Das ist der Grund |
11.03.2018 23:43:00
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Buffetts Berkshire Hathaway legt seine Bilanzen stets am Wochenende vor
Buffett: Die GAAP-Bilanz ist "nutzlos"
Dass der erfolgreiche Investor mit den sogenannten GAAP-Regeln auf Kriegsfuß steht, daraus hat er nie einen Hehl gemacht. Diese Buchhaltungsregeln gelten in den USA und sollen dazu dienen, externen Kapitalgebern einheitliche Informationen über die jeweiligen Unternehmen an die Hand zu geben, die Wirtschaftslage und Erfolgspotenzial transparent machen. Buffett ist jedoch besorgt, dass die GAAP-konforme Bilanzvorlage für Investoren ein falsches Bild von Berkshire Hathaway zeichnet. In seinem Brief monierte Buffett, dass Reporter möglicherweise überspitzt oder hetzerisch über die Berkshire-Zahlen berichten könnten und "Zahlen hervorheben, die Leser unnötig erschrecken". Um dies zu umgehen, hat Buffett angekündigt, dass Berkshire sich nun zu jedem Quartal die Mühe machen wird, den Aktionären alles zu erklären, was sie wissen müssen, um die vorgelegten Zahlen "richtig zu verstehen". Dass die Bilanzen daher auch in Zukunft am Wochenende veröffentlicht werden sollen, ist Teil dieser Maßnahme.
Wie hoch ist das Schock-Potenzial für Berkshire-Anleger tatsächlich?
Von Unternehmen, die ihre Bilanzen am Wochenende veröffentlichen, wird im allgemeinen angenommen, dass sie dies deswegen praktizieren, um negative Nachrichten besser abfangen zu können, sodass diese sich nicht unmittelbar im Aktienkurs niederschlagen. Jedoch gab Warren Buffetts Investmentgesellschaft in der Vergangenheit selten Anlass zur Sorge - die Quartalszahlen fallen in aller Regel gut aus. Auch gelten Berkshire Hathaway-Anleger gemeinhin nicht als anfällig für Hypes und auch nicht als prädestiniert für Spontan-Verkäufe oder nervöse Handlungen, selbst bei negativen Nachrichten. Wer in die hochpreisigen Titel investiert, ist in der Regel langfristig orientiert - wie Warren Buffett im Übrigen auch selbst. Ein von "MarketWatch" befragter Berkshire-Anteilseigner verwies darauf, dass es Buffett dabei möglicherweise genau darum gehe, dass Berkshire-Anleger weiterhin langfristig orientiert bleiben sollen. Demnach könnte der Starinvestor vorrangig um den Ruf von Berkshire Hathaway besorgt sein. Seine Taktik, Bilanzen weiterhin erst zum Wochenende zu veröffentlichen, wäre dieser Absicht mit großer Wahrscheinlichkeit dienlich. Eine Studie der Kellogg School of Management der Northwestern University, auf die sich "MarketWatch" beruft, ergab, dass der Aktienkurs derjenigen Unternehmen eine signifikant geringere Volatilität aufweist, die ihr Zahlenwerk an einem Freitag oder Samstag veröffentlichen.
Buffett bleibt seiner Strategie treu
Mit ihrer eher eigenwilligen Art der Bilanzvorlage ist Berkshire in der Vergangenheit bereits mit der US-Börsenaufsicht SEC wegen "selektiver Berichterstattung" aneinander geraten. Dies hat an der bewährten Taktik jedoch nichts geändert - und auch weiterhin soll dies offenbar nicht der Fall sein. In seiner Pressemeldung zum Jahresabschluss erklärte nämlich Berkshire-CFO Marc Hamburg, Berkshire Hathaway werde "wie jeder andere auch, auch non-GAAP-Anpassungen machen, um die Zahlen so zu präsentieren wie es", nach Meinung des Unternehmens, "für Investoren und andere, die Berkshires Finanzinformationen verwenden, am sinnvollsten und nützlichsten sowie am transparentesten ist".
Redaktion finanzen.at
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