Geändert am: 16.01.2020 22:08:46

Wall Street in Rekordlaune -- ATX letztlich knapp im Plus -- DAX beendet den Handel wenig bewegt -- Asiens Märkte schließen uneinheitlich

AUSTRIA

Der Wiener Aktienmarkt schaffte am Donnerstag bis zum Handelsende noch knapp den Sprung in die Gewinnzone.

Der Leitindex ATX präsentierte sich kurz nach Handelsbeginn fester, fiel anschließend aber auf rotes Terrain zurück. Bis zum Handelsende konnte er jedoch wieder etwas Boden gut machen und verabschiedete sich mit einem kleinen Plus von 0,10 Prozent bei 3.174,86 Punkten.

Nach der Unterzeichnung eines ersten Teilabkommens zwischen den USA und China am Vortag, rückten am Donnerstag Konjunkturdaten aus den Vereinigten Staaten in den Vordergrund: Die Umsätze der US-Einzelhändler stiegen im Dezember stabil, der Geschäftsklimaindex der Fed in Philadelphia stieg im Januar stärker als erwartet.

Die Unterzeichnung des US-China-Handelsdeals hatte kein neues Freudenfeuerwerk mehr entfacht. Anleger fragten sich, was danach kommt. Dazu kommen neue Unsicherheitsfaktoren, wie die Behandlung von Huawei beim global anstehenden 5G-Netzausbau. Unternehmensseitig stand S IMMO mit einer abgeschlossenen Kapitalerhöhung im Blick der Anleger. Daneben traten die Anteile der Schoeller-Bleckmann Oilfield (SBO) nach der Zahlenvorlage in den Vordergrund.

DEUTSCHLAND

Das deutsche Börsenbarometer zeigte sich am Donnerstag unentschlossen.

Der DAX eröffnete den Handel etwas fester, wechselte im Handelsverlauf aber mehrmals das Vorzeichen. Letztlich stand ein kleines Minus von 0,02 Prozent bei 13.429,43 Punkten an der Tafel.

Die Unterzeichnung des ersten Handelsabkommens zwischen den USA und China am Mittwoch, die ohne grössere Überraschungen blieb, brachte zumindest dem deutschen Aktienmarkt keine frischen Impulse. Es gebe unter Investoren keine einheitliche Leseart des Deals, erklärte Marktstratege Michael McCarthy vom Broker CMC Markets. Die Details erschienen eher wie ein Waffenstillstand, denn wie eine richtige Lösung des Konflikts.

Abermals schwache Autowerte hatten am Donnerstagnachmittag den deutschen Aktienmarkt in Schach gehalten. "Die Aktien aus dem Automobilsektor sind erneut der Spielverderber im DAX", sagte Marktexperte Andreas Lipkow von der comdirect bank. Die Ergebnisse des Phase-Eins-Deals seien für viele institutionelle Investoren nur Makulatur. Insbesondere die weiterhin bestehenden Strafzölle belasteten die deutschen Autobauer. Vor dem Handelsabkommen sei über eine Entspannung in diesem Segment spekuliert worden und nun seien die Marktteilnehmer enttäuscht, führte Lipkow aus.

WALL STREET

Die Wall Street setzte ihre Rekordfahrt am Donnerstag fort.

Der Dow Jones eröffnete mit einem Gewinn und baute diesen im weiteren Handelsverlauf aus, sodass er letztlich 0,93 Prozent höher bei 29.298,89 Punkten aus dem Handel ging. Bei 29.300,32 Zählern markierte er gar einen neuen Höchststand. Auch der NASDAQ Composite zog weiter an, nachdem er mit einem Plus gestartet war. Er stand zum Börsenschluss 1,06 Prozent im Plus bei 9.357,13 Einheiten. Auch er vermochte es bei 9.357,92 Indexpunkten einen neuen Rekord zu markieren.

Börsianer nannten mehrere Gründe für den anhaltenden Höhenflug am US-Aktienmarkt. Zum einen herrschte weiter Erleichterung, nachdem die zwei grössten Volkswirtschaften der Welt nach einem rund zweijährigen Handelsstreit ein erstes Teilabkommen unterschrieben haben. Zum anderen überzeugte die Investmentbank Morgan Stanley mit ihrer Quartalsbilanz. Darüber hinaus fiel auch ein Teil der veröffentlichten US-Konjunkturdaten überraschend stark aus.

Konjunkturseitig überzeugte vor allem, dass sich das Geschäftsklima in der US-Region Philadelphia im Januar deutlich stärker aufgehellt hatte als erwartet. Der Indikator der regionalen Notenbank (Philly-Fed-Index) stieg auf den höchsten Stand seit Mai 2019. Darüber hinaus sanken die wöchentlichen Anträge auf Arbeitslosenhilfe überraschend. Die Einzelhandelsumsätze und die Einfuhrpreise im Dezember legen unterdessen wie erwartet leicht zu.

ASIEN

Die wichtigsten Märkte in Fernost notierten am Donnerstag mit unterschiedlichen Vorzeichen.

In Tokio legte der Nikkei minimale 0,07 Prozent zu auf 23.933,13 Punkte.

Auf dem chinesischen Festland ging es für den Shanghai Composite letztlich 0,52 Prozent nach unten auf 3.074,08 Zähler. Der Hang Seng in Hongkong beendete den Handel 0,38 Prozent höher bei 28.883,04 Indexpunkten.

Der Handel an den asiatischen Börsen hat am Donnerstag keine Auffälligkeiten gezeigt - die Indizes bewegten sich ohne klare Richtung in relativ engen Spannen. Die Unterzeichnung des ersten Teilhandelsabkommens zwischen den USA und China am Vortag bewegte kaum. An der Wall Street waren nach anfänglichen Rekordhochs die Kurse im Verlauf wieder zurückkommen, weil die Differenzen zwischen den beiden größten Volkswirtschaften der Welt als längst nicht beigelegt gelten. Unter anderem dürfte der Streit um den US-Boykott des chinesischen Telekomausrüsters Huawei ein Hort der Unsicherheit bleiben. Zudem senken die USA die bestehenden Zölle auf Importe aus China nur in einigen wenigen Bereichen - die meisten bleiben zunächst bestehen.

Redaktion finanzen.at / APA / Dow Jones Newswires / dpa


Bildquelle: wienerborse.at, Ionana Davies / Shutterstock.com, Bule Sky Studio / Shutterstock.com
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Indizes in diesem Artikel

DAX 22 550,89 -1,07%
TecDAX 3 803,12 -1,20%
Dow Jones 43 239,50 -0,45%
NASDAQ Comp. 18 544,42 -2,78%
NIKKEI 225 38 256,17 0,30%
Hang Seng 23 718,29 -0,29%
ATX 4 211,03 -0,45%
Shanghai Composite 3 388,06 0,23%