29.11.2024 10:49:00

Deutsche Reallöhne stiegen sechstes Quartal in Folge

--------------------------------------------------------------------- KORREKTUR-HINWEIS In APA0064 vom 29.11.2024 muss es im zweiten Absatz, zweiten Satz, richtig heißen: ... 1,9 (nicht 2,5) Prozent ... Das Statistikamt korrigierte seine Angaben. ---------------------------------------------------------------------

Lohnzuwächse bei gleichzeitig sinkender Inflation haben die Kaufkraft der deutschen Beschäftigten im Sommer das sechste Quartal in Folge steigen lassen - allerdings langsamer als zuvor. Die Reallöhne wuchsen von Juli bis September um durchschnittlich 2,9 Prozent zum Vorjahreszeitraum, wie das Statistische Bundesamt am Freitag mitteilte.

Demnach legten die nominalen Löhne mit 4,9 Prozent stärker zu als die Verbraucherpreise mit 1,9 Prozent. Die Inflation zehrte damit nur einen Teil des Verdienstzuwachses wieder auf.

Ende 2021 bis Anfang 2023 Lohnverluste

"Mit diesem sechsten Anstieg in Folge setzte sich der positive Trend der Reallohnentwicklung fort", so die Statistiker. "In den Quartalen von Ende 2021 bis Anfang 2023 hatten die Beschäftigten noch durchschnittlich Reallohnverluste zu verzeichnen." In den ersten drei Monaten hatte es mit 3,8 Prozent sogar das stärkste Reallohnwachstum seit Beginn der Zeitreihe 2008 gegeben, dem ein Plus von 3,1 Prozent im Frühjahr folgte.

Maßgeblich zur steigenden Kaufkraft beigetragen hat im dritten Quartal erneut die Inflationsausgleichsprämie. Diese steuer- und abgabenfreie Prämie kann bis zu 3.000 Euro betragen. Diese freiwillige Leistung der Arbeitgeber kann noch bis Jahresende ausgezahlt werden. Auch die in Tarifverträgen beschlossenen Lohnsteigerungen und Einmalzahlungen stützten die Reallöhne.

Überdurchschnittliche Verdienststeigerungen gab es in den Bereichen Handel sowie Instandhaltung und Reparatur von Kraftfahrzeugen (plus 6,9 Prozent), Verkehr und Lagerei (plus 6,4 Prozent) sowie Information und Kommunikation (plus 6,2 Prozent). Vergleichsweise geringe Steigerungen wurden hingegen in der Energieversorgung (plus 2,3 Prozent) sowie im Bereich Öffentliche Verwaltung, Verteidigung, Sozialversicherung (plus 2,7 Prozent) gemeldet.

Konsumausgaben wichtig im Kampf gegen Rezession

Steigende Konsumausgaben der Verbraucher haben die deutsche Wirtschaft im dritten Quartal knapp vor einer Rezession bewahrt. Das Bruttoinlandsprodukt (BIP) wuchs um 0,1 Prozent. Dazu trug das Plus bei den privaten Konsumausgaben von 0,3 Prozent maßgeblich bei. Allerdings ist die Kauflaune der Deutschen zuletzt wieder gesunken.

Das Barometer für das Konsumklima im Dezember fiel von revidiert minus 18,4 Zählern im Vormonat auf minus 23,3 Punkte und damit auf den tiefsten Stand seit Mai, wie die GfK-Marktforscher und das Nürnberg Institut für Marktentscheidungen (NIM) mitteilten. Die Verbraucher sorgen sich wieder mehr um den eigenen Arbeitsplatz. Gründe dafür sind der aus der Industrie gemeldete Stellenabbau und das Verlagern von Produktion ins Ausland.

kre/cs

Eintrag hinzufügen
Hinweis: Sie möchten dieses Wertpapier günstig handeln? Sparen Sie sich unnötige Gebühren! Bei finanzen.net Brokerage handeln Sie Ihre Wertpapiere für nur 5 Euro Orderprovision* pro Trade? Hier informieren!
Es ist ein Fehler aufgetreten!