Dow Jones
Geändert am: 31.05.2022 22:05:56
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EU-Ölembargo treibt die Ölpreise: Wall Street beendet Handel im Minus -- ATX und DAX schließen schwächer -- Asiens Börsen schlussendlich uneinheitlich
AUSTRIA
Der Wiener Aktienmarkt zeigte sich am Dienstag in Rot.
Der ATX baute seine frühen Verluste im weiteren Handelsverlauf aus und schloss 1,05 Prozent tiefer bei 3.326,46 Zählern.
Die Inflation ist als Thema wieder in den Vordergrund gerückt, schrieben die Experten der Helaba bereits in der Früh. Die EU-Staaten haben sich am Montag auf ein sechstes Sanktionspaket geeinigt. Dieses enthält auch ein teilweises Ölembargo gegen Russland. Die Entscheidung ließ die Ölpreise am Dienstag auf den höchsten Stand seit gut zwei Monaten klettern.
Bereits am Montag waren die Erwartungen auf eine stärkere geldpolitische Straffung nach Preisdaten aus Deutschland und Spanien deutlich gestiegen. Am Dienstag wurde dann bekannt, dass in der Eurozone die Teuerungsrate im Mai auf 8,1 Prozent gestiegen ist. In Österreich lag die Jahresinflationsrate im Mai bei 8,0 Prozent, wie die Statistik Austria in einer Schnellschätzung ermittelte.
Unter den Einzelwerten in Wien rückten die Aktien der STRABAG in den Fokus. Der Baukonzern hat im ersten Quartal 2022 die Bauleistung im Jahresvergleich um 12 Prozent auf 3,1 Mrd. Euro erhöht, wie das Unternehmen mitteilte. Und die Titel der Flughafen Wien AG wurden ex-Dividende gehandelt.
DEUTSCHLAND
Nach seiner jüngsten Gewinnserie konnte sich der deutsche Aktienmarkt am Dienstag nicht behaupten.
Der DAX rutschte nach einem schwachen Start im weiteren Handelsverlauf sogar noch weiter bis unter die 14.500- und 14.400-Punkte-Marken ab. Am Abend stand letztlich ein klares Minus von 1,29 Prozent bei 14.388,35 Zählern auf der Kurstafel.
"Der jüngste Anstieg im Ölpreis bringt die Inflationsangst durch steigende Energiepreise wieder zurück auf die Agenda", konstatierte Analyst Jochen Stanzl von CMC Markets. Die Ölpreise sind am Dienstag auf den höchsten Stand seit gut zwei Monaten geklettert.
Unterdessen ist die Inflationsrate in der Eurozone erneut auf einen Rekordstand gestiegen. Im Mai legten die Verbraucherpreise im Jahresvergleich um 8,1 Prozent zu. Volkswirte hatten im Schnitt nur mit einem Anstieg auf 7,8 Prozent gerechnet.
WALL STREET
Nach dem langen Wochenende hielten sich Anleger an der Wall Street zurück.
Der Dow Jones begann die Dienstagssitzung etwas schwächer und fiel dann zunächst weiter zurück. Im Handelsverlauf schaffte er es zwar an die Nulllinie, gab letztendlich aber doch um 0,67 Prozent auf 32.991,97 Punkte nach. Der NASDAQ Composite notierte zum Start leicht im Plus, wechselte anschließend aber ebenfalls auf rotes Terrain. Im weiteren Verlauf konnte er zeitweise kleine Gewinne verbuchen, letztendlich musste er aber Verluste von 0,41 Prozent auf 12.081,39 Zähler einstecken.
Nachdem am Montag der Handel aufgrund des "Memorial Day" ruhte, starteten die Anleger am Dienstag verspätet in die Handelswoche. Sprunghaft gestiegene Ölpreise sowie wieder aufflammende Inflationssorgen belasteten die Stimmung auf dem US-amerikanischen Börsenparkett. Auch die Furcht vor einer Rezession, die die US-Notenbank Fed mit ihrer straffen Geldpolitik auslösen könnte, ist noch nicht vom Tisch.
Weitere Impulse lieferten einige Konjunkturdaten: Für den Monat Mai wurde etwa der Einkaufsmanagerindex für Chicago veröffentlicht. Die Stimmung der Einkaufsmanager aus dem Großraum Chicago hat sich im Mai unerwartet aufgehellt. Im Tagesverlauf stand noch der Index für das Verbrauchervertrauen an. Wie das Forschungsinstitut Conference Board berichtete, fiel der Index des Verbrauchervertrauens auf 106,4 und lag damit über den Erwartungen der Experten.
ASIEN
Überwiegend mit kleinen Gewinnen zeigten sich die Börsen in Asien im Handelsverlauf am Dienstag. Impulse von der Wall Street fehlten, weil dort am Montag wegen eines Feiertags nicht gehandelt wurde.
In Tokio schloss der japanische Leitindex Nikkei 0,33 Prozent tiefer bei 27.279,80 Punkten.
Auch auf dem chinesischen Festland dominierte das Kaufinteresse: Dort gewann der Shanghai Composite letztlich 1,19 Prozent auf 3.186,43 Zähler. Für den Hang Seng in Hongkong ging es letztlich um 1,38 Prozent auf 21.415,20 Punkte nach oben.
Obgleich aus China besser als erwartet ausgefallene Einkaufsmanagerindizes gemeldet wurden, die vor allem auch gegenüber dem Vormonat deutlich besser ausgefallen sind, fehlte es den Börsen nach den kräftigen Vortagsgewinnen an Dynamik nach oben. Händler führten das auch auf die Neigung einiger Akteure zurück, Gewinne mitzunehmen nach den jüngsten Aufschlägen.
Nach oben ging es mit den Ölpreisen, nachdem die EU in der Nacht schließlich doch noch ein Ölembargo gegen Russland beschlossen hatte, das bis Jahresende gut zwei Drittel der Öllieferungen in die Eurozone betrifft. Die Einigung bezieht sich auf Importe per Schiff. Öllieferungen per Pipeline sollen demnach zunächst weiter erlaubt sein.
Daneben verwiesen Markteilnehmer auf die wieder günstigeren Perspektiven der chinesischen Industrie, weil in Shanghai nun nach und nach die Lockdown-Regeln gelockert werden, womit auch die Reisetätigkeit wieder zunehmen dürfte.
Redaktion finanzen.at / APA / Dow Jones Newswires / dpa-AFX
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Wirtschaftsdaten
Datum | Unternehmen |
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Indizes in diesem Artikel
DAX | 19 146,17 | 0,74% | |
TecDAX | 3 329,06 | 0,34% | |
Dow Jones | 43 870,35 | 1,06% | |
NASDAQ Comp. | 18 972,42 | 0,03% | |
NASDAQ 100 | 20 740,78 | 0,36% | |
NIKKEI 225 | 38 283,85 | 0,68% | |
Hang Seng | 19 601,11 | -0,53% | |
ATX | 3 524,86 | 0,64% | |
Shanghai Composite | 3 370,40 | 0,07% |