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22.01.2013 10:38:32
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Douglas verabschiedet sich mit Millionenverlust von der Börse
Die Gründerfamilie Kreke hatte mit Hilfe des Finanzinvestors Advent das Unternehmen Anfang des Jahres übernommen. Das Übernahmevehikel Beauty Holding Three hält nunmehr über 96 Prozent an Douglas. Die verbliebenen Aktionäre sollen über einen Squeeze-out aus dem Unternehmen gedrängt werden. Darüber wird die Hauptversammlung voraussichtlich im Mai entscheiden.
"Douglas ist auf den Kapitalmarkt nicht angewiesen", erklärte Vorstandsvorsitzender Henning Kreke auf der Bilanzpressekonferenz des Unternehmens in Düsseldorf noch einmal seine Beweggründe, das Unternehmen zurückzukaufen. Kapitalerhöhungen oder Anleihen habe Douglas nicht nötig. Das Auf und Ab an der Börse habe den Blick zu sehr auf die Quartalsentwicklung gelenkt. Im Mittelpunkt stehe jedoch eine langfristige Entwicklung, so Kreke, dessen Vater Jörn das Unternehmen aufgebaut hatte, und der weiterhin den Aufsichtsrat führen wird.
Konflikte mit dem Investor Advent, der künftig mit 80 Prozent an Douglas beteiligt ist, sieht Kreke nicht. "Wir haben eine große Interessensüberschneidung". Advent sei zwar ein Finanzpartner, setze aber statt auf Kosteneinsparungen auf Wachstum. Im Management soll Advent nicht vertreten sein. "Das schließe ich aus", so Kreke. Die Partnerschaft bezeichnete er als "ideale Lösung". Durch die Übernahme erhalte Douglas eine stabile Eigentümerstruktur. Ein weiterer Vorteil: "Wir müssen uns nur noch mit einem Partner abstimmen."
"Wir brauchen kurze Wege, um die Herausforderungen im Handel anzugehen." Dieser befindet sich in einer tiefgreifende Umbruchphase, für die insbesondere neue Technologien verantwortlich sind. So kauften mittlerweile 60 Prozent der Verbraucher im Internet ein, sagte Kreke.
Besonders betroffen von der Entwicklung ist das Buchgeschäft. Die schlechte Entwicklung von Thalia wirkte sich im vergangenen Geschäftsjahr entsprechend negativ auf das operative Geschäft von Douglas aus. Positiv entwickelte sich dagegen das Schmuckgeschäft Christ. Auf den größten Zweig, die Parfümerien, wurden Abschreibungen im Auslandsgeschäft fällig, die das Ergebnis drückten. Das operative Konzernergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) sank daher von 293 Millionen auf 201 Millionen Euro.
Die Sanierung von Thalia hat bislang rund 130 Millionen Euro gekostet. Nicht nur das Internet gräbt den Buchhändlern das Wasser ab. Der Trend geht verstärkt zu kleineren Filialen, auf Kosten großer Buchkaufhäuser wie Thalia. Die Sparte verzeichnete auch bereinigt um die Restrukturierungskosten einen Vorsteuerverlust.
Der Umbau der Sparte, der Filialschließungen, Flächenverkleinerungen sowie eine Anpassung des Sortiments und die Stärkung des Onlinegeschäfts beinhaltet, sei auf "gutem Weg", sagte Kreke auf der Bilanzpressekonferenz in Düsseldorf.
Auch nach der Douglas-Übernahme soll die Sanierung von Thalia in Eigenregie fortgesetzt werden. "Wir stehen hinter Thalia", betonte Kreke. Die Neuausrichtung sei dabei ein längerer Prozess. Pläne haben Krekes aber vor allem für das Parfümeriegeschäft, das weiter ausgebaut werden soll.
Für die Schmucksparte Christ erwägen die neuen Partner zudem eine Internationalisierung. Konkret steht dies in diesem Jahr jedoch nicht an, sagte Kreke. Mit Investitionen wird sich Douglas dieses Jahr nämlich zurückhalten: Dafür wird eine Summe auf Vorjahreshöhe von rund 104 Millionen Euro bereitgestellt, wovon der Löwenanteil in das Parfümeriegeschäft fließen soll.
Insgesamt gestaltet sich der Neustart nach der Übernahme mühsam: Das für Douglas wichtige Weihnachtsgeschäft lag leicht unter den Erwartungen, wie Kreke einräumte. Insgesamt erzielte Douglas ein Umsatzplus von 1,6 Prozent. Und auch die Aussichten auf das weitere Jahr sind eher mau: Der Umsatz soll leicht über dem Vorjahreswert von 3,44 Milliarden Euro liegen und auch das EBITDA soll nur leicht steigen. Ob Douglas schon in diesem Jahr wieder in die Gewinnzone zurückkehren wird, ließ Kreke offen.
DJG/nas/jhe
(END) Dow Jones Newswires
Von Natali Schwab
DÜSSELDORF
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