KAP AG MIT ROBUSTEM ERSTEN HALBJAHR - UMSATZ AUF STARKEM
VORJAHRESNIVEAU
- Umsatz mit 199,5 Mio. EUR nahezu auf starkem Vorjahresniveau
- Bereinigtes EBITDA bei 18,4 Mio. EUR
- Außergewöhnliche, nicht liquiditätswirksame Einmaleffekte belasten Ergebnis
- Neue Prognose für das Gesamtjahr 2019 erfolgt zu Beginn des 4. Quartals
Fulda, 29. August 2019 - Die KAP AG, eine börsennotierte, mittelständische Industriegruppe, zeigt sich nach einem erfolgreichen Start in das Geschäftsjahr 2019 zum 1. Halbjahr recht robust gegenüber einer dynamisch verlaufenden Eintrübung des konjunkturellen Umfeldes. So konnte beim Umsatz mit 199,5 Mio. EUR beinahe das starke Vorjahresniveau erreicht werden. "Unsere Segmente waren aufgrund ihrer guten Marktposition lange sehr widerstandsfähig, was die konjunkturellen Einflüsse angeht. Zur Jahresmitte haben wir aber insbesondere in den Segmenten engineered products und precision components zunehmenden Gegenwind mit geringeren Auftragseingängen verspürt. Außergewöhnliche, nicht liquiditätswirksame Einmaleffekte aufgrund des Brandes am Standort Heinsdorfergrund sowie aufgrund von identifizierten Unregelmäßigkeiten vorzunehmende Wertberichtigungen auf Waren und Vorräte sowie Einmaleffekte belasteten das Halbjahresergebnis zusätzlich. ", so Guido Decker, Vorstandssprecher der KAP AG.
Umsatzerlöse bei 199,5 Mio. EUR auf starkem Vorjahresniveau
und bereinigtes EBITDA bei 18,4 Mio. EUR
Die Umsatzerlöse der KAP-Gruppe liegen im 1. Halbjahr 2019 mit 199,5 Mio. EUR (i. Vj. 200,3 Mio. EUR) fast auf dem starken Vorjahresniveau. Dabei ist zu berücksichtigen, dass der Vorjahreswert zur besseren Vergleichbarkeit um die Umsatzerlöse der im Geschäftsjahr 2018 veräußerten Geiger Fertigungstechnologie GmbH bereinigt wurde. Das normalisierte Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen ("bereinigtes EBITDA") lag mit 18,4 Mio. EUR (i. Vj. 21,2 Mio. EUR) unter dem starken Vorjahresniveau. Die Ertragslage des ersten Halbjahres 2019 ist mit dem Brand am Standort Heinsdorfergrund im Segment surface technologies und den Unregelmäßigkeiten im Bereich engineered products von Sondereinflüssen geprägt, die im Folgenden kurz zusammenfassend erläutert werden:
Im Segment engineered products sind in Folge der Ergebnisse aus der Untersuchung der Unregelmäßigkeiten insgesamt zusätzliche Aufwendungen in Höhe von 7,2 Mio. EUR vorgenommen worden. Entsprechend der Bilanzierungsregelungen (IAS 8) entfallen in 2019 davon 1,9 Mio. EUR auf die Abwertung von Vorräten und 2,0 Mio. EUR auf Aufwendungen, die mit den Unregelmäßigkeiten in Zusammenhang stehen (bspw. Forderungsabwertungen und Rückstellungszuführungen). Auf die Vorperioden entfallen auf Basis dieser Sachverhalte in Summe 3,3 Mio. EUR.
Die 1,9 Mio. EUR Abwertungen enthalten Sondereffekte in Höhe von 0,3 Mio. EUR und die übrigen 2,0 Mio. EUR Sondereffekte in Höhe von 0,5 Mio. EUR, welche jeweils auf Konzernebene bereinigt wurden. Einschließlich der zu bereinigenden Belastungen, die aus dem Brand resultieren, wurden insgesamt 1,5 Mio. EUR entsprechend der Berichtsnormen bereinigt und damit aus dem EBITDA herausgerechnet.
Weitere 4,9 Mio. EUR an außerplanmäßigen Abschreibungen auf Produktionsanlagen sind ebenfalls durch den Brand verursacht und belasten als Sondereffekt das EBIT des Geschäftsjahres 2019.
Die Eigenkapitalquote lag zum 30. Juni 2019 bei komfortablen 49,4 % (i. Vj. 51,3 %).
Differenzierte konjunkturelle Entwicklung in den einzelnen Segmenten
Die Umsatzerlöse im Segment engineered products verringerten sich im 1. Halbjahr 2019 um 8,0 % auf 81,9 Mio. EUR (i. Vj. 89,0 Mio. EUR). Diese Entwicklung ist im Wesentlichen auf eine schwächere Nachfrage nach Produkten für Schläuche und Keilriemen sowie rückläufigen Umsätzen im Bereich der Gewebe für Förderbänder zurückzuführen. Gleichwohl entwickelten sich einige der Anwendungen überplanmäßig, insbesondere bei Luftfedern und Gelenkscheiben, für die ein wichtiger Neukunde gewonnen werden konnte. Das bereinigte EBITDA verringerte sich im Vergleich zum Vorjahr auf 3,8 Mio. EUR (i. Vj. 6,8 Mio. EUR). Die Ergebnisentwicklung ist darüber hinaus von notwendigen Wertberichtigungen auf Vorräte und Waren sowie Einmaleffekten betroffen. Interne Vorgaben wurden nicht befolgt und vorzunehmende Wertberichtigungen unterlassen. Die Ergebnisse der anschließenden Überprüfung haben einen nicht liquiditätswirksamen Ergebniseffekt von insgesamt 3,9 Mio. EUR ergeben, der vollumfänglich im Halbjahresabschluss berücksichtigt wurde.
Die Umsatzerlöse des Segments flexible films lagen im 1. Halbjahr 2019 mit 48,3 Mio. EUR um 1,2 % leicht unter dem Vorjahresniveau (i. Vj. 48,9 Mio. EUR). Die positive Entwicklung der Premiumprodukte aus den Bereichen Bau, Dichtbahnen und Schwimmbadfolien mit vereinzelten Wachstumsraten von über 40% kompensierte den Rückgang im Transportschutz nahezu vollständig. Das EBITDA erreichte 5,8 Mio. EUR (i. Vj. 6,6 Mio. EUR). Für das Jahresende wird erwartet, daß in diesem Segment die Ziele erreicht werden.
Das Segment surface technologies, das jüngste Segment innerhalb der KAP-Gruppe, profitierte von der im 2. Halbjahr 2018 vollzogenen Übernahme der Heiche Gruppe. Die Umsatzerlöse wuchsen konsolidierungsbedingt im 1. Halbjahr 2019 entsprechend deutlich auf 34,4 Mio. EUR (i. Vj. 13,1 Mio. EUR). Das bereinigte EBITDA legte deutlich auf 5,8 Mio. EUR (i. Vj. 2,4 Mio. EUR) zu. Durch den Zugewinn von Marktanteilen gelang es die konjunkturell bedingte schwächere Nachfrage größtenteils zu kompensieren.
Im Segment it/services verringerten sich die Umsatzerlöse um 16,3 % auf 10,3 Mio. EUR (i. Vj. 12,3 Mio. EUR). Dabei ist zu berücksichtigen, dass im Vorjahreszeitraum ein außergewöhnlicher Großauftrag mit dem Bundesverwaltungsamt in einem Volumen von rund 2,7 Mio. EUR abgerechnet werden konnte. Das EBITDA lag bei 1,3 Mio. EUR (i. Vj. 1,7 Mio. EUR). Auch hier wird erwartet, daß die ursprünglichen Ziele erreicht werden.
Die Umsatzerlöse im Segment precision components verminderten sich im 1. Halbjahr 2019 um 31,4 % auf 26,7 Mio. EUR (i. Vj. ohne Geiger 38,9 Mio. EUR). Dieser Rückgang ist sowohl auf die strategische Entscheidung auf Aufträge mit niedriger Marge zu verzichten als auch auf den verzögerten Anlauf neuer Produkte zurückzuführen. Darüber hinaus führte die konjunkturelle Eintrübung zu geringeren Abrufzahlen der Kunden. Das EBITDA verringerte sich um 37,3 % auf 3,2 Mio. EUR (i. Vj. 5,1 Mio. EUR).
Neue Prognose für das Gesamtjahr 2019 erfolgt zu Beginn des 4. Quartals
Die Gesellschaft hat Ende Juni die ursprüngliche Prognose für das Gesamtjahr 2019 revidiert. Der Vorstand möchte allerdings erst dann mit einer neuen Prognose nach außen treten, wenn umfassende und valide Informationen zu den verschiedenen Faktoren vorliegen. Dazu gehört insbesondere eine Schätzung des genauen Ertragsausfalls aus dem Brand sowie eine neu validierte Planung bis zum Jahresende für das Segment engineered products. "Dies wird aus heutiger Sicht erst zu Beginn des 4. Quartals 2019 fertiggestellt sein. Die Unregelmäßigkeiten in der Vorratsbewertung haben wir vollkommen überprüft und unsere Untersuchungen abgeschlossen. Sämtliche Sondereffekte sind im vorliegenden Halbjahresabschluss enthalten, sodass im zweiten Halbjahr hieraus keine weiteren Belastungen zu erwarten sind. Auf negative Ergebniseffekte einer sich abschwächenden Konjunktur haben wir mit adäquaten Gegenmaßnahmen reagiert. So wurden nicht nur die Vertriebsaktivitäten mit sichtbaren Erfolgen erheblich gesteigert, sondern auch die Kostenbasis entsprechend angepasst. Weitere Maßnahmen werden folgen. Trotz dieser Maßnahmen rechnen wir im Vergleich zum ersten Halbjahr mit geringerem Umsatz und geringerem Ertrag", erläutert Decker.
Der Halbjahresfinanzbericht steht unter www.kap.de im Bereich Investor Relations zum Download bereit.
Kontakt
KAP AG
Guido Decker
E: investorrelations@kap.de
T: +49 661 103 716
Kirchhoff Consult AG
Michael Werneke
E: michael.werneke@kirchhoff.de
T: +49 40 609 186 34
Über die KAP AG
Die KAP AG ist eine mittelständische Industriegruppe mit rund 3.000 Mitarbeitern. In den Segmenten engineered products, flexible films, it/services, surface technologies und precision components entwickeln wir innovative industrielle Produkte und technologische Lösungen für internationale Industrie- und Handelsunternehmen. Mit unserer langfristig angelegten Strategie besetzen wir attraktive Marktnischen mit langfristigem Wachstumspotential. Unser Fokus liegt dabei im Aufbau und in der Entwicklung von margenstarken Industriesegmenten zu hoch spezialisierten Marktführern. Im Rahmen von Nachfolgeregelungen übernehmen wir darüber hinaus als verlässlicher Partner zur Verstärkung bestehender oder zum Aufbau zusätzlicher Segmente mittelständische Unternehmen mit attraktiven Marktpositionen. Von unserem Wachstumskurs profitieren unsere Aktionäre durch unsere ertragsorientierte Dividendenpolitik.
29.08.2019 Veröffentlichung einer Corporate News/Finanznachricht, übermittelt durch DGAP - ein Service der EQS Group AG.
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