03.01.2013 10:36:30

Deutscher Arbeitsmarkt zeigt Spuren der konjunkturellen Abkühlung

   Von Gisela Simon

   Der deutsche Arbeitsmarkt hat sich zum Jahresende robust gezeigt, die wirtschaftliche Eintrübung hat aber Spuren hinterlassen. Unterbeschäftigung und Arbeitslosigkeit sind im Dezember saisonbereinigt leicht gestiegen. Wie die Bundesagentur für Arbeit (BA) in Nürnberg mitteilte, waren in Deutschland im Dezember rund 2,840 Millionen Menschen ohne Arbeit. Im Vergleich zum Vormonat ergab sich damit mit Einsetzen der Winterpause eine Zunahme um rund 88.000 Personen. Ein Anstieg der Arbeitslosigkeit im Dezember ist üblich, er fiel in diesem Jahr aber etwas stärker aus als in den vergangenen Jahren.

   Zugleich lag die Arbeitslosenzahl um rund 60.000 höher als im Vorjahresmonat. Die Arbeitslosenquote belief sich auf 6,7 Prozent und war damit um 0,2 Prozentpunkte höher als im November. Im Vorjahresmonat hatte die Quote 6,6 Prozent betragen.

   Bereinigt um jahreszeitliche Einflüsse stieg die Arbeitslosenzahl im Dezember um 3.000 Personen gegenüber dem Vormonat. Die von Dow Jones Newswires befragten Volkswirte hatten einen Anstieg um 11.000 Personen prognostiziert. Im November hatte sich die Zahl der Arbeitslosen um 5.000 erhöht. Die saisonbereinigte Arbeitslosenquote wurde für Dezember erwartungsgemäß mit 6,9 Prozent beziffert und blieb damit auf dem Niveau des Vormonats.

   Für Volkswirte ist die saisonbereinigte Zahl die wichtigste Angabe. Bei der Saisonbereinigung wird versucht, übliche jahreszeitliche Schwankungen, zum Beispiel durch Wettereinflüsse, herauszurechnen. So ist etwa die Beschäftigung am Bau, in der Landwirtschaft und in der Gastronomie stark von Jahreszeiten und der Witterung abhängig.

   Die Unterbeschäftigung, die auch Personen erfasst, die an entlastenden Maßnahmen der Arbeitsmarktpolitik teilnehmen, belief sich im Dezember auf rund 3,813 Millionen Personen. Das waren 78.000 weniger als vor einem Jahr. Saisonbereinigt nahm die Unterbeschäftigung gegenüber November um 7.000 Personen zu. Dass die Unterbeschäftigung im Vorjahresvergleich, im Gegensatz zur Arbeitslosigkeit, weiter gesunken ist, hängt nach Darstellung der BA auch damit zusammen, dass weniger Menschen an arbeitsmarktpolitischen Programmen teilnehmen. Insbesondere die Förderung der Selbständigkeit ist zurückgegangen.

   Im Gesamtjahr 2012 wurden in Deutschland 2,897 Millionen Arbeitslose gezählt. Das waren 79.000 Personen weniger als im Vorjahr. Die Arbeitslosenquote sank um 0,3 Prozentpunkte auf 6,8 Prozent. "Im Jahr 2012 musste sich der deutsche Arbeitsmarkt in einem schwierigen wirtschaftlichen Umfeld bewähren. Er hat auf diese Herausforderung robust reagiert. Spuren der langsameren konjunkturellen Gangart sind jedoch erkennbar", sagte der BA-Vorstandsvorsitzende Frank-Jürgen Weise.

   Kontakt zum Autor: konjunktur.de@dowjones.com

   DJG/sgs/hab

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   January 03, 2013 04:05 ET (09:05 GMT)

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