04.06.2015 22:47:38
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Börsen-Zeitung: Kreuzungsversuche, Kommentar zu Syngenta von Sabine Wadewitz
BASF war zunächst als mögliche Käuferin des Saatgutgeschäfts von Syngenta gehandelt worden, nachdem Monsanto-Chef Brett Begemann die Trennung von dieser Sparte ins Spiel gebracht hatte, um Hürden auf seinem Weg über die Alpen aus dem Weg zu räumen. Der weltgrößte Chemiekonzern aus Ludwigshafen hat bislang anders als seine Wettbewerber so gut wie kein eigenes Saatgutgeschäft, sondern setzt hier auf Partnerschaften. Eine Verstärkung auf dem Gebiet würde einen strategischen Schwenk bedeuten, der das Geschäft aber insgesamt stärken könnte.
Inzwischen lotet BASF nach Informationen aus Marktkreisen auch eine vollständige Übernahme von Syngenta aus. Immerhin bietet sich die einmalige Möglichkeit, in einem weit konsolidierten Markt die Nummer 1 zu schlucken. Es ist gerade 15 Jahre her, dass sich die Ludwigshafener für damals 3,8 Mrd. Dollar mit dem Kauf des Agrargeschäfts der American Home Products in die Führungsgruppe des Marktes katapultierten. Die Aktivitäten gehören zum Kerngeschäft, bieten sie doch einen Puffer gegen die konjunkturellen Ausschläge der zyklischen Chemiesparten.
Der Chemiekonzern, der in diesem Jahr 150-jähriges Bestehen feiert, hat bislang einen grünen Daumen bewiesen und steht nicht unter Druck, Nährstoffmangel durch einen teuren Zukauf zu kompensieren. Mit einer durchschnittlichen Wachstumsrate von 8% im Pflanzenschutzgeschäft in den vergangenen fünf Jahren liegt BASF im Spitzenfeld der Wettbewerber - 2 Punkte über Syngenta und 5 über dem Schlusslicht Monsanto. Doch als ewige Nummer 4 nach Umsatzgröße muss man sein Dasein auch nicht fristen.
Trotz günstiger Finanzierungsbedingungen und hoher Feuerkraft hat BASF lange nicht mehr am M&A-Markt gezuckt. Da der Chemiekonzern auf vielen Geschäftsfeldern bereits in der Top-Position agiert, sind die Kaufziele begrenzt. Syngenta wäre eine von wenigen Gelegenheiten.
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