Drohende Rezession |
17.04.2022 22:23:00
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Deutsche Bank prognostiziert Aktienmarktcrash und US-Rezession noch 2022
• Aggressive Straffung der US-Geldpolitik
• Inverse Zinskurve verunsichert Anleger
Die Verbraucherpreise sind in den USA im Februar um fast 8 Prozent gestiegen und haben damit die höchste Teuerungsrate seit 40 Jahren erreicht. Gleichzeitig lag die Inflationsrate damit fast 300 Prozent über der Zielmarke der US-Notenbank Fed von zwei Prozent. Der Inflationsdruck nimmt weiter zu, die Energie- und Lebensmittelpreise sind seit Beginn des Ukraine-Krieges in die Höhe geschnellt, sodass die Fed nun mit einem raschen Anheben des Leitzins reagieren muss, um die Preise unter Kontrolle zu bringen. Jerome Powell, der Vorsitzende der Fed sagte in seiner Rede am 21. März: "Wir haben die notwendigen Instrumente, und wir werden sie nutzen, um die Preisstabilität wiederherzustellen". Er verwies weiter auf Beispiele aus der Vergangenheit, in denen es gelungen ist, die Inflation durch Zinserhöhungen zu bekämpfen.
"Wir sehen nicht mehr, dass die Fed eine sanfte Landung erreicht. Stattdessen gehen wir davon aus, dass eine aggressivere Straffung der Geldpolitik die Wirtschaft in eine Rezession stürzen wird", äußerte dagegen Matthew Luzzetti von der Deutschen Bank im Interview mit CNN Business. Die Deutsche Bank prognostiziert einen Aktienmarktcrash von 20 Prozent sowie eine Rezession im Sommer 2022 und begründet dies mit der schwerwiegenden Kombination aus den geopolitischen Begebenheiten sowie der massiven Straffung der US-Geldpolitik.
Inverse Zinskurve
Negative Konjunktursignale kamen Ende März auch vom Rentenmarkt, als die Zinsen für Bonds mit kurzer Laufzeit über die der langfristigen Anleihen stiegen. Ein Phänomen, das Anleger wie Ökonomen beunruhigt, war eine negative Zinsstrukturkurve doch bereits in der Vergangenheit Vorbote einer Rezession. Die Deutsche Bank rechne allerdings mit einer milden Rezession, einhergehend mit einer Arbeitslosenquote von über 5 Prozent, die nicht mit den Spitzenwerten von 2009 und 2020 vergleichbar sei, heißt es im Beitrag von CNN. Weiter prognostiziert die Großbank, dass sich die Inflation und die Arbeitslosenquote bis Ende 2024 wieder erholen werden.
Wahrscheinlichkeit für Rezession steigt
Auch andere Ökonomen gehen von einer wachsenden Wahrscheinlichkeit für eine Rezession aus. So etwa Mark Zandi, Chefökonom von Moody's Analytics gegenüber CNN oder Goldman Sachs, die die Rezessionswahrscheinlichkeit auf 35 Prozent taxieren. In seinem Brief an die Aktionäre warnt des Weiteren JPMorgan-CEO Jamie Dimon vor einer noch nie dagewesenen Kombination an Risiken für die Anleger: Die Inflation, das Zusammentreffen von steigenden Zinsen und der Krieg in der Ukraine werden die Risiken in Zukunft deutlich erhöhen.
Redaktion finanzen.at
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