TecDAX
Geändert am: 30.06.2022 22:03:33
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Weitere Verluste: US-Handel endet mit Verlusten -- ATX schließt deutlich tiefer - DAX letztlich sehr schwach -- Asiens Börsen schlussendlich uneins
AUSTRIA
Der Wiener Aktienmarkt beendete den Donnerstagshandel deutlich tiefer.
Der ATX notierte bei Handelsbeginn bereits mit hohen Verlusten, die sich während des Handelstages noch deutlich ausweiteten. Letztlich beliefen sich die Einbußen auf 2,35 Prozent, was gleichbedeutend mit einem Tagesschlussstand von 2.879,29 Punkten war.
Der heimische Aktienmarkt musste damit einen weiteren Rücksetzer verkraften. Die Märkte seien derzeit auf Richtungssuche, hieß es bei den Experten der Commerzbank. Die jüngste Erholung sei von der Hoffnung getragen worden, dass die Notenbanken ihr Tempo nach der Zinswende schnell verringern. Dies sei aber nicht der Tenor, den Fed-Chef Jerome Powell, EZB-Chefin Christine Lagarde und Bank of England-Chef Andrew Bailey auf dem Notenbankforum in dieser Woche angeschlagen hätten.
Positive Wirtschaftssignale kamen derweil aus China, wo sich die Stimmung in den großen und staatlichen Unternehmen nach dem Ende des Corona-Lockdowns in Shanghai und dem Auslaufen von Pandemie-Auflagen in anderen Regionen weiter verbesserte. Sowohl im Industriesektor als auch im Dienstleistungsbereich legte der staatliche Einkaufsmanagerindex (PMI) zu.
"Wenn die Wirtschaft in China wieder Fahrt aufnimmt, dann ist das positiv für die gesamte Weltwirtschaft", sagte Marktexperte Thomas Altmann vom Vermögensverwalter QC Partners. "Die steigenden Einkaufsmanagerindizes werden sicherlich auch in der deutschen Industrie mit Erleichterung aufgenommen."
DEUTSCHLAND
Am deutschen Aktienmarkt zeigten sich am Donnerstag letztlich herbe Verluste.
Der DAX ging mit einem deutlichen Minus in die Sitzung. Anfangs rauschte das deutsche Börsenbarometer noch weiter gen Süden, zuletzt konnte der DAX aber einen kleinen Teil seiner Verluste wieder wettmachen. Am Ende stand dennoch ein dickes Minus von 1,69 Prozent bei 12.783,77 Zählern auf der Frankfurter Anzeigetafel.
Der deutsche Aktienmarkt knüpfte am Donnerstag an die letzten schwachen Handelstage an. Der DAX befindet sich im sogenannten Bärenmarkt. Mit einem Verlust von fast 20 Prozent zeichnet sich aktuell eine ernüchternde Bilanz für die erste Jahreshälfte ab. Das Barometer steht zudem um fast 22 Prozent oder fast 3.600 Punkte unter seinem im November erreichten Rekordhoch. Die Zinswende, der Krieg in der Ukraine sowie Inflations- und Rezessionssorgen belasten die Aktienmärkte weltweit.
Charttechnisch sehe der DAX im Moment gar nicht gut aus, stellte Analyst Jochen Stanzl vom Broker CMC Markets fest. Dem Index drohe nun ein weiterer Absturz um über 1.500 Punkte vom aktuellen Niveau aus, sollte das Jahrestief von Anfang März nicht halten. Dieses hatte der DAX bei 12.438 Punkten erreicht.
WALL STREET
Die US-Börsen zeigten sich im Donnerstagshandel tiefer.
Der Dow Jones ging mit einem Abschlag von 0,80 Prozent bei 30.779,71 Punkten aus dem Handel. Beim technologielastigen NASDAQ Composite ging es daneben um 1,33 Prozent auf 11.028,74 Zähler nach unten.
Die Wall Street musste am Donnerstag erneut mit Verkaufsdruck umgehen. Die geläufigen Ängste vor weiteren Zinserhöhungen und dem Risiko einer Rezession belasteten weiterhin. Im Blick standen wichtige Teuerungsdaten. Der PCE-Preisindex für die persönlichen Konsumausgaben ist in der Kernrate auf Jahresbasis etwas niedriger ausgefallen als noch im Vormonat. Auf Monatsbasis hat er allerdings in der Nichtkernrate deutlich zugelegt. Die gemischt ausgefallenen Daten wurden genau beobachtet, da dieser PCE der bevorzugte Inflationsindikator der Fed ist.
ASIEN
Die asiatischen Börsen bewegten sich am Donnerstag in unterschiedliche Richtungen.
In Tokio gab der Leitindex Nikkei letztlich um 1,54 Prozent auf 26.393,04 Punkte nach.
Auf dem chinesischen Festland ging es für den Shanghai Composite hingegen schlussendlich um 1,10 Prozent rauf auf 3.398,62 Zähler. Der Hang Seng beendete den Handel in Hongkong 0,62 Prozent tiefer bei 21.859,79 Stellen..
In einem eher negativen Börsenumfeld kam es am Donnerstag an einigen Börsen in Asien zu deutlicheren Abgaben. In Festlandchina ging es dagegen nach oben, gestützt von günstig ausgefallenen Konjunkturdaten. Besonders schwache Daten in Japan wurden als Beleg gewertet, dass die Zentralbanken mit ihren geldpolitischen Straffungen im Kampf gegen die Inflation die Konjunktur abwürgen könnten. In Japan ist die Industrieproduktion im Mai auf Monatssicht um 7,2 Prozent eingebrochen, erwartet wurde nur ein moderater Rückgang um 0,3 Prozent.
Zwar zählt gerade die japanische Notenbank nicht zu den Falken unter den Zentralbanken, doch werden die Daten als Zeichen einer schwächelnden Weltkonjunktur gesehen, weil viele Industrieprodukte exportiert werden.
Genährt wurden die Rezessionssorgen auch von schwächeren Wachstumsdaten in den USA. Dies gilt umso mehr, weil US-Notenbankgouverneur Jerome Powell noch einmal betonte, die Fed werde an ihrem Zinserhöhungskurs festhalten. Diese Aussagen stützten den US-Dollar, der seine Gewinne vom Vortag hält. "Die Rezessionssorgen scheinen zugenommen zu haben und fördern die Nachfrage nach vermeintlich sicheren Häfen", kommentierte Marktanalystin Tina Teng von CMC mit Blick auf die Dollarstärke.
Redaktion finanzen.at / APA / Dow Jones Newswires / dpa-AFX
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