Geändert am: 26.06.2020 22:19:39

ATX und DAX gehen tiefer ins Wochenende -- US-Börsen schließen tief in der Verlustzone -- Asiens Börsen mehrheitlich freundlich

AUSTRIA

Der Wiener Aktienmarkt präsentierte sich am Freitag volatil.

Der ATX hatte den Handel am Freitag mit etwas schwächerer Tendenz aufgenommen, rückte dann vorübergehend ins Plus vor und pendelte dann um die Nulllinie. Die Handelswoche beendete er schließlich mit einem Minus von 0,76 Prozent bei 2.232,40 Einheiten.

Die Anleger pendelten zwischen Hoffnungen auf eine rasche wirtschaftliche Erholung und den Sorgen um die weiteren Entwicklungen der COVID-Pandemie, die sich durch die steigende Zahl der Neuinfektionen in einigen Ländern wieder verstärkt haben. Befürchtungen, dass Aktien zu schnell zu viel Positives hinsichtlich der konjunkturellen Entwicklung vorweggenommen haben, trüben aber die Perspektiven. "Jetzt müssen die Fundamentaldaten das nachvollziehen, was Aktien schon vorweggenommen haben", schrieb die Helaba.

In Österreich erwarten die Ökonomen von Wifo und IHS einen Wirtschaftseinbruch von rund 7 Prozent sowie Rekorde bei Arbeitslosenrate und Budgetdefizit von jeweils rund 10 Prozent. Nächstes Jahr sollen die Wirtschaft aber gut 4 bis knapp 6 Prozent wachsen sowie der Konsum und die Investitionen anziehen, so die Prognose.

DEUTSCHLAND

Der deutsche Aktienmarkt erzielte am Freitag Verluste und konnte sich vor Börsenschluss nicht mehr erholen.

Der DAX startete im grünen Bereich und lag auch im weiteren Handelsverlauf lange in der Gewinnzone, konnte sein Plus aber nicht halten und schloss mit einem Abschlag von 0,73 Prozent bei 12.089,39 Punkten.

Bei zuletzt wieder gestiegenen Corona-Sorgen und derweil recht passablen Wirtschaftsdaten tat sich der DAX auch am Freitag schwer. Nach starkem Start und anschließender Rückkehr auf Vortagesniveau notierte der deutsche Leitindex gegen Mittag wieder im Plus. Die 200-Tage-Linie als Indikator für den längerfristigen Trend konnte er verteidigen, sich richtig nach oben abzusetzen gelang ihm aber nicht.

"Es will aktuell keine richtige Kauflaune aufkommen", sagte Marktbeobachter Andreas Lipkow von der comdirect Bank . Das Sommerloch scheint bereits seinen Schatten voraus zu werfen. Das Umfeld ist derweil laut den Experten der Credit Suisse herausfordernd. Aktien blieben zunächst attraktiv, doch schade eine gewisse Vorsicht nicht. Vor allem die Entwicklung in den Vereinigten Staaten und die dort wieder zum Teil stark steigende Zahl von Corona-Neuinfektionen bereitet vielen Investoren Kummer.

WALL STREET

Am Freitag hagelte es an den US-Märkten Abschläge.

Der US-Leitindex Dow Jones startete 0,4 Prozent leichter bei 25'641,69 Punkten und fill anschließend immer tiefer in die Verlustzone. Dabei fiel zeitweise auch die Marke von 25.000 Punkten. Zum Handelsschluss stand ein Minus von 2,84 Prozent bei 25.015,55 Punkten an der Kurstafel. Der NASDAQ Composite begann den Freitagshandel mit einem Minus von 0,22 Prozent bei 9'995,12 Einheiten, im weiteren Verlauf baute auch er seine Verluste kräftig aus und ging bei 9.757,22 Punkten um 2,59 Prozent schwächer ins Wochenende.

Nach der Erholung vom Donnerstag präsentierte sich die Wall Street am Freitag sehr schwach. Eines der beherrschenden Themen blieb weiter die Entwicklung bei den Corona-Infektionen. Die Furcht vor einer zweiten Virus-Welle war wieder präsenter. In den vergangenen Tagen war die Zahl der Corona-Neuinfektionen in den Vereinigten Staaten rasant nach oben geschnellt. Die Johns-Hopkins-Universität meldete am Donnerstag rund 40.000 neue Fälle. Noch vor zwei Wochen lag die Zahl der täglich gemeldeten Infektionsfälle in den USA bei etwas mehr als der Hälfte. Konjunkturseitig waren die Daten zudem durchwachsen. Zwar erholten sich die Konsumausgaben im Mai kräftig, aber dennoch nicht ganz so deutlich wie erwartet. Auch enttäuschte das von der Universität Michigan erhobene Konsumklima für den Monat Juni etwas.

Marktanalyst Edward Moya vom Broker Oanda sieht eine wachsende Gefahr, dass sich die US-Wirtschaft nicht ganz so rasant erholt, wie dies durch bisherige Wirtschaftsdaten nach den allmählichen Lockerungen signalisiert worden war. Insbesondere neue, zumindest regionale Lockdowns könnten eine v-förmige Erholung ausbremsen. Just an diesem Tag etwa ordnete der Gouverneur von Texas wegen der Corona-Gefahren die Schließung von Bars und Kneipen an.

Dabei war die Wette auf ein schnelles Wiederaufleben der Wirtschaft plus die Stimuli durch die Notenbanken und Regierungen zuletzt der wichtigste Treiber der Kurserholung an den Börsen gewesen.

ASIEN

Die Aktienmärkte in Asien zogen am Freitag überwiegend an.

In Tokio schloss der Nikkei 1,13 Prozent stärker bei 22.512,08 Punkte.

Auf dem chinesischen Festland wurde am Freitag wegen des Drachenbootfests erneut nicht gehandelt. Zuletzt legte der Shanghai Composite am Mittwoch um 0,30 Prozent auf 2.979,55 Zähler zu. In Hongkong verlor der Hang Seng bis Handelsschluss 0,93 Prozent auf 24.549,99 Punkte.

Nach den kräftigen Verlusten am Donnerstag aus Sorge über gestiegene Corona-Infektionszahlen haben sich die Aktienmärkte in Ostasien und Australien zum Ende der Handelswoche erholt gezeigt. Die Börsen schlossen sich insgesamt der Erholung der Wall Street an. Lediglich in Hongkong gaben die Kurse mit Nachholbedarf nach der eintägigen Feiertagspause nach.

Am Umfeld insgesamt habe sich nichts geändert, hieß es. Die Anleger sorgten sich weiter um neue Corona-Infektionswellen, vor allem in den USA. Dort hat der US-Bundesstaat Texas weitere Lockerungen der Coronavirus-Beschränkungen vorerst ausgesetzt.

Der Hang-Seng-Index in Hongkong hinkte hinterher. Hier kam es zu einem Nachholeffekt nach unten aufgrund der Handelspause am Vortag. Belastet wurde die Stimmung aber auch von einem vom US-Senat verabschiedeten Gesetzentwurf, der Sanktionen gegen chinesische Beamte vorsieht, die die Teilautonomie Hongkongs unterminieren wollen. Die Sanktionen richten sich auch gegen Banken, die mit ihnen Geschäfte machen.

Redaktion finanzen.at / APA / Dow Jones Newswires / dpa-AFX


Bildquelle: wienerborse.at, Ionana Davies / Shutterstock.com, Bule Sky Studio / Shutterstock.com
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NIKKEI 225 39 270,40 0,25%
Hang Seng 22 616,23 -0,02%
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