30.11.2022 18:18:41

Deutschland, Norwegen wollen Nato-Hilfe bei Schutz von Infrastruktur

Von Andrea Thomas

BERLIN (Dow Jones)--Deutschland und Norwegen wollen das transatlantische Verteidigungsbündnis Nato darum bitten, eine gemeinsame Zentrale zum Schutz von kritischer Infrastruktur auf dem Meeresboden zu bilden. Bundeskanzler Olaf Scholz und Norwegens Ministerpräsident Jonas Gahr Störe erklärten nach einem Gespräch in Berlin, dass die jüngsten Anschläge auf die russischen Gaspipelines Nord Stream die Verletzlichkeit dieser Infrastrukturanlagen deutlich gemacht hätten.

"Pipelines, Telefonkabel und Internetverbindung sind Lebensadern für unsere Staaten und müssen ganz besonders gesichert werden", sagte Scholz. "Nicht zuletzt die Anschläge auf die Pipelines von Nord Stream 1 und 2 haben gezeigt, welche großen Risiken hier bestehen." Im September sind durch Explosionen an den Ostessepipelines Nahe der Insel Bornholm riesige Lecks entstanden, durch die enorme Mengen an Gas austraten. Die Europäische Union und die Nato gehen von Sabotage aus. Russland hat eine Verwicklung in die Explosionen zurückgewiesen.

Scholz erklärte, er und Störe seien überzeugt, dass internationale Ansätze noch stärker miteinander koordiniert werden müssten. Es gehe darum, polizeiliche und militärische Kräfte effizient aufeinander abzustimmen und Akteure wie die EU und die privatwirtschaftliche Unternehmen gut einzubinden.

Daher werde man das Thema bei einem gemeinsamen Abendessen mit dem Nato-Generalsekretär Jens Stoltenberg am Abend in Berlin besprechen, so Scholz.

Störe betonte, dass auch kritische Infrastruktur über Wasser geschützt werden müsse.

"Es geht um die Sicherheit für Energieinstallationen. Ich möchte jetzt hier keine scharfen Trennlinien ziehen, was über und unter Wasser ist. Es geht um Gasrohrleitungen, es geht um die Telekommunikationsinfrastruktur, um Glasfaserinfrastruktur und anderes. Wir brauchen einen koordinierten, gemeinsamen Einsatz, um die Sicherheit für diese Infrastruktur zu gewähren.", sagte Störe.

Kontakt zur Autorin: andrea.thomas@wsj.com

DJG/aat/mgo

(END) Dow Jones Newswires

November 30, 2022 12:19 ET (17:19 GMT)

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