27.07.2013 09:37:26
|
Brasilien: Geht die Bovespa-Talfahrt weiter?
EMFIS.COM - Seit Jahresbeginn musste der brasilianische Leitindex Bovespa kräftig Federn lassen und befindet sich seitdem nahezu im freien Fall, was einige Anleger schockiert zur Kenntnis genommen haben dürften. Nun raten jedoch manche Experten bereits zum Einstieg in den Bovespa. Dies könnte allerdings noch etwas zu früh sein.
Zwar ist die Wirtschaft im Land am Zuckerhut im April dieses Jahres mit 1,66 Prozent stärker gewachsen als von Analysten zunächst erwartet. Doch dies dürfte die derzeit gedämpfte Stimmung nicht wirklich aufhellen. Denn in den letzten Tagen erreichte der Index seinen tiefsten Stand seit April 2009. Und auch die Rating-Agenturen nehmen diese Entwicklung zur Kenntnis. So senkte S&P bereits das Kreditrating Brasiliens auf aktuell BBB – Ausblick negativ. Und auch Moodys dürfte nicht allzu lange mit einer Reaktion auf sich warten lassen. Immerhin gab die Agentur unlängst bekannt, dass das Investment-Grade-Rating seinen positiven Ausblick verlieren könnte, sollte die Ökonomie Brasiliens weiterhin so schwach bleiben. Doch wo liegt hier der Hase begraben? Der hauptsächliche Grund für die schwache Wirtschaftsentwicklung dürften vor allem die stark gefallenen Rohstoff-Notierungen sein, denn Brasilien erwirtschaftet einen Großteil seines Brutto-Inlands-Produkts durch Rohstoffe wie beispielsweise Eisenerz, Kaffee und Sojabohnen. Mitverantwortlich für diese Situation dürften jedoch auch die sozialen Ungleichheiten im Land am Zuckerhut sein. Dies wurde unter anderem durch die unlängst gesendeten Medien-Berichte bezüglich des Confed Cups noch einmal eindrucksvoll verdeutlicht, welche über massive Ausschreitungen berichteten. Was ist nun zu tun? Das fragte sich die brasilianische Regierung und beschloss daraufhin dem Werteverfall des Real den Kampf anzusagen. Denn immerhin verloren ausländische Investoren seit Jahresbeginn währungsbedingt mehr als 20 Prozent ihres Investments. Ebenso wurden in den vergangenen Wochen bereits diverse Kapitalverkehrskontrollen gelockert sowie Steuern auf Währungsderivate und ausländische Anleihekäufe abgeschafft. Wie die Regierung bekannt gab, wird sie – bei nicht ausreichen der Maßnahmen – die Notenbank zu Hilfe rufen. Denn der Zentralbank stehen zur Krisenabwehr noch Währungsreserven in Höhe von 374 Milliarden US-Dollar zur Verfügung. Für das laufende Jahr geht Brasilien von einem Wachstum in Höhe von 3,0 Prozent aus – für ein Schwellenland ein an sich sehr niedriger Wert. Denn schaut man sich die Inflationsrate von 6,5 Prozent an, mutet das prognostizierte Wirtschafts-Wachstum doch sehr gering an. Das Kurs/Gewinn-Verhältnis mit neun ist zwar nicht billig, jedoch ist die Bewertung noch akzeptabel. Das Kurs/Buch-Verhältnis beträgt 1,2, was ebenfalls noch annehmbar erscheint. Dennoch sollten Anleger mit Long-Investments im Bovespa vorsichtig sein.
Wie sieht es charttechnisch aus? Einen Aufwärtstrend sucht man vergebens, dafür ist der seit Ende 2010 bestehende Abwärtstrend intakt. Der Bovespa rutschte unter seine 38- sowie 200-Tage-Linie und auch der MACD und die Stochastik senden Verkaufssignale. Ebenso bärisch präsentieren sich der RSI sowie das Momentum, so dass alle Ampeln derzeit auf Rot stehen, denn die Unterstützung bei etwas über 50.000 Punkten ist bereits gefallen. Der nächste Support befindet sich bei etwa 42.000 Zählern, so dass es noch kräftig bergab gehen könnte.
Insgesamt dürften Anleger momentan gut beraten sein Long-Engagements im Bovespa zu meiden wie der Teufel das Weihwasser. Aber auch Short-Investments bieten wegen der latenten Rebound-Gefahr kein optimales Chancen/Risiko-Verhältnis, so dass man den Markt weiterhin von der Seite aus beobachten sollte.
Zwar ist die Wirtschaft im Land am Zuckerhut im April dieses Jahres mit 1,66 Prozent stärker gewachsen als von Analysten zunächst erwartet. Doch dies dürfte die derzeit gedämpfte Stimmung nicht wirklich aufhellen. Denn in den letzten Tagen erreichte der Index seinen tiefsten Stand seit April 2009. Und auch die Rating-Agenturen nehmen diese Entwicklung zur Kenntnis. So senkte S&P bereits das Kreditrating Brasiliens auf aktuell BBB – Ausblick negativ. Und auch Moodys dürfte nicht allzu lange mit einer Reaktion auf sich warten lassen. Immerhin gab die Agentur unlängst bekannt, dass das Investment-Grade-Rating seinen positiven Ausblick verlieren könnte, sollte die Ökonomie Brasiliens weiterhin so schwach bleiben. Doch wo liegt hier der Hase begraben? Der hauptsächliche Grund für die schwache Wirtschaftsentwicklung dürften vor allem die stark gefallenen Rohstoff-Notierungen sein, denn Brasilien erwirtschaftet einen Großteil seines Brutto-Inlands-Produkts durch Rohstoffe wie beispielsweise Eisenerz, Kaffee und Sojabohnen. Mitverantwortlich für diese Situation dürften jedoch auch die sozialen Ungleichheiten im Land am Zuckerhut sein. Dies wurde unter anderem durch die unlängst gesendeten Medien-Berichte bezüglich des Confed Cups noch einmal eindrucksvoll verdeutlicht, welche über massive Ausschreitungen berichteten. Was ist nun zu tun? Das fragte sich die brasilianische Regierung und beschloss daraufhin dem Werteverfall des Real den Kampf anzusagen. Denn immerhin verloren ausländische Investoren seit Jahresbeginn währungsbedingt mehr als 20 Prozent ihres Investments. Ebenso wurden in den vergangenen Wochen bereits diverse Kapitalverkehrskontrollen gelockert sowie Steuern auf Währungsderivate und ausländische Anleihekäufe abgeschafft. Wie die Regierung bekannt gab, wird sie – bei nicht ausreichen der Maßnahmen – die Notenbank zu Hilfe rufen. Denn der Zentralbank stehen zur Krisenabwehr noch Währungsreserven in Höhe von 374 Milliarden US-Dollar zur Verfügung. Für das laufende Jahr geht Brasilien von einem Wachstum in Höhe von 3,0 Prozent aus – für ein Schwellenland ein an sich sehr niedriger Wert. Denn schaut man sich die Inflationsrate von 6,5 Prozent an, mutet das prognostizierte Wirtschafts-Wachstum doch sehr gering an. Das Kurs/Gewinn-Verhältnis mit neun ist zwar nicht billig, jedoch ist die Bewertung noch akzeptabel. Das Kurs/Buch-Verhältnis beträgt 1,2, was ebenfalls noch annehmbar erscheint. Dennoch sollten Anleger mit Long-Investments im Bovespa vorsichtig sein.
Wie sieht es charttechnisch aus? Einen Aufwärtstrend sucht man vergebens, dafür ist der seit Ende 2010 bestehende Abwärtstrend intakt. Der Bovespa rutschte unter seine 38- sowie 200-Tage-Linie und auch der MACD und die Stochastik senden Verkaufssignale. Ebenso bärisch präsentieren sich der RSI sowie das Momentum, so dass alle Ampeln derzeit auf Rot stehen, denn die Unterstützung bei etwas über 50.000 Punkten ist bereits gefallen. Der nächste Support befindet sich bei etwa 42.000 Zählern, so dass es noch kräftig bergab gehen könnte.
Insgesamt dürften Anleger momentan gut beraten sein Long-Engagements im Bovespa zu meiden wie der Teufel das Weihwasser. Aber auch Short-Investments bieten wegen der latenten Rebound-Gefahr kein optimales Chancen/Risiko-Verhältnis, so dass man den Markt weiterhin von der Seite aus beobachten sollte.
Der finanzen.at Ratgeber für Aktien!
Wenn Sie mehr über das Thema Aktien erfahren wollen, finden Sie in unserem Ratgeber viele interessante Artikel dazu!
Jetzt informieren!
Wenn Sie mehr über das Thema Aktien erfahren wollen, finden Sie in unserem Ratgeber viele interessante Artikel dazu!
Jetzt informieren!