Geändert am: 28.01.2022 22:15:27

US-Indizes beenden Handel weit im Plus -- ATX verabschiedet sich schwächer ins Wochenende -- DAX schließt tief im Minus -- Märkte in Fernost letztlich uneins

AUSTRIA

Die Wiener Börse präsentierte sich am Freitag schwach.

Der ATX gab schon zum Handelsbeginn nach und fiel im Verlauf zeitweise tief in die Verlustzone. Bis zum Handelsende konnte er seine Abschläge jedoch etwas eingrenzen und verabschiedete sich schließlich 0,72 Prozent schwächer bei 3.837,53 Punkten ins Wochenende.

Damit wurde die bereits drei Tage dauernde Aufwärtsrallye, der ein tiefroter Wochenstart vorangegangen war, beendet. Vor allem die anhaltenden Zinsängste belasteten die Märkte. Derzeit werden am Markt fünf Zinsschritte der US-Notenbank Fed erwartet. Ob die Notenbank auf jeder der planmäßig noch sieben Zinssitzungen in diesem Jahr ihren Leitzins anheben könnte, hatte Fed-Chef Powell zuletzt offen gelassen. Viele Analysten rechnen schon bei der nächsten Sitzung der Notenbank am 16. März mit einer Erhöhung um 0,25 Prozentpunkte.

Konjunkturdatenseitig wurden in Europa Wachstumszahlen zum vierten Quartal veröffentlicht. Die spanische Wirtschaft ist im Schlussquartal 2021 gewachsen, das Bruttoinlandsprodukt (BIP) stieg zum Vorquartal stärker als am Markt erwartet worden war. Auch das französische BIP kletterte etwas deutlicher als prognostiziert. In Deutschland hingegen gab das BIP zum Vorquartal nach, und das etwas deutlicher als erwartet.

DEUTSCHLAND

Der deutsche Aktienmarkt verbuchte vor dem Wochenende Abschläge.

Der DAX eröffnete die Sitzung mit Verlusten und weitete diese im Laufe des Tages noch aus. Zwar erholte er sich im Laufe des Nachmittags noch etwas von seinem Tagestief bei 15.122,65 Punkten, dennoch beendete er den Handel mit minus 1,32 Prozent bei 15.318,95 Zählern deutlich tiefer.

Der Schlingerkurs am deutschen Aktienmarkt hat sich am Freitag mit einer schwachen Tendenz fortgesetzt. Jürgen Molnar, Kapitalmarktstratege bei RoboMarkets, sprach von einer "ereignisreichen und teils turbulenten Handelswoche". Denn die Anleger seien hochnervös angesichts der Frage, wie weit der Ausverkauf bei den Technologieaktien noch geht. "Und die nun offiziell verkündete Zinswende in den USA dürfte die Antwort auf diese Frage auch noch eine Weile hinauszögern", glaubt Molnar.

WALL STREET

Die New Yorker Börsen setzten ihre Berg- und Talfahrt am Freitag mit weiteren Schwankungen fort, verbuchten letztlich aber kräftige Aufschläge.

Der Dow Jones stieg bis zum Handelsschluss um 1,65 Prozent auf 34.725,47 Punkte. Er hatte zunächst mit einem geringfügigen Minus von 0,07 Prozent bei 34.135,24 Punkten eröffnet und sich dann immer weiter ins Plus gekämpft - musste im Verlauf jedoch auch kräftige Rückschläge hinnehmen. Der Techwerteindex NASDAQ Composite schloss mit einem satten Gewinn von 3,13 Prozent auf 13.770,57 Zähler. Er hatte sich auch im Handelsverlauf die meiste Zeit auf grünem Terrain bewegt, nachdem er schon zum Start um 0,63 Prozent auf 13.436,71 Zähler gestiegen war.

Starke Apple-Zahlen waren den Anlegern in Zeiten der Zinssorgen ein gewisser Trost. Die straffere Geldpolitik der US-Notenbank hatte den Aktienmarkt dennoch weiterhin fest im Griff und verunsicherte die Anleger nach wie vor. Die zurückliegende Woche war von erheblicher Volatilität an den Märkten geprägt. Vor allem Spekulationen rund um den künftigen Zinskurs der US-Notenbank angesichts der hohen Inflation und falkenhaft eingestufte Aussagen von Fed-Chef Jerome Powell zur Wochenmitte hatten für teils heftige Ausschläge an den Börsen gesorgt. Hinzu kam die weiter angespannte Situation rund um Russland und die Ukraine.

Hinweise auf die weitere Entwicklung der Inflation gaben am Freitag aktuelle Konjunkturdaten. So stieg der Gesamtindex für die persönlichen Konsumausgaben (PCE) im Vergleich zum Vormonat um 0,4 Prozent. Auf Jahressicht erhöhte sich der Index um 5,8 (November: 5,7) Prozent. In der Kernrate ohne die Komponenten Nahrung und Energie stieg der Index um 0,5 Prozent auf Monats- und 4,9 (4,7) Prozent auf Jahressicht. Der PCE-Deflator ist das von der US-Notenbank bevorzugte Inflationsmaß. Auch der Arbeitskostenindex war im vierten Quartal spürbar gestiegen, jedoch nicht so stark wie am Markt erwartet. Derweil hat sich die Stimmung unter den US-Verbrauchern im Januar überraschend deutlich eingetrübt, wie der entsprechende Index der Universität Michigan zeigte.

Apple legte eine starke Quartalsbilanz vor. Im Weihnachtsgeschäft erzielte der iPhone-Hersteller trotz der globalen Chip-Knappheit erneut Rekordzahlen. Laut dem DZ-Bank-Experten Ingo Wermann zeigte es sich, dass die bestehenden Lieferengpässe sehr gut abgefedert wurden.

Daneben standen Caterpillar, Chevron und Visa mit Quartalsbilanzen im Fokus der Anleger.

ASIEN

Die asiatischen Börsen waren sich am Freitag uneinig.

Der japanische Leitindex Nikkei zog vor dem Wochenende um 2,09 Prozent auf 26.717,34 Punkte an.

Der Shanghai Composite stand schlussendlich 0,97 Prozent tiefer bei 3.361,44 Zählern, während der Hang Seng in Hongkong 1,08 Prozent auf 23.550,08 Einheiten verlor.

Zweigeteilt hat sich die Börsenlandschaft in Asien am Freitag gezeigt. In Tokio stiegen die Indizes nach den herben Verlusten im Wochenverlauf kräftig. Die chinesischen Börsen blieben dagegen zurück und tendierten schwächer. Hier bremste, dass Anleger vor den Feiertagen zum Neujahrsfest auf Nummer sicher gingen und lieber Positionen glattstellten. In Schanghai wird in der nächsten Woche gar nicht gehandelt, in Hongkong erst wieder am Freitag.

Nachdem an den Vortagen die Hinweise der US-Notenbank auf steigende Leitzinsen und einen Abbau der Notenbankbilanz an den Börsen noch für heftige Verluste gesorgt hatten, hieß es nun, die Fed dürfte mit ihren Maßnahmen, die zu hohe Inflation in den Griff bekommen, für ein nachhaltiges Wirtschaftswachstum ohne Überhitzung sorgen. Am Vortag war für das US-BIP im vierten Quartal mit einem Plus von 6,9 Prozent ein deutlich stärkerer Anstieg als erwartet mitgeteilt worden. Daneben sprachen Marktteilnehmer aber auch schlicht von Schnäppchenkäufen.

Für Rückenwind insbesondere in Tokio sorgte zusätzlich der Dollar. Der Dollar-Index war zuletzt auf den höchsten Stand seit Sommer 2020 gestiegen vor dem Hintergrund der strafferen US-Geldpolitik. Yen ging mit 115,60 je Dollar um, verglichen mit Wochentiefs knapp über 113,50. Ein schwächerer Yen verbessert die Exportaussichten japanischer Unternehmen.

Redaktion finanzen.at / APA / Dow Jones Newswires / dpa-AFX


Bildquelle: wienerborse.at, Ionana Davies / Shutterstock.com, Bule Sky Studio / Shutterstock.com
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28.01.22 77 (Seventy-Seven) Bank Ltd / Quartalszahlen
28.01.22 Admiralty Resources NLShs / Hauptversammlung
28.01.22 AF2 Capital Corp Registered Shs / Quartalszahlen
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28.01.22 Importpreisindex (Monat)
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Indizes in diesem Artikel

DAX 23 288,06 -0,40%
TecDAX 3 828,30 -0,58%
Dow Jones 41 964,63 0,92%
NASDAQ Comp. 17 750,79 1,41%
NASDAQ 100 19 736,66 1,30%
NIKKEI 225 37 751,88 -0,25%
Hang Seng 24 771,14 0,12%
ATX 4 337,98 -0,29%
Shanghai Composite 3 426,43 -0,10%