Pessimistischer |
01.08.2024 17:52:00
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Daimler Truck-Aktie verliert: Daimler Truck wird pessimistischer für das Gesamtjahr - deutlicher Ergebnisrückgang in Q2
So rechnet der Konzern 2024 im Industriegeschäft nun mit einer bereinigten Marge von 8 bis 9,5 Prozent. Bisher hatte der Konzern 9 bis 10,5 Prozent angepeilt. Der freie Cashflow wird nun voraussichtlich auf Vorjahresniveau bleiben statt leicht zu steigen. Der Umsatz wird bei 50 bis 52 statt 52 bis 54 Milliarden Euro gesehen.
Auf Konzernebene erwartet Daimler einen Umsatz von 53 bis 55 statt 55 bis 57 Milliarden Euro. Das EBIT wird unter statt auf Vorjahresniveau gesehen, das bereinigte EBIT "leicht unter" und nicht mehr auf Vorjahresniveau erwartet. Die Absatzprognose hat Daimler Truck auf 460.000 bis 480.000 von 490.000 bis 510.000 Fahrzeuge nach unten korrigiert.
Für das Segment Mercedes-Benz wurde die Margenprognose gesenkt, ebenso für Trucks Asia, letzteres wegen einer bereits angekündigten Wertberichtigung in China. Für Buses wurde die Margenprognose erhöht. Im Segment Trucks North America wird eine Marge am oberen Ende der Spanne angepeilt.
Daimler Truck mit deutlichem Gewinnrückgang bei Mercedes-Benz
Daimler Truck hat im zweiten Quartal vor allem wegen eines Gewinneinbruchs bei der Marke Mercedes-Benz weniger verdient. In dem in Europa tätigen Lkw-Geschäft sackte das bereinigte EBIT in den drei Monaten laut Mitteilung um 45 Prozent auf 299 Millionen Euro ab. Die entsprechende Marge sank auf 6,5 von 9,8 Prozent. Im wichtigen Nord-Amerika-Geschäft stieg das operative Ergebnis dagegen um 12 Prozent.
"Bei Mercedes-Benz haben wir große Anstrengungen unternommen, um unsere Kostenstruktur zu verbessern. Dennoch können wir mit dem Ergebnis des zweiten Quartals nicht zufrieden sein", sagte CFO Eva Scherer laut Mitteilung. "Es ist uns bewusst, dass wir weitere strukturelle Maßnahmen zur Optimierung unserer Kostenbasis definieren und umsetzen müssen, um widerstandsfähiger zu werden."
Den Ausblick für das laufende Jahr hatte Daimler Truck am Vorabend gesenkt. Das Unternehmen hatte Mitte Juli bereits angekündigt, die Prognose zu überprüfen. Die seinerzeit bereits genannten Eckdaten für das abgelaufene Quartal bestätigte Daimler Truck. Demnach sank das bereinigte EBIT auf knapp 1,2 Milliarden von gut 1,4 Milliarden Euro. Die bereinigte Umsatzrendite liegt bei 9,3 (Vorjahr 10,3) Prozent.
So reagiert die Daimler Truck-Aktie
Niedrigere Ziele von Daimler Truck für Umsatz und Gewinn in diesem Jahr sind am Donnerstag am deutschen Aktienmarkt schlecht angekommen. Der Aktienkurs sackte via XETRA stellenweise auf den niedrigsten Stand seit Anfang Februar ab. Zum Handelsschluss betrug der Abschlag nur noch 3,19 Prozent auf 34,60 Euro. Vom Rekordhoch von Mitte März bei knapp 48 Euro haben die Papiere des Lkw-Herstellers mittlerweile fast 30 Prozent eingebüßt.
Der Nutzfahrzeughersteller hatte nach dem schwachen zweiten Quartal den Ausblick für das laufende Jahr gekappt. Sowohl beim Umsatz als auch bei der Profitabilität machen die Schwaben Abstriche. Mit den bereits Mitte Juli vorgelegten vorläufigen Zahlen zum zweiten Quartal hatte das Management um Chef Martin Daum die Ziele bereits auf den Prüfstand gestellt. Besonders in Asien und Europa sieht es mau aus für den Weltmarktführer von Schwerlast-Lkw.
Daimler Truck habe die Ziele deutlich heruntergeschraubt, schrieb Analyst Nick Housden von der Bank RBC. Er wertete dies als einen "Akt des Reinemachens für den Aktienkurs" mit Blick auf die zweite Jahreshälfte. Die neuen Ziele seinen nun realistischer, was aber auch bedeute, dass das Management sie nun auch erreichen müsse. Für den Experten bleibt Daimler Truck jedoch der Favorit in der Branche. Dafür sprächen eine starke Marktposition in Nordamerika und eine niedrige Bewertung der Aktien.
Nochmals eingetrübt hatte sich die Lage für die Aktien in der vergangenen Woche. Der US-Kontrahent Paccar hatte die Absatzprognose für die wichtigen Märkte USA und Kanada gesenkt. Das hatte den Paccar-Aktien ein dickes Minus eingebrockt und Daimler Truck mit nach unten gezogen. Die Aktien fielen erstmals seit Jahresanfang nachhaltig unter die 200-Tage-Durchschnittslinie. Diese gilt als wichtiger Indikator für den längerfristigen Trend.
DJG/mgo/cln
FRANKFURT (Dow Jones) / (dpa-AFX Broker)
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