Hohe Wettbewerbsintensität |
13.08.2024 16:56:00
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Brenntag-Aktie etwas fester: Prognose für 2024 nach unten revidiert
Trotz eines herausfordernden Marktumfelds war das Unternehmen in der Lage, den Rohertrag pro Mengeneinheit im zweiten Quartal 2024 gegenüber dem ersten Quartal 2024 durch diverse Margeninitiativen stabil zu halten, und erzielte eine sequenzielle Verbesserung der Absatzmengen. Die in den vergangenen Monaten und insbesondere im Monat Juli beobachteten Markttrends und Erwartungen der chemischen Industrie deuteten aber auf eine anhaltend hohe Wettbewerbsintensität hin, mit einem fortwährenden Druck auf die Verkaufspreise für Industriechemikalien. Daher rechnet die Brenntag SE in der zweiten Jahreshälfte nicht mehr mit einer Verbesserung des Rohertrags pro Mengeneinheit, sondern eher mit einer stabilen Entwicklung auf Gruppenebene. Darüber hinaus erwartet das Unternehmen in der zweiten Hälfte des Jahres 2024 eine etwas geringere sequenzielle Verbesserung der Absatzmengen als ursprünglich angenommen.
Die Brenntag SE hat im zweiten Quartal 2024 ein operatives EBITA von 297 (Vorjahr: 332) Millionen Euro erzielt. Unter Berücksichtigung des im ersten Quartals 2024 erreichten operativen EBITA in Höhe von 260 Millionen Euro liege das Halbjahresergebnis der Brenntag SE bei ca. 557 (Vorjahr: 677) Millionen Euro.
Der Halbjahresfinanzbericht für das erste Halbjahr 2024 wird am 13. August 2024 veröffentlicht.
Brenntag kündigt verstärkte Sparanstrengungen an
Der Chemikalienhändler Brenntag will seine Sparanstrengungen angesichts der schwachen Entwicklung im zweiten Quartal forcieren. Zwar würden die Maßnahmen zur Effizienzsteigerung und Kostensenkung weiterhin Wirkung zeigen, sagte Christian Kohlpaintner bei Vorlage der vollständigen Quartalszahlen. "Dennoch ist unsere Gesamtleistung in der ersten Jahreshälfte 2024 unbefriedigend und liegt unter unseren Ambitionen."
Im zweiten Quartal ging der Umsatz um rund 2 Prozent auf 4,176 Milliarden Euro zurück. Der operative Rohertrag lag mit 1,028 Milliarden Euro in etwa auf Vorjahresniveau. Wie bereits am Vorabend mitgeteilt, sackte das operatives EBITA um 10,6 Prozent auf 297 Millionen Euro ab. Nach Steuern und Dritten verdiente Brenntag 149 Millionen Euro nach 187 Millionen im Vorjahr.
Finanzvorständin Kristin Neumann kündigte vor diesem Hintergrund an, die Bemühungen und Initiativen zur Kostensenkung im weiteren Jahresverlauf zu beschleunigen und auszuweiten. "Wie bereits im ersten Quartal angekündigt, verschieben wir Ausgaben und strecken IT- und DiDEX-Investitionen in ausgewählten Bereichen über einen längeren Zeitraum", sagte Neumann. "Zu den Maßnahmen zur Reduzierung der operativen Kosten und der Komplexität in unserer Organisation gehört auch, unser globales Standortnetzwerk weiter zu optimieren."
Gleichzeitig baut der DAX-Konzern nach eigenen Angaben die Eigenständigkeit und Unabhängigkeit seiner beiden Geschäftsbereiche Brenntag Specialties und Brenntag Essentials weiter aus und setzt die Initiativen zur Optimierung seiner Rechtsstruktur fort. Allerdings werde die Entflechtung der rechtlichen Struktur und des operativen Geschäfts eine längerfristige Aufgabe sein, die mit Bedacht durchgeführt werden müsse, so das Unternehmen.
Die Jahresprognose hatte Brenntag bereits am Vorabend gesenkt und peilt beim operativen EBITA nun eine Spanne zwischen 1,10 bis 1,20 Milliarden Euro an. Zuvor war das untere Ende der Spanne zwischen 1,23 und 1,43 Milliarden Euro avisiert worden.
"Über 2024 hinausblickend gehen wir davon aus, dass sich die derzeit zu beobachtende sequenzielle Verbesserung der Nachfrage im Jahr 2025 fortsetzen wird, und zwar aufgrund der allgemeinen Erholung des Chemiezyklus in Verbindung mit einem verbesserten Preisumfeld", sagte Konzernchef Kohlpaintner.
Jefferies belässt Brenntag nach Zahlen auf 'Hold'
Das Analysehaus Jefferies hat die Einstufung für Brenntag auf "Hold" mit einem Kursziel von 67 Euro belassen. Analyst Chris Counihan rechnet nach der Vorlage von Quartalszahlen und der Senkung des Jahresziels für das bereinigte operative Ergebnis (Ebita) des Chemikalienhändlers mit Druck auf den Aktienkurs. Dabei habe das bereinigte Ebita im zweiten Quartal sowohl seine als auch die Konsensschätzung leicht übertroffen, schrieb er in einer am Dienstag vorliegenden Schnelleinschätzung. Auf Ebene der einzelnen Sparten habe zwar der Bereich Essentials die Erwartungen übertroffen, doch Specialties habe enttäuscht. Brenntag erwarte eine langsamere Mengenerholung als bisher. Zugleich sei der Handel im Juli weiter herausfordernd gewesen.
JPMorgan belässt Brenntag nach Zahlen auf 'Underweight'
Die US-Bank JPMorgan hat die Einstufung für Brenntag auf "Underweight" mit einem Kursziel von 60 Euro belassen. Das bereinigte operative Quartalsergebnis (Ebita) sei etwas besser als erwartet ausgefallen, schrieb Analyst Chetan Udeshi in einer am Dienstag vorliegenden Schnelleinschätzung. Dass der Chemikalienhändler sein Ebita-Jahresziel dennoch gekappt habe, sei zugleich weitgehend erwartet worden. Die Konsensschätzung dürfte ihm zufolge nun um 2 bis 3 Prozent sinken, die für das Ergebnis je Aktie aber womöglich noch etwas kräftiger gekürzt werden.
Im XETRA-Handel gewinnt die Brenntag-Aktie zeitweise 0,75 Prozent auf 64,30 Euro.
FRANKFURT (Dow Jones) / (dpa-AFX Broker)
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