08.09.2020 22:25:43

Bund kündigt Konzept für Zulieferer bis November an

BERLIN (Dow Jones)--Angesichts der Krise der Automobilindustrie will die Bundesregierung den Zulieferern stärker helfen und dazu bis November ein Konzept vorlegen. Das beschlossen die Teilnehmer des Autogipfels unter Führung von Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) nach fast dreistündigen Beratungen, wie Regierungssprecher Steffen Seibert in Berlin mitteilte. Bayerns Ministerpräsident Markus Söder (CSU) setzte sich mit seiner Forderung nach Kaufprämien für Verbrenner demnach nicht durch.

Bis zum nächsten Autogipfel im November sollen nun Arbeitsgruppen prüfen, wie das Eigenkapital insbesondere von Zulieferunternehmen gestärkt werden kann. Dafür soll auch das Konjunkturpaket berücksichtigt werden, das bereits Hilfen für die Autoindustrie enthält. Die Vorschläge sollen dann in die Arbeit der sogenannten Konzertierten Aktion Mobilität einfließen. "Deutschland soll ein technologieoffener, global führender Standort für die Automobilwirtschaft der Zukunft bleiben", hieß es in der Mitteilung des Bundespresseamtes.

Thema des Autogipfels war auch das autonome Fahren. Hier soll Deutschland "eine Führungsrolle" einnehmen, auch durch den Einsatz von künstlicher Intelligenz. Dazu bereitet die Regierung gerade ein Gesetz vor, das fahrerlose Kraftfahrzeuge auf den Straßen erlaubt. Deutschland wäre damit das erste Land der Welt. Auch die Autobranche will dazu ihre Anstrengungen verstärken. Ziel ist es, bis 2022 die ersten selbstfahrenden Autos in den Regelbetrieb zu bringen. Bis Oktober 2021 soll dazu in einem Zwischenschritt ein funktionsfähiger Datenraum Mobilität geschaffen werden, der europaweit anschlussfähig ist und für den die Industrie selbst Mobilitätsdaten zur Verfügung stellt.

Altmaier und Scheuer planen Spitzengespräch zu Ladesäulen

Um die Elektromobilität weiter voranzubringen, laden Wirtschaftsminister Peter Altmaier (CDU) und Verkehrsminister Andreas Scheuer (CSU) die Energiewirtschaft "zeitnah" zu einem Ladesäulen-Spitzengespräch, wie Seibert erklärte. Ziel sei es, eine einheitliche Bezahlmethode gesetzlich zu verankern. Zugleich sollen Experten bis Jahresende Vorschläge für den Markthochlauf alternativer Kraftstoffe vorlegen.

Beim Autogipfel trafen sich Vertreter von Bund, der Auto-Länder, der Industrie und Gewerkschaften, um über die Krise der Branche zu beraten. Söders Forderung nach Kaufprämien für umweltfreundlichere Verbrenner hatten sich sowohl Verkehrsminister Andreas Scheuer (CSU), der Verband der Automobilindustrie als auch die Gewerkschaften angeschlossen. In der SPD-Spitze, von Umweltministerin Svenja Schulze (SPD) und teils auch aus der Union selbst gab es jedoch Zweifel an diesem Vorschlag.

Kontakt zur Autorin: petra.sorge@wsj.com

DJG/pso/flf

(END) Dow Jones Newswires

September 08, 2020 16:26 ET (20:26 GMT)

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