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"ÖVAG ist Abbaubank" 28.03.2013 18:18:00

Chef Koren: ÖVAG könnte neue Staatshilfe brauchen

Auch sei offen, ob der Staat vom verbliebenen Partizipationskapital am Ende etwas sieht. Die Bank sei eine Abbaubank, de facto eine Abwicklungsbank. "Und ein Abbau ist nichts, was gratis geht. Es gibt keine Garantien, dass wir den Abbau ohne weitere Hilfen schaffen können", sagte Koren.

"Sie kommen nicht in den Status einer Abwicklungsbank, wenn nicht einiges schiefgelaufen wäre", so Koren, der seit vorigem Herbst am Ruder ist, bei seiner Jahrespressekonferenz.

Insofern unterscheidet sich das Procedere nicht zu sehr von den Abwicklungen in Zypern. Von den Schnitten in den Zypern-Banken selbst ist die ÖVAG nicht betroffen, sagte Koren, weder in der Ergebnisrechnung noch im Kapital.

In der Regel gingen Banken mit dem Status einer Abwicklungsbank zu optimistisch an den Abbau heran, glaubt Koren. Die ÖVAG selber liege da im Zeitplan derzeit vorn, es ging bisher schneller. Der Vorstand hat vor, den weiteren Abbau kapitalschonend zu schaffen. Es könne aber sein, dass der Verkauf einzelner Assets kostspieliger ausfalle als erwartet.

Die Bank werde, was ihre Risikogewichteten Aktiva (Kredite, Wertpapiere) betrifft, von 38 Mrd. Euro zum Stand von 2007 auf 3 bis 4 Milliarden "eingedampft". Zehn Milliarden seien bis dahin noch abzubauen. Die solcherart ums ganze Eigengeschäft beschnittene ÖVAG soll am Ende den Volksbankensektor "strategisch führen" und mit den Volksbanken noch Konsortialgeschäfte abwickeln. Ob die Volksbanken dann wie sie es vorhaben den Staat aus seinem PS-Kapital in der ÖVAG auslösen können, hängt von der Kapitalstärke im Sektor ab. Damit bleibt das Thema offen.

Laut Koren wäre die ÖVAG "möglicherweise eine vollständige Abwicklungsbank, wenn es dahinter nicht den Sektor gäbe" und man nicht der Meinung wäre, der Sektor brauche die ÖVAG als Drehscheibe bzw. Konzernzentrale. Nach 2013 wird es im übrigen eine erste Konzernbilanz mit den Volksbanken geben.

Heuer sind vor allem Verkäufe aus dem Immobilienbestand angesetzt. Mit Raiffeisen (RZB) wird über das Leasinggeschäft verhandelt, aber auch um anderes, so Koren. Da geht es wie berichtet um den Beitrag der RZB zur ÖVAG-Rettung aus den ÖVAG-Teilverstaatlichungsverträgen. Erstmals bestätigt wurden heute Gespräche über die Abgabe des ÖVAG- Hälfte-Anteils an der VB Leasing International an Raiffeisen. Fixiert ist noch nichts. In die Gespräche muss auch der zweite Leasing-Hälfteeigentümer, die deutsche DZ Bank, eingebunden sein.

Laut EU-Auflagen muss die ÖVAG die Leasing-International-Beteiligung bis Ende 2014 verkaufen. Bis Ende 2015 muss die Volksbank Malta losgeschlagen sein. Das will Koren auf heuer vorziehen. Vor dem Verkauf saniert werden muss die 2012 weiterhin schwer defizitäre Volksbank Rumänien.

rf/ivn

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