Britischer Finanzminister: Brexit wäre 'ökonomischer Schock'

LONDON (dpa-AFX) - Ein EU-Austritt würde nach Ansicht des britischen Finanzministeriums starke wirtschaftliche Nachteile für das Land bedeuten. Ein Brexit würde Großbritannien dauerhaft ärmer machen, sagte Finanzminister George Osborne am Montag bei der Vorstellung einer Studie zu den Folgen eines EU-Austritts. Das Land würde kurzfristig einem "tiefgreifenden ökonomischen Schock ausgesetzt und echter Instabilität".

Sollte das Land statt einer EU-Mitgliedschaft ein ähnliches Handelsabkommen mit der EU schließen wie Kanada, würde die britische Wirtschaft bis 2030 um sechs Prozent schrumpfen, warnte der Minister. Resultat wäre, dass die Privathaushalte jährlich um 4300 Pfund (5600 Euro) ärmer würden. Die Gesamtkosten für einen Brexit bezifferte Osborne auf 36 Milliarden Pfund (45 Mrd Euro).

Befürworter eines britischen Austritts aus der EU kritisierten die 200-seitige Analyse des Finanzministeriums als "zweifelhaft". Osborne bezeichnete sie dagegen als "seriös und nüchtern".

Die Briten stimmen am 23. Juni über den Verbleib ihres Landes in der EU ab. Finanzminister Osborne setzt sich wie Ministerpräsident David Cameron für eine weitere EU-Mitgliedschaft Großbritanniens ein./cmy/DP/stw