16.04.2008 13:18:00
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DEUTSCHES EIGENKAPITALFORUM / Bluetooth zaubert Musik aus dem Plakat
Mittwoch 16. April 2008
Frankfurt am Main (Deutsches Eigenkapitalforum) -
Die Revolution des Handy-Marketings kommt aus Bamberg. Die Blue Cell Networks GmbH hat eine Technik entwickelt, mit der Bluetooth-Handynutzer Dateien via Hotspots auf ihr Mobiltelefon laden können. Eine spannende Geschäftsidee, die beinahe mangels Eigenkapital im Sande verlief.
Als Rainer Rother und sein Geschäftspartner Johannes Hoffmann im Frühjahr 2003 die ersten Bluetooth-Handys in die Finger bekamen, erkannten sie schnell das Potenzial, das die drahtlose Übertragung für die Werbeindustrie haben könnte. Es war ein magischer Moment , erzählt Rainer Rother. Wir fanden es einfach genial, Daten überall kabellos zu übertragen. Und so wurde die Idee der beamzone-Technologie geboren, einem Prinzip mit dem Außenwerbeanlagen, Messestände oder Ladenketten mit einer Datentankstelle für das Bluetooth-Handy ausgerüstet werden können. Die beiden Gründer durchforsteten das Internet, konnten aber nichts Vergleichbares finden und machten sich ans Werk. Für das technische Know-how holten sie sich Andreas Gaufer an Bord und entwickelten in nur neun Monate den ersten Prototyp des Bluetooth-basierenden Hotspot.
Die drei Mittzwanziger waren so vom Erfolg ihrer Technologie überzeugt, dass sie für die Vision der Blue Cells Networks GmbH ihre gut dotierten Festanstellungen aufgaben. Sie schrieben einen rudimentären Businessplan und brachten als Startkapital die eigenen Ersparnissen ein. Obwohl der Markt vorhanden war, ließen die ersten Kunden auf sich warten. Das Unternehmen stand kurz vor dem finanziellen Aus als sie im Oktober 2004 rund 300.000 Euro aus dem mittlerweile ausgelaufenen Förderprogramm Beteiligungskapital für kleine Technologieunternehmen der KfW als Seedfinanzierung bekamen.
Um an diese Seedfinanzierung zu gelangen, hatten sie die Hilfe eines Beraters und eine Menge Glück. Die Prüfung ihres Businessplans schien schon negativ beschieden, als ihre Geschäftsidee beim Gründerwettbewerb Multimedia eine Auszeichnung bekam. Das hat uns damals den Kragen gerettet , erinnert sich Geschäftsführer Rother. Heute weiß er, dass sie ihr Geschäft in der falschen Reihenfolge aufgebaut haben. Statt sofort in die Entwicklung einzusteigen, hätten sie sich erst um einen ordentlichen Businessplan und das nötige Kapital bemühen müssen. Ich kann jedem Gründer nur empfehlen etwa ein Jahr für die Suche nach einem Investor einzuplanen und seine Pläne und Ziele schriftlich festzuhalten , rät Rother.
Mit dem frischen Kapital starteten sie durch und gewannen Ende 2004 endlich ihren ersten Kunden: Nokia. Kein schlechter Anfang für das Unternehmen aus der fränkischen Universitätsstadt. Doch nach der ersten Finanzierungsrunde wurde schnell deutlich, dass nur mit weiterem Kapital die wachsende Konkurrenz aus Europa und den USA auf Abstand gehalten werden kann. Auf der Suche nach weiterem Kapital sind wir in die Welt des Wagniskapitals eingetaucht , erinnert sich Rother. Und so präsentierten die jungen Geschäftsführer im April 2005 ihr Konzept auf dem Deutschen Eigenkapitalforum renommierten Investoren aus ganz Deutschland.
Schließlich wurden die Bamberger mithilfe der regionalen Gründerinitiative Netzwerk Nordbayern bei der S-Refit AG, einer Beteiligungsgesellschaft von mehr als 20 bayerischen und fränkischen Sparkassen, fündig. Auch die KfW Mittelstandsbank engagierte sich erneut bei der Blue Cell Networks mit Beteiligungskapital aus dem ERP-Startfonds, ein Programm gezielt zur Förderung junger Technologie-Unternehmen. Damit sind sie nun für den weiteren Aufbau des Unternehmens gerüstet.
Gut aufgestellt sind sie ja mittlerweile: An ihrem Unternehmenssitz am Rande der historischen Bamberger Altstadt beschäftigen sie 20 Mitarbeiter, daneben gibt es Tochtergesellschaften in 13 Ländern und etwa 500 Projekte sind am Laufen. Sie sind europäischer Marktführer in Hotspot-Technologien für Mobiltelefone und große Markenkonzerne wie Nokia, Coca-Cola oder BMW füllen die Referenzliste: Der Sportschuhhersteller Nike beispielsweise setzt beamzone in seinem Londoner NikeTown Flagship-Store ein. Und für die Ströer AG - den größten Plakatanbieter Deutschlands - betreibt Blue Cell Networks ein Netzwerk von über 300 Standorten in Bahnhöfen und Bushaltestellen. Dieses Netzwerk ist europaweit das größte seiner Art und revolutioniert die klassische Plakatwerbung. So können an den mit der Technologie ausgestatteten Standorten beispielsweise Videotrailer zu dem auf dem Plakat beworbenen Kinofilm kostenlos heruntergeladen werden. Dies ist die digitale Brücke vom Plakat auf das Mobiltelefon , so Rother.
Hinweis:
Dies ist ein Infodienst von Dow Jones Financial Information Services, der im Auftrag der KfW Bankengruppe erstellt wird. Weitere Folgen der Serie zur Eigenkapitalfinanzierung finden Sie unter <http://www.kfw.de/DE_Home/Presse/Materialien_fuer_die_Presse/Presseinformation_Eigenkapitalforum_2008.jsp>
Das nächste Deutsche Eigenkapitalforum findet am 22. April 2008 in Mainz statt. Es ist die führende deutsche Kommunikationsplattform rund um das Thema Beteiligungsfinanzierung. Die Anmeldung für Kapitalgeber und kapitalsuchende Unternehmen ist ab sofort im Internet möglich.
Internet: <www.eigenkapitalforum.com>
Informationen für Unternehmen / Start-ups:
Infocenter:
Tel.: 01801 24 11 24
E-Mail: infocenter@kfw-mittelstandsbank.de
Internet: <http://www.kfw-mittelstandsbank.de/DE_Home/Beteiligungsfinanzierung/>
Ansprechpartner für Medien:
Herr Michael Seyler
Tel.: (0228) 831-7000
Frau Lena Knischewski
Tel. (0228) 831-8043
E-Mail: lena.knischewski@kfw.de
(END) Dow Jones Newswires
April 16, 2008 07:08 ET (11:08 GMT)- - 07 08 AM EDT 04-16-08
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