung (Olaf) hat mehr Arbeit als je zuvor. Im vergangenen Jahr reichten Behörden und Privatpersonen die Rekordzahl von 1417 Hinweise auf vermuteten Betrug ein, wie Amtschef Giovanni Kessler am Dienstag in Brüssel berichtete. 234 Ermittlungsverfahren wurden neu eröffnet.
EU-Vizekommissionschef: Noch viel Arbeit vor Griechenland-Lösung
BRÜSSEL - In den Verhandlungen der internationalen Geldgeber mit Griechenland sind nach Ansicht von EU-Vizekommissionschef Valdis Dombrovskis noch einige Hürden zu überwinden. "Intensive Arbeit steht noch bevor", sagte der konservative Lette am Dienstag der Deutschen Presse-Agentur in Brüssel.
Tsipras: Die Entscheidung liegt nun bei den Partnern
ATHEN - Der griechische Ministerpräsident Alexis Tsipras pocht im Schuldenstreit auf Pläne seiner Regierung. Griechenland habe konkrete und realistische Vorschläge vorgelegt, wie es zu einem Ende der Finanzkrise kommen könne, sagte Tsipras am Dienstag im griechischen Fernsehen. Wenn die Partner die Vorschläge akzeptierten, bedeute dies das Ende der Krise und der Teilung Europas.
EU-Kommissar: Beide Seiten müssen sich im Griechenland-Poker bewegen
PARIS - In der griechischen Schuldenkrise müssen sich nach Ansicht von EU-Währungskommissar Pierre Moscovici sowohl Griechenland als auch dessen Geldgeber bewegen. "Es sind noch Anstrengungen von beiden Seiten zu machen, um dahin zu gelangen", sagte Moscovici am Dienstag dem französischen Radiosender France Inter mit Blick auf einen möglichen Kompromiss zu dem seit Wochen verhandelten Athener Reformpaket.
Athener Regierungskreise: Wir haben keinen Plan erhalten
ATHEN - Nach dem Spitzentreffen in Berlin zur griechischen Finanzkrise ist nach Angaben aus Regierungskreisen in Athen noch kein Vorschlag der Geldgeber eingetroffen. "Die griechische Regierung hat keinen Plan der Einigung seitens der Institutionen (Geldgeber) erhalten", hieß es am Dienstag aus Regierungskreisen. Es habe auch keinen Kontakt der Vertreter Griechenlands mit den Gläubigern gegeben.
Bundesagentur fordert wegen Flüchtlingen stärkere Jobcenter-Förderung
NÜRNBERG - Die Bundesagentur für Arbeit hat sich wegen des anhaltenden Flüchtlingszustroms für eine deutlich stärkere Bundesförderung der Jobcenter ausgesprochen. Benötigt würden rund 150 Millionen Euro und etwa 1000 zusätzliche Betreuungskräfte, sagte BA-Vorstandsmitglied Heinrich Alt am Dienstag in Nürnberg. Schon jetzt betreuten die Jobcenter 315 000 arbeitslose Zuwanderer. In diesem Jahr dürften mehrere zehntausend Asylbewerber dazukommen, erwartet der BA-Manager.
Eurozone: Erzeugerpreise fallen stärker als erwartet
LUXEMBURG - In der Eurozone sind die Produzentenpreise im April etwas stärker gefallen als erwartet. Verglichen mit einem Jahr zuvor waren sie um 2,2 Prozent rückläufig, wie das Statistikamt Eurostat am Dienstag mitteilte. Bankvolkswirte hatten im Schnitt eine Rate von minus 2,0 Prozent erwartet, nach einem Rückgang von 2,3 Prozent im März. Bis auf die Preise für Investitions- und Gebrauchsgüter gab das Preisniveau weiter nach. Der Sinkflug der Energiepreise bremste jedoch etwas ab. Im Monatsvergleich fielen die Erzeugerpreise um 0,1 Prozent.
Eurozone: Verbraucherpreise steigen wieder
LUXEMBURG - In der Eurozone sind die Verbraucherpreise im Mai erstmals seit vergangenem November wieder gestiegen. Wie das Statistikamt Eurostat am Dienstag mitteilte, lag das Preisniveau 0,3 Prozent höher als ein Jahr zuvor. Das war etwas mehr, als Bankvolkswirte mit plus 0,2 Prozent erwartet hatten. Im April hatten die Preise stagniert, davor waren sie viermal in Folge gefallen.
Spanien: Zahl der Arbeitslosen sinkt auf tiefsten Stand seit August 2011
MADRID/FRANKFURT - Der starke Aufschwung der spanischen Wirtschaft macht sich immer stärker auf dem angespannten Arbeitsmarkt bemerkbar. Im Mai ging die Zahl der Arbeitslosen nach Angaben des Arbeitsministeriums in Madrid vom Dienstag den vierten Monat in Folge zurück. Die Zahl der Erwerbslosen sei um 117 985 auf rund 4,215 Millionen gesunken, hieß es. Im Vergleich zum Vormonat gab es einen Rückgang der Arbeitslosigkeit um 2,72 Prozent und im Vergleich zum Vorjahresmonat um 7,82 Prozent.
Deutschland: Arbeitslosenzahl sinkt auf 2,762 Millionen
NÜRNBERG - Die Zahl der Arbeitslosen in Deutschland ist im Mai um 81 000 auf 2,762 Millionen gesunken. Das sind 120 000 Erwerbslose weniger als vor einem Jahr, wie die Bundesagentur für Arbeit am Dienstag in Nürnberg mitteilte. Die Arbeitslosenquote ging um 0,2 Punkte auf 6,3 Prozent zurück.
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