Unter Auflagen 23.08.2018 13:19:47

Brasilien stimmt Fusion von Linde und Praxair zu

Brasilien stimmt Fusion von Linde und Praxair zu

Nun hat auch die brasilianische Kartellbehörde zugestimmt. Aber auch dort haben die Konzerne eine Auflage erhalten und müssen sich von Geschäftsbereichen trennen.

Mitte Juli hatten die Münchener erklärt, man spreche mit einer Gruppe bestehend aus der Messer Group und von CVC beratenen Fonds über den Verkauf des überwiegenden Teils des Gasegeschäfts von Linde in Nordamerika sowie einzelner Teile von Linde und Praxair in Südamerika. An diese Gruppe werde das Geschäft in Brasilien verkauft, sagte ein Linde-Sprecher am Donnerstagmittag. Zum Volumen der verkauften Geschäftsaktivitäten machte er unterdessen keine Angaben.

Der Zusammenschluss der beiden Konzerne ist immer noch nicht in trockenen Tüchern. Erst am Mittwoch wurde bekannt, dass diese aufwendiger wird als gedacht. Auch zeitlich steigt der Druck. Linde erklärte am frühen Mittwoch, "auf Basis weiterer Rückmeldungen von Wettbewerbsbehörden ist nunmehr davon auszugehen, dass die umsatzbezogene Obergrenze für Veräußerungszusagen überschritten wird".

Damit bewahrheitet sich, was Linde vor gut zwei Wochen bereits als wahrscheinliches Risiko genannt hatte: Die Wettbewerbshüter verlangen Verkäufe von Geschäftsteilen mit einem Umsatzvolumen von mehr als 3,7 Milliarden Euro. Damit wäre die vertraglich vereinbarte Schmerzgrenze überschritten und beide Seiten müssten dem Fusionsvorhaben noch einmal ausdrücklich zustimmen.

Ein mögliches Kriterium dafür könnte sein, ob es mit zusätzlichen Verkaufsauflagen weiter realistisch ist, die Kosten nach einer Fusion durch Größenvorteile, Einsparungen und Effizienzsteigerungen binnen drei Jahren um 1,2 Milliarden Dollar zu senken. Dieses Ziel hatten beide Seiten bei Abschluss der Fusionsvertrags im vergangenen Sommer gesetzt. Bislang gibt es noch keine Hinweise, dass die Fusionspartner ihre Ziele in Gefahr sehen.

FRANKFURT (Dow Jones)

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Bildquelle: The Linde Group

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