29.05.2014 09:44:47

Börsengang von ING-Versicherungsgeschäft schon nächste Woche möglich

Der niederländische Finanzkonzern ING will Kreisen zufolge eventuell schon kommende Woche den Börsengang seines europäischen Versicherungsgeschäfts ankündigen. Dies berichtet die Nachrichtenagentur Bloomberg am Donnerstag und beruft sich auf mehrere Insider. Der Gang aufs Parkett wäre der größte in Europa in diesem Jahr. Laut den Kreisen wollen die Niederländer bis zu zwei Milliarden Euro beim Börsengang erlösen. Das Versicherungsgeschäft würde dabei mit rund acht Milliarden Euro bewertet. Eine ING-Sprecherin wollte nichts zum möglichen Volumen eines Börsengangs sagen, bekräftigte aber die generellen Pläne für einen solchen Schritt in diesem Jahr.

Mit RRJ Capital, Temasek und Seatown hatte sich der niederländische Finanzkonzern Ende April bereits drei Anker-Investoren an Bord geholt. Die drei Finanzinvestoren pumpen insgesamt 1,275 Milliarden Euro in die Sparte. Zudem haben sie zugesagt, beim Börsengang der Sparte, die seit ein paar Monaten unter dem Namen NN firmiert, Papiere für 150 Millionen Euro zu zeichnen. Zum Zeitplan hieß es bisher nur, ING wolle das noch im Konzern verbliebene Versicherungsgeschäft in Europa und Asien noch in diesem Jahr an die Börse bringen - zumindest teilweise. In Amerika haben die Niederländer diesen Schritt schon hinter sich. Inzwischen halten sie nur noch etwas mehr als 40 Prozent an dem dort inzwischen in Voya umbenannten Versicherer.

ING muss die wegen der in der Finanzkrise erhaltenen Staatshilfen erzwungene Abspaltung der Versicherungssparte bis 2016 abgeschlossen haben. Vom einst einzig bedeutenden Allfinanzkonzern Europas soll dann nur noch ein streng auf das Bankgeschäft zugeschnittenes Unternehmen übrig bleiben.

Anfang der Woche hatte bereits ein anderer großer Spieler der Finanzbranche einen Börsengang angekündigt. Die britische Großbank Lloyds (Lloyds Banking Group) will einen ersten Teil ihrer Tochterbank TSB an die Börse zu bringen. Kommenden Monat werde ein Viertel der Aktien Investoren angeboten, hieß es. Details zum Preis wurden noch nicht genannt. Weitere TSB-Anteile werden folgen, denn die teilverstaatlichte Großbank muss die Tochter bis Ende 2015 komplett loswerden, um Auflagen der EU-Kommission zu erfüllen.

dpa-AFX

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