22.09.2013 19:33:30
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Deutschland könnte auf Große Koalition zusteuern
Von Andreas Kißler
BERLIN--Die Union aus CDU und CSU hat die Bundestagswahl 2013 mit klarem Abstand gewonnen. Aber ihr bisheriger Koalitionspartner FDP verfehlt nach den ersten Hochrechnungen wohl erstmals in der Geschichte der Bundesrepublik den Einzug ins Parlament. Noch unklar ist, ob die euroskeptische AfD in den Bundestag einziehen kann.
Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) hat mit dem Ergebnis voraussichtlich eine dritte Amtszeit im Kanzleramt erreicht. Deutschland könnte zum zweiten Mal in Merkels Amtszeit auf eine Große Koalition zusteuern. Darauf deuten auch erste Kommentare der Parteiführungen hin.
CDU und CSU kamen nach der zweiten Hochrechnung des ZDF auf 42,3 Prozent der Stimmen, ihr bisheriger Koalitionspartner FDP verfehlt demnach aber mit 4,4 Prozent den Einzug ins Parlament. Die SPD von Herausforderer Peer Steinbrück erreichte 26,0 Prozent. Auf die Grünen entfallen 8,1 Prozent und auf die Linken 8,3 Prozent. Die euroskeptische Alternative für Deutschland (AfD) schafft mit 4,9 Prozent der Stimmen laut der Hochrechnung knapp nicht den Einzug in den Bundestag.
Damit avanciert die Union zur großen Wahlsiegerin. Bliebe es bei dem Nicht-Einzug der AfD, könnte sogar auch eine absolute Mehrheit der Union nicht unmöglich sein. Sie kommt nach der Hochrechnung auf 303 Sitze, die absolute Mehrheit im Bundestag liegt bei 300 Sitzen. Erreicht sie diese nicht, wären nach jetzigem Stand Koalitionen der Union mit der SPD oder mit den Grünen rechnerisch möglich.
"Wir haben einen klaren Auftrag der Wähler, die Regierung zu bilden", sagte der Unions-Fraktionsvorsitzende Volker Kauder. "Die Dinge sind noch no knapp, da ist das letzte Wort noch nicht gesprochen", betonte er aber. Die SPD räumte ein, dass Merkel den Auftrag zur Regierungsbildung habe. "Der Ball liegt bei Frau Merkel", sagte SPD-Fraktionsgeschäftsführer Thomas Oppermann. "Sie hat ein großartiges Wahlergebnis erreicht, und sie hat jetzt die Gespräche zu führen." Eine Entscheidung über die Koalitionsbildung werde "nicht heute Abend" fallen, sagte aber SPD-Generalsekretärin Andrea Nahles.
Kontakt zum Autor: andreas.kissler@wsj.com
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September 22, 2013 13:02 ET (17:02 GMT)
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