06.10.2017 12:12:41
|
DGAP-News: Deutscher M&A-Markt auch im dritten Quartal 2017 weiter stark - Regulatorische Hürden immer höher
Deutscher M&A-Markt auch im dritten Quartal 2017 weiter stark - Regulatorische Hürden immer höher
^
DGAP-News: Allen & Overy LLP / Schlagwort(e): Studie/Fusionen & Übernahmen
Deutscher M&A-Markt auch im dritten Quartal 2017 weiter stark -
Regulatorische Hürden immer höher
06.10.2017 / 12:13
Für den Inhalt der Mitteilung ist der Emittent verantwortlich.
---------------------------------------------------------------------------
PRESSEMITTEILUNG
Deutscher M&A-Markt auch im dritten Quartal 2017 weiter stark -
Regulatorische Hürden immer höher
Frankfurt am Main, 6. Oktober 2017. Mit einem Paukenschlag ging das dritte
Quartal im deutschen M&A-Markt zu Ende: Siemens und Alstom kündigten an,
ihre Zugsparten zusammenzulegen. Die Milliardenfusion soll vorbehaltlich der
Zustimmung durch die EU-Kartellbehörden Ende 2018 abgeschlossen sein. Auch
sonst verlief das Jahresviertel im Transaktionsgeschäft mit deutscher
Beteiligung auf Käufer-, Verkäufer oder Zielunternehmensseite durchaus
lebhaft. Trotz eines Rückgangs bei Volumina und Anzahl der Deals bewegte
sich der Markt mit 450 Transaktionen und einem Gesamtvolumen von rund 35,1
Milliarden US-Dollar auf einem sehr soliden Niveau. Dies sind die Ergebnisse
der aktuellen M&A-Insights der Allen & Overy LLP.
"Die Rahmenbedingungen für M&A-Aktivitäten sind nach wie vor sehr günstig:
Die deutschen Unternehmen sitzen auf prallen Kassen, der Anlagedruck für
Finanzinvestoren lässt nicht nach, die Finanzierungsbedingungen bleiben bis
auf weiteres historisch günstig", so Dr. Hartmut Krause,
Corporate/M&A-Partner bei Allen & Overy. "Zudem vollzieht sich das
organische Wachstum in den entwickelten Volkswirtschaften nach wie vor
relativ langsam - für viele Anleger zu langsam. In diesem Umfeld entfalten
M&A-Transaktionen einen besonderen Wert. Viele Unternehmen setzen auf
exogenes Wachstum. Andere nutzen das gute Umfeld zur Fokussierung auf
zukunftsträchtige Kerngeschäftsfelder und trennen sich von weniger
strategischen Aktivitäten."
Aufsehenerregende innerdeutsche Deals
Die größte innerdeutsche Transaktion der vergangenen drei Monate war die
Aufspaltung des Handelskonzerns Metro in die Elektroniksparte Ceconomy und
die Lebensmittelsparte, die weiter unter dem traditionellen Namen firmieren
wird. Die bisherigen Anteilseigner erhielten einen 90-Prozent-Anteil an dem
Geschäftsbereich im Wert von 6,73 Milliarden US-Dollar.
USA bleiben Top-M&A-Ziel
Als ausländisches Zielgebiet blieben neben Frankreich, Großbritannien und
den Niederlanden vor allem die USA für deutsche Käufer wichtig. So übernahm
der Dialysekonzern Fresenius Medical Care seinen US-amerikanischen
Konkurrenten NxStage Medical für ca. 2 Milliarden US-Dollar. Die
Bertelsmann-Stiftung erwarb für eine geschätzte Milliarde US-Dollar ein
22-Prozent-Aktienpaket an Penguin Random House und besitzt nun 75 Prozent
des US-Verlags.
Auch bei den Übernahmen deutscher Unternehmen durch ausländische Käufer
steigerte sich die Dynamik zum Quartalsende. So betreibt der finnische
Versorger Fortum die Übernahme des von E.on abgespaltenen
Kraftwerksbetreibers Uniper. Und Rocket Internet verkauft 13 Prozent seiner
Delivery-Hero-Aktien für 660 Millionen Euro an die südafrikanische
Mediengruppe Naspers.
Auch Unternehmen aus den USA waren im vergangenen Quartal im deutschen
M&A-Markt aktiv. So verstärkt sich der US-Pharmakonzern Merck & Co Inc. im
Bereich der Immunonkologie mit einem Zukauf in Deutschland. Er übernimmt das
Biotechnologieunternehmen Rigontec aus München für rund 553 Millionen
US-Dollar.
Regulatorische Daumenschrauben
Regulatorische Hürden, die den Vollzug von M&A-Transaktionen verkomplizieren
und gegebenenfalls zum Scheitern bringen können, werden immer höher.
Deutlich wird das zum Beispiel an der 66 Milliarden US-Dollar schweren
Übernahme von Monsanto durch Bayer. Diese entwickelt sich immer mehr zur
Geduldsprobe. Die Behörden wollen den Deal weiter intensiv prüfen. Mit dem
Abschluss der bereits vor einem Jahr angekündigten Transaktion ist damit
frühestens Anfang 2018 zu rechnen.
Hindernisse zeigen sich auch im Verhältnis zu China. Die Regierung in Peking
nimmt "irrationale" Auslandsinvestitionen und Kapitalbewegungen genauer
unter die Lupe, um Kapitalabflüsse einzudämmen. Und: "Die im Juli in Kraft
getretenen Änderungen der Außenwirtschaftsverordnung haben chinesische
Kaufinteressenten zusätzlich verunsichert", so Krause.
Auch die EU machte in den vergangenen Monaten Schlagzeilen mit ihren Plänen
für eine Neuregelung des Investitionsschutzes. Nach ihrem Willen sollen die
Mitgliedsstaaten ausländische Direktinvestitionen in oder Übernahmen von
Unternehmen aus sensiblen Bereichen künftig genauer prüfen können. Im Fokus
stehen dabei kritische Infrastrukturen und Hochtechnologie, darunter
künstliche Intelligenz, Halbleiter, Robotik sowie der Zugang zu kritischen
Rohstoffen. "Auch dieses Gesetzgebungsvorhaben wird in erster Linie
chinesische Kaufinteressenten betreffen. Innerhalb der EU-Staaten ist es
allerdings umstritten", erklärt Krause.
Ausblick
Hartmut Krause zeigt sich dennoch zuversichtlich: "Auch für die kommenden
Monate rechnen wir mit anhaltender Dynamik auf dem M&A-Markt. Die
Rahmenbedingungen für M&A-Aktivitäten sind nach wie vor sehr günstig.
Geopolitische Entwicklungen scheinen die Zuversicht nur wenig zu
beeinflussen. Jeder, der am Erwerb einer maßgeblich in den USA oder
Großbritannien tätigen Unternehmensgruppe interessiert ist, steht vor der
Frage, ob der Erwerb angesichts der politischen Unsicherheiten nicht besser
aufgeschoben werden sollte. Dennoch haben bisher weder der Brexit noch die
"America first"-Politik der neuen US-Administration die negativen
Vermutungen pessimistischer Beobachter bestätigt. Im Ergebnis bleibt der
Trend zu grenzüberschreitenden Transaktionen ungebrochen, obwohl die
regulatorischen Hürden höher werden und die Kaufpreise hoch bleiben."
Der quartalsweise erscheinende Report "M&A-Insights" von Allen & Overy gibt
einen Einblick in die aktuelle weltweite Marktsituation und enthält
Einschätzungen von Partnern der Kanzlei. Er wird untermauert durch
unabhängige, extern in Auftrag gegebene vierteljährliche Erhebungen zu
Anzahl und Wert weltweiter M&A-Transaktionen.
Anmerkungen für den Herausgeber:
www.allenovery.de
Allen & Overy ist eine internationale Anwaltsgesellschaft mit etwa 5.200
Mitarbeitern, darunter etwa 530 Partner, an 44 Standorten weltweit.
Allen & Overy ist in Deutschland an den Standorten Düsseldorf, Frankfurt am
Main, Hamburg und München mit etwa 220 Anwälten, darunter 50 Partner,
vertreten. Die Anwälte beraten führende nationale und internationale
Unternehmen vorwiegend in den Bereichen Bank-, Finanz- und
Kapitalmarktrecht, Gesellschaftsrecht und M&A, Steuerrecht sowie in anderen
Bereichen des Wirtschaftsrechts.
Diese Pressemitteilung wird von Allen & Overy LLP herausgegeben. In dieser
Pressemitteilung bezieht sich "Allen & Overy" auf "Allen & Overy LLP bzw.
ihre verbundenen Unternehmen". Die genannten Partner sind entweder
Gesellschafter, Berater oder Mitarbeiter der Allen & Overy LLP und/oder
ihrer verbundenen Unternehmen.
Für weitere Informationen wenden Sie sich bitte an: Nadja Fersch,
Communications Manager, Frankfurt am Main, Tel.: 069 2648 5555,
(nadja.fersch@allenovery.com)
---------------------------------------------------------------------------
06.10.2017 Veröffentlichung einer Corporate News/Finanznachricht,
übermittelt durch DGAP - ein Service der EQS Group AG.
Für den Inhalt der Mitteilung ist der Emittent / Herausgeber verantwortlich.
Die DGAP Distributionsservices umfassen gesetzliche Meldepflichten,
Corporate News/Finanznachrichten und Pressemitteilungen.
Medienarchiv unter http://www.dgap.de
---------------------------------------------------------------------------
616535 06.10.2017
°
Wenn Sie mehr über das Thema Aktien erfahren wollen, finden Sie in unserem Ratgeber viele interessante Artikel dazu!
Jetzt informieren!