12.06.2015 16:28:39
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Börse Stuttgart-News: bonds weekly
STUTTGART (BOERSE-STUTTGART AG) - Anleihenmarktbericht der Börse Stuttgart
GRIECHENLAND HÄLT FINANZMÄRKTE IN ATEM
Aktienmarkt trotzt Gesprächsabbruch
Nach den extremen Ausschlägen der vergangenen Tage, zeigte der deutsche Aktienmarkt zur Wochenmitte deutliche Erholungstendenzen. Die Hoffnung auf eine Annäherung der Parteien im griechischen Schuldenstreit trieb die Rally an. Das mit vielen Erwartungen verbundene Spitzentreffen von Bundeskanzlerin Angela Merkel mit Griechenlands Ministerpräsident Alexis Tsipras und dem französischen Präsidenten François Hollande blieb jedoch dem ersten Anschein nach ergebnislos. Am Donnerstagnachmittag wurde bekannt, dass die Gespräche abgebrochen wurden, die Parteien reisten in ihre Länder zurück. Mit dieser Meldung wurde die gestartete Erholung am Aktienmarkt gestoppt, während der Bund-Future als sicherer Hafen von dieser Nachricht wieder profitieren konnte.
Die Ratingagentur Standard & Poors stufte die Bonitätsnote Griechenlands in dieser Woche auf CCC mit einem negativen Ausblick von CCC+ herab und warnte davor, dass das Land ohne eine Einigung mit den Geldgebern in den kommenden zwölf Monaten voraussichtlich in die Pleite rutschen werde.
Gute Konjunkturdaten kamen indes aus China. Dort ist die Industrieproduktion im Mai erneut etwas stärker in Schwung gekommen. Die Fertigung sei im Vergleich zum Vorjahresmonat um 6,1 Prozent gestiegen, teilte das nationale Statistikbüro mit. Volkswirte waren lediglich von einem Plus von 5,9 Prozent ausgegangen. Im März hatte es mit 5,6 Prozent das schwächste Wachstum seit der weltweiten Wirtschaftskrise 2008 gegeben.
Bundesanleihen unter Druck
Euro-Staatsanleihen, insbesondere aus den Kernstaaten, standen auch diese Woche weiter unter Druck. Die Rendite der zehnjährigen Bundesanleihe knackte am Mittwoch erstmals seit September vergangenen Jahres wieder die bedeutende Marke von einem Prozent und rentierte in der Spitze bei 1,05 Prozent. Ausschlaggebend für diese Entwicklung ist das Anleihenkaufprogramm der EZB, das Wirkung zeigt und die Inflation in der Eurozone ansteigen lässt. Der richtungsweisende Euro-Bund-Future hatte zunächst weiter abgegeben und notierte am Mittwoch im Tief bei 148,23 Punkten.
Nach dem Abbruch der Gespräche am Donnerstag waren deutsche Anleihen wieder gefragt, der Bund-Future eroberte die 150-Punkte-Marke zurück.
Anlegertrends
Hybridanleihen unter Druck
Bedingt durch die Aktienmarktschwäche verloren diese Handelswoche insbesondere Hybridanleihen an Wert. Viele Anleger trennten sich beispielsweise von Hybrid-Titeln der Volkswagen International Finance N.V.. Der Kurs des mit einem Kupon von 3,5 Prozent ausgestatteten Bonds (WKN: A1ZYTK) brach am Mittwoch bis auf 89,255 Prozent ein. Die mit 4,625 Prozent verzinste Anleihe (WKN: A1ZE21) fiel zwischenzeitlich auf 102,47 Prozent. Beide Papiere konnten sich im weiteren Verlauf wieder stabilisieren.
Der Volkswagen-Konzern bekommt Gegenwind. Der Absatz der Kernmarke VW sank im Mai erneut und damit den achten Monat in Folge. Im Vergleich zum entsprechenden Vorjahresmonat ging die Zahl der ausgelieferten Fahrzeuge um 5,9 Prozent auf 499.000 Stück zurück.
Deutsche Bank: S&P senkt Rating
Auch die mit einem Kupon von 2,75 Prozent ausgestattete Tieranleihe der Deutschen Bank (WKN: DB7XJJ) musste Federn lassen. Der Kurs des bis 2025 laufenden Bonds fiel bis auf 93,09 Prozent. Dennoch waren neben Verkäufern auch Käufer im Markt, so dass sich das Papier unter den Umsatzspitzenreitern von Unternehmensanleihen an der Börse Stuttgart befand.
Die weltgrößte Ratingagentur Standard & Poors (S&P) zieht, wie auch schon das Konkurrenzunternehmen Fitch, die Konsequenzen aus neuen Vorschriften zur Abwicklung europäischer Banken. Neben etlichen anderen europäischen Geldhäusern senkte sie auch die Bonitätsnote der Deutschen Bank. S&P bewertet das Geldhaus nun mit BBB+ zwei Stufen niedriger, der Ausblick für das Rating wird als stabil bewertet.
OMV stark nachgefragt
Hohe Umsätze waren diese Woche auch wieder in der der bis November 2019 laufende Anleihe (WKN: A1HTRM) des internationalen Öl- und Gasunternehmen OMV AG zu verzeichnen.
Die Anleihe wurde von den Anlegern wieder vermehrt nachgefragt. Die anziehenden Ölpreise dürften das Interesse der Anleger an der Anleihe geweckt haben.
Disclaimer:
Der vorliegende Marktbericht dient lediglich der Information. Für die Vollständigkeit und Richtigkeit übernimmt die Boerse Stuttgart AG keine Gewähr. Insbesondere wird keine Haftung für die in diesem Marktbericht enthaltenen Informationen im Zusammenhang mit einem Wertpapierinvestment übernommen. Hiervon ausgenommen ist die Haftung für Vorsatz und grobe Fahrlässigkeit.
Quelle: Boerse Stuttgart AG
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