Geändert am: 26.02.2021 22:32:04

US-Börsen gehen mit unterschiedlichen Vorzeichen aus dem Handel -- ATX geht mit Verlusten ins Wochenende -- DAX letztlich im Minus -- Aktienmärkte in Fernost schließen tiefrot

AUSTRIA

Am heimischen Aktienmarkt griffen Anleger vor dem Wochenende zu den Verkaufszetteln.

Der ATX verbuchte am Freitag kräftige Verluste und unterschritt dabei sogar zeitweise die 3.000-Punkte-Marke. Letztlich verabschiedete er sich 1,96 Prozent tiefer bei 3.011,57 Punkten in den Feierabend.

Auslöser für den Stimmungseinbruch waren weiter steigende Renditen an den Anleihemärkten, die mit der Furcht vor einer anziehenden Inflation zusammenhängen.

In Wien lief derweil die Berichtssaison auf Hochtouren weiter. Beispielsweise hatten Erste Group bereits vor Sitzungsstart Ergebnisse für 2020 vorgelegt.

DEUTSCHLAND

Am Freitag ging es für den DAX weiter nach unten.

Der DAX notierte zum Ertönen der Startglocke bereits deutlich im Minus und verblieb auch im weiteren Verlauf auf rotem Terrain. Zum Sitzungsende gab er um 0,67 Prozent auf 13.786,29 Zähler nach.

Äußerungen aus den Reihen der Europäischen Zentralbank (EZB) hatten die wachsenden Inflationssorgen am deutschen Aktienmarkt am Freitag etwas gedämpft. Für eine Erholung an diesem Morgen hatte EZB-Direktoriumsmitglied Isabel Schnabel gesorgt, indem sie eine weitere Stützung der Wirtschaft durch die Zentralbank signalisierte, falls dies durch stark steigende Kapitalmarktzinsen nötig werde. Das nahm den zuletzt deutlich gestiegenen Renditen für europäische Staatsanleihen prompt den Wind aus den Segeln und stützte den Aktienmarkt.

In den USA war am Vorabend die Rendite richtungsweisender zehnjähriger Staatsanleihen in den Fokus gerückt, als sie bis auf 1,55 Prozent und damit den höchsten Stand seit einem Jahr kletterte. Die US-Börsen gerieten daraufhin unter Druck und schließlich auch Asiens Aktienmärkte.

Die rasche Aufwärtsbewegung nach dem zunächst auch hierzulande spürbaren Druck am Morgen ist für Charttechniker Andreas Büchler von "Index Radar" ein wichtiger Hinweis. Investoren nähmen mehrheitlich ein Preisniveau um 13.700 als gute Kaufgelegenheit wahr, schlussfolgerte er.

WALL STREET

Der US-Aktienmarkt zeigte sich am Freitag uneinheitlich. Das Marktumfeld war dabei von Volatilität gekennzeichnet.

Der Dow Jones beendete den Handel 1,50 Prozent schwächer bei 30.932,37 Punkten. Er war zunächst quasi unverändert bei 31'401,29 Punkten gestartet, danach ging es jedoch klar abwärts. Dagegen ging der NASDAQ Composite mit einem Gewinn von 0,56 Prozent auf 13'192,34 Zähler ins Wochenende. Zum Start hatte er bereits ein Plus von 0,86 Prozent auf 13.232,90 Zähler verbuchen können und hielt sich auch im Handelsverlauf in der Gewinnzone.

Die Inflationsängste blieben das bestimmende Thema, auch wenn sich die Lage am Anleihemarkt vorerst beruhigt hat. Zuletzt waren dort die Renditen aus Furcht vor einer strafferen Geldpolitik zur Abwehr inflationärer Tendenzen in die Höhe geschnellt. Steigende Zinsen lassen Anleihen im Vergleich zu Aktien in einem besseren Licht erscheinen.

Die Sorge steigender Inflationsraten bekam jedoch durch Daten neue Nahrung: So sind die US-Konsumausgaben im Januar deutlich gestiegen - wenn auch im erwarteten Rahmen. Die Stimmung der US-Verbraucher hat sich im Februar dem Index der Universität Michigan zufolge wie erwartet eingetrübt, wobei es auch hier zu einem weiteren Anstieg der kurzfristigen Inflationserwartungen kam. Deutlicher als erwartet eingetrübt hat sich im Februar die Stimmung der Einkaufsmanager aus dem Großraum Chicago, sie deutet aber immer noch auf Wirtschaftswachstum hin.

Trotz der jüngeren Verluste seien die Märkte derzeit jedoch weit davon entfernt, im freien Fall zu sein, schrieb Craig Erlam vom Broker Oanda. So lägen die Renditen der US-Anleihen im Vergleich zu ihren historischen Werten weiterhin auf sehr niedrigem Niveau.

ASIEN

Am Freitag lastete ein starker Zinsanstieg auf der Börsenstimmung in Asien.

Der japanische Leitindex Nikkei knickte vor dem Wochenende 3,99 Prozent auf 28.966,01 Punkte ein.

Auf dem chinesischen Festland ging es schlussendlich für den Shanghai Composite 2,12 Prozent auf 3.509,08 Zähler nach unten. Derweil verbuchte der Hang Seng in Hongkong ein Kursminus in Höhe von 3,64 Prozent auf 28.980,21 Einheiten.

Nachdem die US-Anleiherenditen abermals sprunghaft gestiegen waren und die US-Börsen darauf einknickten, war am Freitag die Stimmung in Asien getrübt. Dass in Japan verschiedene japanische Präfekturen die wegen der Corona-Pandemie verhängten Beschränkungen lockern oder aufheben wollen, stützte nicht.

Verkauft wurden - wie am Donnerstag in den USA - vor allem die Technologiewerte. Diese sind besonders anfällig für steigende Anleihezinsen, weil sich ihre Bewertung sehr stark auf die zukünftig erwarteten Gewinne stützt. Diese wiederum werden bei steigenden Renditen stärker diskontiert.

Redaktion finanzen.at / APA / Dow Jones Newswires / dpa-AFX


Bildquelle: wienerborse.at, Ionana Davies / Shutterstock.com, Bule Sky Studio / Shutterstock.com
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NIKKEI 225 38 442,00 -0,87%
Hang Seng 19 150,99 -0,41%
ATX 3 543,09 0,00%
Shanghai Composite 3 263,76 -0,11%