Volumen: 2,5 Milliarden Euro 13.03.2013 17:27:37

Commerzbank befreit sich mit Kapitalerhöhung aus Staatsfesseln

Mit dem neuen Geld will sich das Frankfurter Institut aus den Staatsfesseln befreien und seine Kapitaldecke deutlich stärken. Die Kernkapitalquote soll so nach den strengen Vorschriften von Basel 3 auf 8,6 von 7,6 Prozent Ende 2012 steigen. Zudem will die Commerzbank mit dem frischen Kapital die Stillen Einlagen des Bankrenrettungsfonds SoFFin von rund 1,6 Milliarden Euro sowie der Allianz von 750 Millionen Euro vorzeitig und komplett zurückzahlen. Der SoFFin unterstützt die gemischte Bar-/Sachkapitalerhöhung, indem er seine Bezugsrechte voll ausüben will und entsprechend seiner Beteiligungsquote Stille Einlagen in Höhe von 625 Millionen Euro in Aktien wandelt.

Werden wie geplant einerseits Commerzbank-Aktien aus dem Bestand des SoFFin platziert und andererseits die Bezugsrechte des SoFFin voll ausgeübt, sinkt der Aktienanteil des SoFFin nach Abschluss der Transaktion voraussichtlich unter 20 Prozent. Die neuen Aktien sollen ab dem 1. Januar 2013 voll dividendenberechtigt sein. Die Kapitalerhöhung soll von der ordentlichen Hauptversammlung der Commerzbank beschlossen werden, die vom 22. Mai 2013 auf den 19. April 2013 vorgezogen wird.

Im Zuge der Finanzkrise hatte der Staat in den Jahren 2008 und 2009 der Commerzbank mit Stillen Einlagen in Höhe von 16,4 Milliarden Euro geholfen. Davon hatte die Bank 2011 bereits 14,3 Milliarden Euro abgelöst. Mit der nun angekündigten Rückzahlung der verbliebenen 1,6 Milliarden Euro werden die Stillen Einlagen des Bundes komplett abgelöst.

Deutsche Bank, Citi und HSBC haben sich vorab verpflichtet, das gesamte Volumen der Transaktion von insgesamt 2,5 Milliarden Euro zu übernehmen. Die Durchführung der Transaktion ist für Mitte Mai bis Anfang Juni 2013 vorgesehen. Über den Bezugspreis, das Bezugsverhältnis sowie die Zahl der auszugebenden neuen Aktien und weitere Einzelheiten der Kapitalerhöhung wird der Vorstand der Commerzbank mit Zustimmung des Aufsichtsrats zu einem späteren Zeitpunkt entscheiden.

An der Börse löste die Ankündigung der Kapitalerhöhung Kursverluste aus. Die Commerzbank-Aktie weitete ihre Verluste auf über 6 Prozent aus. Bereits am Vortag hatte sie stark nachgegeben, als die ersten Spekulationen über eine Kapitalerhöhung die Runde machten. Ein Händler sagte, die Kapitalerhöhung sei zwar von anderen Banken garantiert worden. Wie sie bei Investoren ankomme, hänge aber davon ab, mit welchem Geschäftsmodell die Bank aufwarte. "Reine Sparmaßnahmen sind zu wenig", meint er. Die Anleger erinnerten sich mit Schrecken an die starken Kursverluste mit und nach der letzten großen Kapitalerhöhung 2011.

DJG/maw/jhe

Dow Jones Newswires

Von Madeleine Nissen

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