Comdirect steigert Gewinn und erhöht Dividende

Die Bank profitierte davon, dass ihre Kunden wieder häufiger mit Wertpapieren handelten. Trotz der historisch niedrigen Zinsen legte auch der Zinsüberschuss zu. Dabei machte sich bezahlt, dass die unverzinsten Einlagen von Kunden auf Girokonten wuchsen und dem Institut in der Wiederanlage zumindest eine kleine Marge ermöglichen. Die höheren Kosten angesichts von vermehrter Werbung und Investitionen in neue Angebote machte Comdirect locker wett.

Der Überschuss legte dank eines positiven Steuereffekts um fast zehn Prozent auf 66,3 Millionen Euro zu. Davon sollen nun auch die Aktionäre profitieren. Die Dividende pro Anteilsschein steigt um vier Cent auf 40 Cent. Damit schüttet das Institut 85 Prozent des Nettogewinns aus. Größter Nutznießer ist die Commerzbank, die gut 81 Prozent an Comdirect hält.

Für das neue Jahr gab sich Finanzvorstand Holger Hohrein bei der Bilanz-Pressekonferenz in Frankfurt zurückhaltend: "Der Zinsüberschuss dürfte angesichts der niedrigen Zinsen eher auf dem Niveau des Vorjahres bleiben oder etwas sinken." Auch beim Provisionsergebnis sei er nach zwei Rekordjahren hintereinander vorsichtig, zumal dieses immer stark von der Entwicklung an den Finanzmärkten abhänge. Eine genaue Prognose veröffentlicht die Bank üblicherweise erst zur Jahresmitte.

Comdirect steht derzeit ohne richtigen Vorstandschef da, seit Thorsten Reitmeyer Anfang Dezember überraschend seinen Posten zur Verfügung gestellt hatte. Medienberichten zufolge gibt es mit dem Commerzbanker Arno Walter inzwischen einen Nachfolger, dessen Berufung aber von den Finanzaufsichtsbehörden genehmigt werden muss.

"Wir haben die Kraft zu wachsen", sagte Hohrein. "Das Geschäft bei Comdirect läuft." Der Trend zur Direktbank sei ungebrochen. So legte die Zahl der Comdirect-Kunden 2014 um 86.000 auf 1,91 Millionen zu. Wachstumschancen sieht die Bank vor allem darin, ihren Kunden angesichts der niedrigen Zinsen die Anlage in Wertpapieren schmackhafter zu machen.

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QUICKBORN (dpa-AFX)