NASDAQ Comp.
Geändert am: 20.07.2022 22:13:52
|
Gaslieferungen im Fokus: ATX und DAX beenden Handelstag tiefer -- Wall Street schlussendlich in Grün -- Asiens Börsen letztlich höher
AUSTRIA
Der Wiener Aktienmarkt musste am Mittwoch nach einem volatilen Handel letztlich Verluste verkraften.
Zwar eröffnete der ATX etwas fester, am Nachmittag bröckelten die Gewinne jedoch weg und der Index ging 0,46 Prozent leichter bei 2.936,13 Punkten aus dem Handel.
Spekulationen auf eine Wiederaufnahme der russischen Gaslieferungen standen Unsicherheiten um die italienische Regierungskrise gegenüber. Zudem dürften vielen Anleger den EZB-Zinsentscheid am Donnerstag abwarten.
Für bessere Stimmung an den Märkten sorgten zuletzt Berichte, denen zufolge Russland seine Gaslieferungen nach Europa über die derzeit für Wartungsarbeiten geschlossene Pipeline Nord Stream 1 wieder aufnehmen will. Damit wurden die Ängste vor einer Gaskrise wieder etwas gelindert. Zudem gab es zuletzt wieder Hoffnungen, dass Italiens Premierminister Mario Draghi trotz der Regierungskrise im Amt bleiben könnte. Unternehmensseitig blieb die Nachrichtenlage hierzulande dünn.
DEUTSCHLAND
Der deutsche Aktienmarkt beendete einen volatilen Mittwochshandel knapp unterhalb der Nulllinie.
Der DAX startete fester und baute zunächst seine Gewinne aus. Gegen Mittag drehte er in die Verlustzone, die Einbußen waren bisweilen deutlich. Die Verluste konnte das deutsche Börsenbarometer im späten Handel dann aber wieder eingrenzen, am Ende des Tages stand ein Verlust von 0,2 Prozent auf 13.281,98 Zähler an der Frankfurter Anzeigetafel.
Generell zeigte sich aber Erleichterung über die vermutete Wiederaufnahme der russischen Gaslieferungen. Am Morgen hieß es vom Nordstream-Unternehmen, die Wartungsarbeiten verliefen so weit normal und ungestört. Der russische Gaskonzern Gazprom wird laut Russlands Präsident Wladimir Putin seine Verpflichtungen "in vollem Umfang" erfüllen. Die Nachrichtenlage könne allerdings jederzeit umschlagen, gab ein Händler zu bedenken. Noch stehe die Erholung auf wackeligen Beinen.
CMC Markets bemerkte dennoch, die Situation sei "genauso verfahren" wie vor den Spekulationen. "Auch wenn der GAU vorerst ausbleiben dürfte, bedeutet das nicht, dass sich die deutsche Wirtschaft nun wieder auf dem aufsteigenden Ast befindet", sagte Analyst Jochen Stanzl. Die Liste an Unwägbarkeiten aus Energieabhängigkeit, zu hoher Inflation, einer Geldpolitik, der wegen der Fragmentierung in der Eurozone ein Stück weit die Hände gebunden seien, und geopolitischen Krisen sei zu lang, um einen nachhaltigen Aufschwung zu ermöglichen.
WALL STREET
Die US-Börsen erlebten am Mittwoch erneut einen freundlichen Handelstag.
Der Dow Jones begann die Sitzung marginal fester und wechselte im Handelsverlauf häufiger zwischen Gewinn- und Verlustzone. Letztendlich fuhr er einen Gewinn von 0,15 Prozent auf 31.874,84 Punkte ein. Der technologielastige NASDAQ Composite schob sich dagegen immer weiter nach oben, nachdem er bereits stärker gestartet war. Er beendete die Mittwochssitzung 1,58 Prozent fester bei 11.897,65 Einheiten.
Am Mittwoch ging die Erholungsrally an den US-Börsen nach verhaltenem Start doch noch mit Kursgewinnen weiter. Die zentrale Rolle an den westlichen Aktienmärkten spielt am Mittwoch weiter die Gasversorgung Europas und die damit verbundenen Rezessionssorgen. Der russische Staatskonzern GAZPROM bemängelte, dass für eine gebrauchte Turbine noch immer Dokumente fehlten - und stellte die Sicherheit des Betriebs der Pipeline Nord Stream 1 infrage. Allerdings verdichten sich auch die Informationen, dass am Donnerstag in unbekanntem Ausmaß wieder Gas durch die Pipeline fließen wird.
Die Sorgen um die Gefahr einer europäischen Gaskrise ließen zum Auftakt auch die Wall Street nicht ganz kalt, auch wenn die USA nicht auf russische Gaslieferungen angewiesen sind. "Europa ist ein wichtiger Handelspartner für andere große Volkswirtschaften und daher sei es fast unvermeidlich, dass eine Gaskrise in Europa auch anderswo ausstrahlen würde", sagte ein Experte.
US-Unternehmenszahlen drückten am Mittwoch eher der NASDAQ-Börse mit Netflix-Zahlen ihren Stempel auf, die geprägt waren von einer besser als befürchteten Entwicklung der Nutzerzahlen. Die Aktien des Streamingdienstes zeigten sich zunächst schwankend, etablierten sich dann aber klar mit im Plus.
ASIEN
Die Börsen in Fernost präsentierten sich am Mittwoch in Grün.
In Tokio schloss der japanische Leitindex Nikkei mit einem Gewinn von 2,67 Prozent bei 27.680,26 Punkten.
Auch in China dominierten die Bullen. Auf dem chinesischen Festland kletterte der Shanghai Composite bis Handelsende um 0,77 Prozent auf 3.304,72 Einheiten. Der Hang Seng in Hongkong legte um 1,11 Prozent auf 20.890,22 Zähler zu.
Angetrieben von sehr positiven Vorgaben der Wall Street ging es zur Wochenmitte an den asiatischen Aktienmärkten nach oben. Nachlassende Rezessionssorgen sorgten bei Dow & Co für den höchsten Tagesgewinn seit rund einem Monat. Berichte über eine Wiederaufnahme der Gaslieferungen durch die Pipeline Nord Stream 1 hatte für Erleichterung in den USA gesorgt. Damit könnte eine Rezession in Europa vermieden werden, was auch global positive Auswirkungen hätte, hieß es.
Es werde nun gespannt auf den Verlauf der Berichtssaison in Asien gewartet, und welche Auswirkungen gestiegene Energiepreise und Lieferkettenprobleme auf die Unternehmensgewinne hätten, hieß es. Die Anleger könnten in nächster Zeit aber eine abwartende Haltung einnehmen, da sich die wirtschaftliche Wiederbelebung weiter in einem langsameren Tempo vollzieht, so IG-Marktstratege Yeap Jun Rong.
Die People's Bank of China (PBoC) hat derweil im Umfeld weltweit steigender Leitzinsen wie erwartet ihren Referenzzins für Bankkredite (LPR) an Unternehmen und Haushalte unverändert belassen. Auch das stützt die Stimmung tendenziell. Die PBoC hat vergangene Woche auch den Zinssatz für die einjährige mittelfristige Kreditfazilität und damit den Leitzins stabil gehalten.
Redaktion finanzen.at / APA / Dow Jones Newswires / dpa-AFX
![](https://images.finanzen.at/images/unsortiert/wertpapierdepot-absichern-aktienchart-boerse-750493204-260.jpg)
Wenn Sie mehr über das Thema Aktien erfahren wollen, finden Sie in unserem Ratgeber viele interessante Artikel dazu!
Jetzt informieren!
Unternehmensdaten
Wirtschaftsdaten
Datum | Unternehmen |
---|---|
20.07.22 | RBA Governor Philip Lowe Rede |
20.07.22 | Westpac Leitindex (Monat) |
20.07.22 | PBoC Zinssatzentscheidung |
20.07.22 | Verbraucherausgaben |
20.07.22 | Verbrauchervertrauen, bereinigt |
20.07.22 | Unabhängigkeitstag |
20.07.22 | Erzeugerpreisindex (Jahr) |
20.07.22 | Einzelhandelspreisindex (Jahr) |
20.07.22 | Erzeugerpreisindex (Monat) |
20.07.22 | Einzelhandelspreisindex (Monat) |
20.07.22 | Erzeugerpreisindex - Input n.s.a (Monat) |
20.07.22 | Erzeugerpreisindex - Kernrate Output n.s.a. (Jahr) |
20.07.22 | Erzeugerpreisindex - Output (Monat) n.s.a |
20.07.22 | Erzeugerpreisindex - Kernrate Output n.s.a. (Monat) |
20.07.22 | Verbraucherpreisindex (Jahr) |
20.07.22 | Erzeugerpreisindex - Output n.s.a (Jahr) |
20.07.22 | Verbraucherpreisindex - Kernrate (Jahr) |
20.07.22 | Verbraucherpreisindex (Monat) |
20.07.22 | Leistungsbilanz EUR |
20.07.22 | Erzeugerpreisindex - Input n.s.a (Jahr) |
20.07.22 | Konsumklima |
20.07.22 | Herstellerpreisindex (im Monatsvergleich) |
20.07.22 | Herstellerpreisindex (im Jahresvergleich) |
20.07.22 | Verbraucherzuversicht |
20.07.22 | Verbraucherpreisindex (im Monatsvergleich) |
20.07.22 | Leistungsbilanz s.a |
20.07.22 | Leistungsbilanz n.s.a |
20.07.22 | Industrieertrag (im Jahresvergleich) |
20.07.22 | Herstellerpreisindex (im Jahresvergleich) |
20.07.22 | Entlohnung im Unternehmensbereich |
20.07.22 | Verbraucherpreisindex (im Jahresvergleich) |
20.07.22 | DCLG Immobilienpreisindex (Jahr) |
20.07.22 | Konsumklimaindex |
20.07.22 | Auktion 10-jähriger Staatsanleihen |
20.07.22 | Leistungsbilanz |
20.07.22 | Arbeitslosenquote |
20.07.22 | MBA Hypothekenanträge |
20.07.22 | Verbraucherpreisindex (Jahr) |
20.07.22 | Bank of Canada Verbraucherpreisindex Kern (Jahr) |
20.07.22 | Bank of Canada Verbraucherpreisindex Kernrate (Monat) |
20.07.22 | Verbraucherpreisindex - Kernrate (Monat) |
20.07.22 | Verbraucherpreisindex (Monat) |
20.07.22 | Industrieproduktpreise (Monat) |
20.07.22 | Rohstoffpreisindex |
20.07.22 | Verkäufe bestehender Häuser ( Monat ) |
20.07.22 | Verbrauchervertrauen |
20.07.22 | Verkäufe bestehender Häuser (Monat) |
20.07.22 | EIA Rohöl Lagerbestand |
20.07.22 | Erzeugerpreisindex ( Jahr ) |
20.07.22 | Herstellerpreisindex (im Monatsvergleich) |
20.07.22 | Auktion 20-jähriger Anleihen |
20.07.22 | Handelsbilanz (im Monatsvergleich) |
Indizes in diesem Artikel
DAX | 22 611,29 | 2,09% | |
TecDAX | 3 856,68 | 0,61% | |
Dow Jones | 44 497,87 | 0,29% | |
NASDAQ Comp. | 19 827,50 | 0,90% | |
NASDAQ 100 | 21 913,36 | 0,89% | |
NIKKEI 225 | 39 461,47 | 1,28% | |
Hang Seng | 21 857,92 | 2,64% | |
ATX | 4 021,46 | 1,43% | |
Shanghai Composite | 3 346,39 | 0,85% |