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Nach starkem Jahr 2012 28.03.2013 18:18:00

Century Casinos: Eine Menge Spielgeld für neue Projekte

Neben einem weiteren Schiffscasino und einer Beteiligungsaufstockung in Polen zieht es die Chefs und Gründer Peter Hötzinger und Erwin Haitzmann nach Südostasien. Auch für eine der drei österreichischen Casino-Einzelkonzessionen könnten sich die Century Casinos bewerben. Da bleibt für die Aktionäre nichts mehr übrig: Für 2012 gibt es keine Dividende.

Dabei haben die 1992 gegründeten Century Casinos 2012 gut verdient. Der Nettogewinn legte um 35 Prozent auf 4,1 Millionen Dollar (3,2 Millionen Euro) zu, das operative Ergebnis stieg ebenfalls um 35 Prozent auf 5,8 Millionen Dollar und die Nettoerlöse beliefen sich auf 71,8 Millionen Dollar (+1 Prozent). Die Eigenkapitalquote betrug 86 Prozent.

Einem Cashbestand von 24,8 Millionen Dollar standen Ende 2012 Bankschulden von 3,6 Millionen Dollar gegenüber, bleibt also ein Cashüberschuss von 21,2 Millionen Dollar. Dazu kommt eine Kreditlinie der Bank of Montreal von bis zu 27 Millionen Dollar, die sich das Unternehmen im Vorjahr gesichert hat.

Das Geld will investiert werden. In Polen möchten die Century Casinos der Airline LOT ihren Drittelanteil an der Casinos Poland Ltd. abkaufen. "Dann wären wir mit 66 Prozent Mehrheitseigentümer", sagte Hötzinger am Donnerstag vor Journalisten. Das Closing soll im April erfolgen, der Kaufpreis 6,8 Millionen Dollar betragen. Das übrige Drittel hält die staatliche Flughafengesellschaft PPL.

Die polnische Casinogesellschaft mit einem Marktanteil von 45 Prozent betreibt derzeit neun Spielbanken in Vier- und Fünf-Sterne-Hotels mit 80 Spieltischen und 320 Automaten. Weitere Lizenzgesuche sind in Bearbeitung.

2012 sind die Nettoerlöse in Polen leicht zurückgegangen. Grund war die Glücksspielsteuer, die vor ein paar Jahren von 45 auf 50 Prozent angehoben wurde. Zusätzlich gibt es in dem Land empfindlich hohe Gebühren etwa für Lizenzverlängerungen. "Das drückt auf die Margen", so Haitzmann. Zum Vergleich: In Österreich wurde die Spielbankenabgabe im Zuge der Marktöffnung von 48 auf 30 Prozent gesenkt, was bisher der Monopolistin Casinos Austria zugutekam.

Österreich war für die beiden früheren Casinos-Austria-Manager Haitzmann und Hötzinger bis dato nicht interessant. Möglicherweise wollen sie sich nun für eine Einzelkonzession bewerben - neben dem "Stadt"- und dem "Landpaket" mit je sechs Spielbanklizenzen werden hierzulande ja drei zusätzliche Casinolizenzen vergeben, zwei in Wien und eine in Niederösterreich. Ob die Century Casinos gemeinsam mit einem Partner in den Ring steigen wollen, verrieten die Chefs nicht. "Es ist alles offen." In drei bis vier Wochen soll es Details geben.

In Europa sehen Haitzmann und Hötzinger abgesehen von Polen und möglicherweise Österreich nur in England Potenzial.

Viel mehr schielen sie auf Südostasien. Da das Glücksspiel-Eldorado Macao für die Century Casinos eine Nummer zu groß wäre - "da braucht man mindestens 2 Milliarden" -, werden mittelgroße, glücksspielmäßig noch nicht sehr erschlossene Märkte wie die Philippinen oder Vietnam sondiert. Ein Einstieg könnte noch heuer erfolgen.

Auch auf hoher See wollen die Century Casinos expandieren. Zu Jahresbeginn weitete das Unternehmen seine Kooperation mit dem Reisekonzern TUI aus, zu den zwei bestehenden Schiffscasinos kommt nun ein drittes. Insgesamt betreiben die Century Casinos 12 Spielbanken auf Kreuzfahrtschiffen, weitere Partner sind die Reedereien Regent, Windstar Cruises und Oceania Cruises.

Der Schiffscasinos, die Spielbanken in Polen und das Casino im Radisson-Hotel in Aruba erzielten im Vorjahr 48 Prozent der Nettoerlöse.

Die restlichen 52 Prozent kamen aus Nordamerika. Die Century Casinos betrieben zwei Spielstätten in Colorado (USA) und zwei in Alberta (Kanada). In Colorado ist Glücksspiel in drei ehemaligen Goldgräberstädten legal, dementsprechend kompetitiv ist dort das Marktumfeld, so Hötzinger. Die Betriebe dürfen alle möglichen Spiele anbieten und 24 Stunden offen haben. Kundenbindungsprogramme seien daher ein Muss. In Kanada - dort sind die Österreicher in Calgary und Edmonton präsent - konzentrieren sich die Century Casinos vor allem auf asiatische Gäste und sogenannte VIPs.

Auf den - rasant wachsenden - Online-Glücksspielmarkt haben Haitzmann und Hötzinger bisher nicht gesetzt. "Wir haben keine Kannibalisierung festgestellt", so Hötzinger. Ganz ohne digital geht es aber offenbar doch nicht: Noch im ersten Halbjahr 2013 wollen die Century Casinos in Märkten, wo sie schon präsent sind, Internet- bzw- Handyspiele launchen - wenngleich am Anfang ohne "echte" Einsätze. Aber: Sollte dann in den USA Online-Gaming legalisiert werden, hätten sie schon Kundendaten.

Die Century Casinos befinden sich zu rund 84 Prozent in Streubesitz, 16 Prozent hält das Management. Die US-Bank Wells Fargo ist mit rund 13 Prozent beteiligt - der Anteil zählt allerdings zum Free Float. Mit im Boot ist außerdem Thomas Graf, Sohn des Novomatic-Eigentümers und Milliardärs Johann Graf, allerdings nur mehr mit einem Anteil im einstelligen Prozentbereich. Der Century-Konzern beschäftigt rund 1.600 Mitarbeiter, davon 51 Prozent Frauen.

snu/ggr

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