Normalität weit entfernt |
14.08.2020 13:55:00
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Deutsche Euroshop-Aktie dreht ins Minus: Ladenschließungen durch Corona belasten Ergebnis
Unter dem Strich stand im ersten Halbjahr ein Nettoverlust von 129,3 Millionen Euro an, teilte das Unternehmen weiter mit. Im Vorjahr war noch ein Gewinn von 66,2 Millionen Euro erzielt worden. Mitverantwortlich war dabei auch eine Abwertung des Immobilienvermögens. Die für Immobilienkonzerne wichtige operative Kennziffer FFO (Funds from Operations) sank um gut ein Fünftel auf knapp 60 Millionen Euro. Die Umsätze nahmen um 2,2 Prozent auf 109,4 Millionen Euro ab.
"Bei allen Herausforderungen beobachten wir in den letzten Wochen eine
positive Entwicklung beim Konsumentenverhalten, die uns optimistischer
stimmt", kommentierte Vorstandssprecher Wilhelm Wellner. Die Menschen kämen zurück in die Center. "Seit Ende des Lockdowns sind die Kundenfrequenzen in unseren Centern auf aktuell 77 Prozent und die Mieterumsätze im Juni weiter auf 82 Prozent des Vorjahresniveaus angestiegen." Nachdem im zweiten Quartal durchschnittlich 48 Prozent aller Mietforderungen beglichen worden seien, betrage der Wert für Juli bereits 78 Prozent. "Insgesamt lassen diese Zahlen einen positiven Trend erkennen, allerdings sind die Werte teilweise noch deutlich von ihren Normalniveaus entfernt."
Die Anleger von Deutsche Euroshop haben am Freitag nach dem Halbjahresbericht nun doch die Handbremse gezogen. Im frühen XETRA-Handel sah es noch so aus, als ob eine steigende Tendenz bei den Mietumsätzen bei den Anlegern gut ankommt: Zeitweise legte das Papier um 3,5 Prozent auf 13,09 Euro zu. Im aktuellen XETRA-Handel rutschen die Aktien nun jedoch ab und verlieren 3,48 Prozent auf 12,21 Euro.
Am Markt hieß es, die faktische Entwicklung sei im zweiten Quartal sehr trübe gewesen. Einige Händler zeigten sich zwar zuerst durchaus ermutigt davon, dass sich das operative Geschäft seit Mai stabilisiert und die Mietumsätze im Juni weiter stiegen. Vor dem Hintergrund der Gefahr einer erneuten Schließung von Läden hoben Analysten dann aber die hohe Unsicherheit hervor, was die weitere Entwicklung der Geschäfte betrifft.
Analyst Kai Klose von der Privatbank Berenberg rechnet mit langwierigen Mieterverhandlungen und einem letztlich weiter sinkenden Mietniveau. Er geht außerdem davon aus, dass der Wert des Immobilienbesitzes unter Druck bleiben wird. Sein Kollege Andre Remke von der Baader Bank sieht den Startschuss zu einer Neubewertung der Aktie vorerst nicht gegeben.
Vom Corona-Crash, der die Aktien um 60 Prozent einbrechen ließ bis auf ein Tief unter 10 Euro, haben sie sich bislang nur in vergleichsweise kleinem Ausmaß erholt. Den gegenwärtigen Nettovermögenswert (EPRA NAV) bezifferte Deutsche Euroshop am Vorabend auf 39,73 Euro. Auf dem aktuellen Kursniveau nahe 12 Euro bedeutet dies einen 70-prozentigen Abschlag. Laut Remke reflektiert dies die aktuell herrschenden Unsicherheiten für den Konzern.
HAMBURG (dpa-AFX)
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