Geändert am: 26.02.2020 22:04:38

Coronavirus-Krise: Dow letztlich schwächer -- ATX und DAX schließen mit Verlusten -- Asiens Börsen letztlich mit Abschlägen

AUSTRIA

An der Wiener Börse ging es am Mittwoch weiter abwärts.

Der Leitindex ATX hatte schon zur Eröffnung tief im roten Bereich notiert, konnte am Nachmittag nur kurz ins Plus vorrücken und schloss letztlich 0,35 Prozent schwächer bei 2.959,84 Zählern.

Die Schwankungen in Tagen des Coronavirus sind massiv. Belastend wirkte die Verunsicherung um die Ausbreitung des Coronavirus, das nun auch in Europa steigende Infektionszahlen verzeichnet. Am Dienstag waren die ersten Fälle in Österreich bestätigt worden.

Bei einigen Marktteilnehmern liegen allmählich die Nerven blank. Weiterhin ist schwer zu greifen, inwieweit die Auswirkungen des Corona-Virus den globalen Konsum, die Lieferketten und das Wirtschaftswachstum belasten und beschädigen. Nach Einschätzung von Berenberg steigt das Risiko einer Pandemie und damit einer längeren Belastung der Konjunktur.

Konjunkturdaten fielen am Mittwoch weitgehend als Impulsgeber aus. In Wien erhielten Zahlenvorlagen heimischer Konzerne wie die von Wienerberger oder FACC Aufmerksamkeit.

DEUTSCHLAND

Auf dem deutschen Börsenparkett scheiterte am Mittwoch ein Erholungsversuch.

Der DAX hatte zum Erklingen der Startglocke noch deutlich nachgegeben, konnte dann im weiteren Handelsverlauf nur vorübergehend ins Plus drehen und ging letztlich mit einem kleinen Verlust von 0,12 Prozent bei 12.774,88 Punkten in den Feierabend.

Die Furcht vor den Folgen der weltweiten Ausbreitung des Coronavirus hat auch zur Wochenmitte auf dem deutschen Aktienmarkt gelastet. Allerdings konnte der DAX die hohen Verluste der ersten Handelsstunde sukzessive eingrenzen.

Unterstützung erhielt der DAX von den Automobilaktien. Hier griffen Anleger auf niedrigem Niveau wieder zu, nachdem der europäische Autosektor zuletzt auf den tiefsten Stand seit Juli 2016 gefallen war.

Die Bilanz des DAX seit Donnerstag vergangener Woche ist gleichwohl desaströs: In nur fünf Börsentagen pulverisierte der deutsche Leitindex die Gewinne der vorangegangenen vier Monate. Immer mehr Länder auf der Welt melden Infektionen mit dem Coronavirus, beispielsweise Brasilien, die Philippinen und Algerien. Immer mehr Unternehmen treten bei ihren Prognosen für die künftigen Geschäfte auf die Bremse. Italien befürchtet derweil wegen der steigenden Zahl von Infektionen, in die Rezession abzurutschen. Die Unsicherheit zieht sich wie ein roter Faden durch Marktanalysen und Kommentare. "Wir wissen weder, wann das Virus eingedämmt werden kann, noch welche Maßnahmen die Staaten ergreifen, um es unter Kontrolle zu bekommen", sagte Chefinvestor Mark Haefele von der Investmentbank UBS.

WALL STREET

Nach einem zweitägigen Kursrutsch konnte sich die Wall Street am Mittwoch nur teils erholen.

Der Dow Jones eröffnete mit einem Zuwachs und baute diesen zunächst noch aus. Im Verlauf gab er seine Gewinne jedoch wieder ab und schloss mit minus 0,45 Prozent bei 26.959,49 Punkten. Der Techwerte-Index NASDAQ Composite verabschiedete sich, nachdem er mehrfach das Vorzeichen gewechselt hatte 0,17 Prozent höher bei 8.980,77 Zählern in den Feierabend.

Angesichts der internationalen Ausbreitung des Coronavirus war keine richtige Entspannung angesagt. Für Gesprächsstoff sorgte neuerdings die Virus-Ausbreitung auch in Europa und den USA. Die US-Gesundheitsbehörde CDC äußerte sich besorgt. "Es ist weniger eine Frage, ob das noch geschehen wird, sondern eher eine Frage, wann genau das geschehen wird und wie viele Menschen in diesem Land schwer krank sein werden", sagte die Leiterin der CDC-Abteilung für Immunisierung und Atemwegserkrankungen, Nancy Messonnier.

ASIEN

Zur Wochenmitte herrschte an den Handelsplätzen in Asien weiterhin Verunsicherung.

In Japan fiel der Nikkei um 0,79 Prozent auf 22.426,19 Punkte zurück.

Auf dem chinesischen Festland verlor der Shanghai Composite 0,83 Prozent auf 2.987,93 Indexeinheiten, während der Hang Seng 0,73 Prozent einbüßte auf 26.696,49 Zähler.

Die asiatischen Aktienmärkte haben am Mittwoch im späten Verlauf nach unten abgedreht. Zuvor hatten sich die Kurse von ihren Tagestiefs erholt, etliche Börsen präsentierten sich sogar im Plus. Doch bezeichneten Händler die Meldungslage als zu schlecht, um Stabilisierungs- und Erholungsansätze zu rechtfertigen. Letztlich drehte sich wieder alles um das Coronavirus. Während China weiter eine verlangsamte Ausbreitung der Seuche meldete, schien sich die Lungenkrankheit weltweit immer weiter auszubreiten. Aus immer mehr Region der Welt wurden Erkrankungen gemeldet.

"Der Markt preist einen signifikanten Abschwung der globalen Wirtschaft und der Unternehmensgewinne ein. Zwar ist es schwer, die ökonomischen Folgen zu quantifizieren, aber es wird definitiv einen Abschwung geben", sagte Analyst Ong Zi Yang von FSMOne in Singapur. Besonders verschreckte eine Warnung aus den USA. Die Gesundheitsbehörden dort gehen von einer Ausbreitung des Coronavirus aus und bereiten sich auf eine Pandemie in den USA vor. Die ersten wirtschaftlichen Auswirkungen der Epidemie waren derweil in China bereits zu beobachten: Die Wirtschaft Hongkongs ist im vierten Quartal um 2,9 Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum geschrumpft - aber auch belastet von den regierungskritischen Unruhen. China reagierte mit drastischen Maßnahmen auf den Wirtschaftseinbruch in der Sonderverwaltungszone: Die Lokalregierung in Hongkong begegnet der Wirtschaftskrise wegen des Coronavirus mit so genanntem "Helikopter-Geld". Alle dauerhaft in der Finanzmetropole gemeldeten Bewohner erhalten 10.000 Hongkong-Dollar in bar. Die konjunkturelle Lage müsse bedrohlich sein, wenn die Regierung zu derart ungewöhnlichen Mitteln greife, so eine Stimme im Handel. "Das Bild ist kein gutes. Asiatische Aktien dürften unter Druck und akut anfällig für negative Schlagzeilen rund um das Virus bleiben. (...)", sagte Marktanalyst Jeffrey Halley für die Region Asien-Pazifik von Oanda. Vor allem aus Südkorea kamen beunruhigende Nachrichten zur Ausbreitung der Seuche.

Redaktion finanzen.at / APA / Dow Jones Newswires / dpa - AFX


Bildquelle: wienerborse.at, Ionana Davies / Shutterstock.com, Bule Sky Studio / Shutterstock.com
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TecDAX 3 886,18 0,30%
Dow Jones 44 415,75 -0,29%
NASDAQ Comp. 20 034,72 0,04%
NIKKEI 225 39 270,40 0,25%
Hang Seng 22 616,23 -0,02%
ATX 4 139,83 0,79%
Shanghai Composite 3 355,83 0,27%