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21.03.2013 16:32:33

Bombardier und Bahn im Dauer-Clinch

    BERLIN (dpa-AFX) - Die Deutsche Bahn und der Fahrzeughersteller Bombardier (Bombardie b) liegen wegen Defekten bei der Berliner S-Bahn weiter im Clinch. Bombardier wies am Donnerstag den Vorwurf der arglistigen Täuschung als "unbegründet und rufschädigend" zurück. Der Hersteller wies eine Klage der Bahn zur S-Bahn-Baureihe 481 zurück, wie Bombardier Transportation mitteilte. Ein langwieriger Rechtsstreit sei aber nicht im Interesse der einzelnen Unternehmen.

    Die Bahn wirft Bombardier vor, bei den Lieferungen von 500 S-Bahnen für Berlin Mängel an den Rädern und beim Bremssystem verschwiegen und so die Bahn arglistig getäuscht zu haben. Darüber hatte die "Süddeutschen Zeitung" am Donnerstag berichtet. Bahn-Vorstandsmitglied Gerd Becht wollte dazu bei der Bilanzvorlage des Unternehmens in Berlin nicht näher Stellung nehmen.

    Die Deutsche Bahn hatte Anfang März beim Landgericht Berlin eine Klage gegen den Fahrzeughersteller Bombardier Transportation eingereicht. Der Konzern fordert für Mängel bei Berliner S-Bahnen 350 Millionen Euro Schadenersatz. Bombardier hatte die Ansprüche bereits zurückgewiesen. Die Berliner S-Bahn kämpft seit 2009 mit Defekten bei ihren Wagen. Zusammen mit anderen Verfahren der Bahn gegen Bombardier liegt der Streitwert bei mehr als 500 Millionen Euro.

    Die Bahn argumentierte, sie habe mit hohem finanziellem Aufwand die Räder und Achsen der S-Bahn-Baureihe 481 durch eine Neukonstruktion ersetzen müssen. Außerdem habe man Bremsanlagen und Fahrmotoren umbauen und zum Teil austauschen müssen.

    Bombardier wies darauf hin, dass die Gewährleistungspflicht für die Baureihe 481 "im gegenseitigen Einvernehmen" im Jahr 2007 ausgelaufen sei. Bis zu diesem Zeitpunkt seien die Wagen regelmäßig zu mehr als 98 Prozent einsatzbereit gewesen. Die Berliner S-Bahn sei von Beginn an für die Wartung und Instandhaltung der Fahrzeuge allein verantwortlich gewesen. Bombardier habe "keinerlei vertragliche Verpflichtungen zur Wartung und Reparatur der 481-Reihe".

    Die Bahntochter S-Bahn Berlin fuhr 2009 wegen technischer Probleme, aber auch mangelnder Wartung in die Krise. Zeitweise stand ein großer Teil des Wagenparks nicht zur Verfügung. Die Deutsche Bahn streitet sich bereits in zwei Gerichtsverfahren mit dem kanadischen Bombardier-Konzern, der auch einer ihrer wichtigsten Lieferanten ist./hoe/DP/mmb

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