30.10.2017 22:47:56
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Börsen-Zeitung: Die Unkaputtbare, Kommentar zur HSBC von Andreas Hippin
Vor fünf Jahren hatte sich das 1865 gegründete Institut
außergerichtlich mit US-Behörden auf die Zahlung von 1,9 Mrd. Dollar
zur Beilegung von Vorwürfen der Geldwäsche für kolumbianische und
mexikanische Drogenbarone und der Umgehung von Sanktionen gegen den
Iran geeinigt. Vor zwei Jahren sorgte Gulliver für Schlagzeilen, als
bekannt wurde, dass er ein Schweizer Konto unterhielt, das im Namen
einer Offshore-Gesellschaft mit Sitz in Panama eröffnet wurde, als er
noch in Hongkong arbeitete. Natürlich war das alles völlig legal.
Vermutlich war es einfach das übliche Geschäftsgebaren von
Investmentbankern dieser Zeit. Es passte nur nicht unbedingt zu HSBC
einer Bank, die den Ruf genoss, beruhigend langweilig und
verlässlich zu sein.
Die Skandale der Vergangenheit sind inzwischen weitgehend abgearbeitet. Nun hebt die Flut alle Boote, etwa in Form von niedrigeren Wertberichtigungen und einer stärkeren Kreditnachfrage. Das Institut verlegt seinen Schwerpunkt zunehmend in die Wachstumsregionen Asiens. Im abgelaufenen Quartal trug vor allem Hongkong stark zum Wachstum bei. HSBC kommt zudem zugute, dass im Investment Banking umsichtig agiert wird. Die Sparte erweist sich deshalb nicht als Mühlstein, der das ganze Institut nach unten zieht.
Flint wird den weiteren Aufstieg der seit 152 Jahren unkaputtbaren Bank wohl ohne schillernde Auftritte und Negativberichterstattung vorantreiben können. Anders als Gulliver bietet der Chef der Sparte Retail Banking und Wealth Management wenig Angriffsfläche. Auch nach dem von seinem Vorgänger betriebenen Personalabbau gibt es noch viel zu tun. Rechnet man den Verlust aus dem Verkauf des Brasiliengeschäfts und allerlei Papiergeraschel heraus, waren die gestern vorgelegten Geschäftszahlen nicht unbedingt schmeichelhaft. Dann hat sich das Vorsteuerergebnis im dritten Quartal nämlich nicht mehr als verfünffacht. Es sank vielmehr ein klein wenig, während die Kosten - unter anderem wegen höherer Boni - schneller stiegen als die Erträge.
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Pressekontakt: Börsen-Zeitung Redaktion
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