17.11.2008 06:03:00
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DOKUMENTATION/Ergebnisse des Weltfinanzgipfels in Washington
Der Weltfinanzgipfel in Washington hat sich am Wochenende auf eine Reform der Finanzmärkte verständigt. Nachfolgend im Überblick einige wichtige Ergebnisse, zusammengestellt von der Nachrichtenagentur ddp.
INTERNATIONALER WÄHRUNGSFONDS (IWF): Die Europäer konnten sich mit ihrer Forderung nach einer stärkeren Rolle des IWF nicht durchsetzen. Allerdings gibt die Abschlusserklärung ein Signal für eine bessere Ressourcenausstattung der IWF. Seine "wichtige Rolle" bei der Antwort auf die Krise wird gesondert erwähnt.
FORUM FÜR FINANZSTABILITÄT (FSF): Die Mitgliedschaft im FSF soll erweitert werden, insbesondere auf die Schwellenländer. Das FSF ist ein internationales Gremium, das zur Stabilität der Finanzmärkte beitragen soll. Gegründet wurde es von den G-7-Staaten. Es soll künftig eine stärkere Rolle bei der Vermeidung von Krisen spielen.
STEUEROASEN: Es wurde eine engere Zusammenarbeit vereinbart, um Steueroasen wie Liechtenstein, Schweiz oder die Kaiman-Inseln zur Kooperation zu nötigen. Der Austausch von Informationen soll verbessert werden.
ÜBERWACHUNG: Künftig sollen Ratingagenturen unter Aufsicht gestellt werden. Spekulative Hedgefonds sollen stärker reglementiert, die Eigenkapitalausstattung bei Risikoprodukten erhöht werden.
URSACHEN: Die Erklärung enthält eine Beschreibung der Krisenursachen mit Selbstkritik der Industrieländer. "Die Politiker, die Regulatoren und die Aufsichtsbehörden in einigen fortgeschrittenen Ländern haben auf den damit verbundenen Aufbau von Risiken für das Finanzsystem nicht angemessen hingewiesen", heißt es in dem Gipfel-Dokument. In der zurückliegenden Wachstumsphase habe es ein Streben nach immer höheren Renditen ohne den Blick auf die Risiken gegeben. Das Risikomanagement sei nicht angemessen gewesen.
WELTBANK: Bei der Weltbank sollen Programme angesiedelt werden, um in den Entwicklungs- und Schwellenländern beispielsweise Infrastrukturprojekte zu fördern.
WELTHANDEL: Angemahnt wird ein baldiger Abschluss der stockenden Verhandlungen über eine weitere Liberalisierung des Welthandels (Doha-Runde). Bei den nach Katars Hauptstadt Doha benannten Gesprächen geht es vor allem um eine Senkung der Zölle und Agrarsubventionen. Notfalls wollen sich die Staats- und Regierungschefs persönlich in die Verhandlungen einbringen, die bis zum Jahresende abgeschlossen sein sollen.
DJG/apo
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November 17, 2008 00:00 ET (05:00 GMT)
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