26.05.2013 14:25:36
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Deutschland-Start von Schlecker-Nachfolger Dayli verschoben
Vor dem Beginn in Deutschland habe das Geschäftsmodell in Österreich voll funktionsfähig sein müssen, sagte Haberleitner der dpa. Seinen Angaben nach sollen die Läden keine bloßen Drogeriemärkte sein, sondern unter anderem Bistros und Backstuben enthalten. Weiter sieht das Konzept vor, Elektroartikel und Bekleidung anzubieten.
Berichte über finanzielle Probleme wies Haberleitner zurück. "Das ist Blödsinn. Wir haben keine Bankschulden." Auch sei der Investor Novomatic nicht ausgestiegen, sagte der Chef. "Ich habe nur meine Shares zurückgekauft, um neuen Investoren Platz zu machen." Darunter sei auch ein Interessent aus Deutschland, sagte er - ohne Namen zu nennen. Medienberichten zufolge hatte Dayli auch Lieferanten um Zahlungsaufschub gebeten. Dabei sei es um zwei Monate gegangen, sagte Haberleitner. "Das haben 90 Prozent unterstützt."
400 ehemalige Schlecker-Filialen sollen nach früheren Angaben noch 2013 in Baden-Württemberg, Bayern und Rheinland-Pfalz wiedereröffnet werden. 300 Mietverträge seien unterzeichnet, hatte Haberleitner im April erklärt. Verhandelt werde auch mit Schlecker-Insolvenzverwalter Arndt Geiwitz. Haberleitner könnte sich demnach vorstellen, Teile der Firmenzentrale und des Regionallagers in Ehingen anzumieten.
Schlecker hatte im Januar 2012 Insolvenzantrag gestellt und im Juni die letzten Filialen geschlossen. 25.000 Beschäftigte in Deutschland verloren ihren Job.
In Österreich will Haberleitner nach früherer Planung bis Ende des Jahres alle vorhandenen 885 Schlecker-Läden zu Dayli umbauen. Sein Kampf für die Sonntagsöffnung für all seine Filialen war auf heftige Kritik gestoßen. Die TAP dayli Vertriebs GmbH mit Sitz in Pucking hat nach eigenen Angaben 883 Standorte in Österreich. Hinzu kommen 480 Filialen in Belgien, Italien, Luxemburg und Polen. Insgesamt beschäftigt das Unternehmen rund 5.500 Menschen.
Obwohl Dayli mit seiner Ankündigung Schlagzeilen gemacht hatte, scheint das Konzept hierzulande wenig Eindruck zu hinterlassen. "Salopp gesagt habe ich davor überhaupt keine Angst", hatte jüngst Dirk Roßmann von Deutschlands zweitgrößter Drogeriekette Rossmann gesagt. Er wolle niemanden unterschätzen. "Aber die Krux im Handel ist: Jeder braucht sehr hohe Umsätze, um relativ niedrige Kosten zu haben. Und daran ist auch Schlecker gescheitert."/kre/DP/stb
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