NASDAQ Comp.
Geändert am: 22.07.2022 22:45:20
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Berichtssaison in vollem Gang: ATX geht leichter ins Wochenende -- US-Börsen schließen im Minus -- DAX letztlich etwas höher -- Asiens Börsen schließen mehrheitlich fester
AUSTRIA
Am Wiener Aktienmarkt ging es am Freitag letztlich bergab.
Der ATX verlor im frühen Verlauf moderat, das Börsenbarometer pendelte in Folge zwischen Gewinn- und Verlustzone hin und her. Schließlich ging der ATX 0,34 Prozent tiefer bei 2.943,53 Punkten aus dem Handel.
Am Nachmittag hatten enttäuschende Konjunkturdaten aus den USA die Anlegerstimmung getrübt und den Dollar fallen lassen. Ein Einkaufsmanagerindex für die US-Dienstleistungsbranche fiel mit 47,0 Punkten überraschend schlecht aus. Analysten waren von einem Wert von 52,7 Punkten ausgegangen.
Am Vormittag hatten bereits europäische Einkaufsmanagerindizes enttäuscht. Der Aktienmarkt in Wien konnte sich danach aber zwischenzeitlich wieder erholen.
DEUTSCHLAND
Der deutsche Aktienmarkt konnte nach einem schwachen Start den Handel noch ganz leicht im Plus abschließen.
Der DAX verlor zum Start, arbeitete sich aber im weiteren Verlauf über die Nulllinie. Am Ende des Börsentages stand ein marginaler Gewinn von 0,05 Prozent auf 13.253,68 Zähler an der Frankfurter Anzeigetafel.
Am Donnerstag hatte die Europäische Zentralbank (EZB) angesichts der rekordhohen Inflation die Leitzinsen um 0,5 Prozentpunkte angehoben und damit stärker, als viele prognostiziert hatten. Damit hätten die Währungshüter ein Zeichen gesetzt und "das durch ihr zögerliches Handeln verlorengegangene Vertrauen in Teilen wieder zurückgewonnen, ihre Glaubwürdigkeit und damit auch den Euro gestärkt", kommentierte Kapitalmarktstratege Jürgen Molnar von RoboMarkets.
Mit dem Rücktritt des italienischen Ministerpräsidenten Mario Draghi steigen jedoch auch die Befürchtungen, dass das hoch verschuldete Land nun wieder zu einer Gefahr für die Europäische Union und den Euro werden könnte. Die Unsicherheit bleibt weiterhin hoch: "Es mangelt weiterhin an überzeugten Käufern", sagte Portfolio-Manager Thomas Altmann von QC Partners mit Blick auf den DAX.
WALL STREET
Die US-Märkte mussten am Freitag Verluste hinnehmen.
Der Dow Jones verlor 0,43 Prozent und schloss auf 31.899,29 Zählern. Der technologielastige NASDAQ Composite rutschte deutlich stärker ab und ermäßigte sich um 1,87 Prozent auf 11.834,11 Punkte.
Die Stimmung an der technologielastigen Nasdaq wurde von schwachen Geschäftszahlen des Social-Media-Unternehmens Snap belastet. Die Snap-Aktie stürzte um 39,1 Prozent ab.
Das schwache Abschneiden des Unternehmens wecke Befürchtungen über branchenweit geringere Online-Werbeeinnahmen, hieß es. In ihrem Sog fiel die Aktie der Facebook-Mutter Meta um 7,6 Prozent - Alphabet verbilligten sich um 5,6 Prozent, Pinterest gar um 13,5 Prozent. "Snap belastet den Technologiesektor und andere Bereiche sehr stark", sagte Chefökonom Kent Engelke von Capitol Securities.
Rezessionsängste lassen Anleger "sichere Häfen" ansteuern
Die durch die enttäuschenden Wirtschaftsdaten geschürten Rezessionsängste trieben Anleger in den Rentenmarkt, wodurch dort die Renditen deutlich nachgaben.
Beim Dollar wurden wie beim Rentenmarkt Zinsfantasien etwas ausgepreist, der Dollarindex ermäßigte sich um 0,3 Prozent. Der Greenback war in den vergangenen Tagen etwas davon belastet worden, dass außer der Fed auch andere Zentralbanken ihre Geldpolitik zu straffen begonnen hatten.
Die Erdölpreise wechselten mehrfach das Vorzeichen. Schließlich gaben sie nach. "Der Rückgang der Nachfrage findet endlich statt", sagte ein Händler mit Blick auf die schwache Kraftstoffnachfrage in den USA. Trotz der Urlaubssaison bleibe die Benzinnachfrage schwach. Inflation und Konjunktursorgen bremsten, hieß es.
Dollarschwäche und heftig nachgebende Marktzinsen trieben den Goldpreis auf den höchsten Stand seit dem 13. Juli. Zudem profitierte das Edelmetall von seiner Reputation als vermeintlich sicherer Hafen.
ASIEN
An den Börsen in Fernost war die Stimmung am Freitag verhalten positiv.
In Tokio ging es für den japanischen Leitindex Nikkei 0,40 Prozent auf 27.914,66 Punkte nach oben.
Marginal schwächer präsentierte sich der Markt auf dem chinesischen Festland: Der Shanghai Composite büsste am Freitag 0,07 Prozent auf 3.269,76 Einheiten ein, schloss damit aber deutlich über den Tagestiefs. Der Hang Seng in Hongkong zeigte sich unterdessen leicht freundlich und schloss 0,10 Prozent höher bei 20.595,85 Punkten.
Die positiven Vorgaben der Wall Street, wo die Indizes im späten Handel wegen stark sinkender Marktzinsen noch den Sprung ins Plus schafften, stützten schlussendlich doch. Im Blickpunkt blieb vor allem die Berichtssaison und welche Auswirkungen die gestiegenen Energiekosten und die Lieferkettenprobleme auf die Unternehmensgewinne hätten, hieß es am Markt. Die wieder aufgenommenen russischen Gaslieferungen nach Europa würden zwar mit Erleichterung zur Kenntnis genommen, doch könne es auch jederzeit wieder zu Unterbrechungen kommen, was die konjunkturellen Aussichten verdüstern würde.
Nachdem die Europäische Zentralbank mit einer größeren als erwarteten Zinserhöhung überrascht habe, um die hohe Inflation einzudämmen, und die US-Notenbank vor einer Zinserhöhung um weitere 75 Basispunkte stehe, gingen weiter Sorgen um, dass zu aggressive Anhebungen in eine Rezession münden könnten.
In Japan stand zudem die Geldpolitk im Fokus: Die Bank of Japan (BoJ) hatte am Vortag ihre ultralockere Geldpolitik beibehalten, die Inflationsprognose für das laufende Fiskaljahr allerdings nach oben genommen. Dies wurde durch den Verbraucherpreisindex für Juni bestätigt, der sich um 2,4 Prozent gegenüber dem Vormonat erhöhte. Damit steigt der Inflationsdruck in Japan weiter. Die Inflation liegt nun bereits den dritten Monat in Folge über der Zielmarke der Bank of Japan von 2 Prozent. Den Yen stützt das aber nicht mehr, er kommt nach seiner Erholung vom Vortag etwas zurück.
Redaktion finanzen.at / APA / Dow Jones Newswires / dpa-AFX
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Unternehmensdaten
Wirtschaftsdaten
Datum | Unternehmen |
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Indizes in diesem Artikel
DAX | 19 146,17 | 0,74% | |
TecDAX | 3 329,06 | 0,34% | |
Dow Jones | 43 870,35 | 1,06% | |
NASDAQ Comp. | 18 972,42 | 0,03% | |
NASDAQ 100 | 20 740,78 | 0,36% | |
NIKKEI 225 | 38 283,85 | 0,68% | |
Hang Seng | 19 601,11 | -0,53% | |
ATX | 3 524,86 | 0,64% | |
Shanghai Composite | 3 370,40 | 0,07% |