Shanghai Composite
Geändert am: 12.07.2022 22:02:33
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Rezessionsängste bremsen: Wall Street schließt schwach -- ATX beendet Handel kaum verändert -- DAX lässt Verluste zum Feierabend hinter sich -- Asiens Börsen schlussendlich unter Druck
AUSTRIA
Der heimische Aktienmarkt notierte am Dienstag mit geringen Verlusten.
Der ATX verlor im frühen Verlauf bereits leicht und blieb auch im Tagesverlauf auf rotem Terrain. Im Laufe des Nachmittags wurde das Minus jedoch kleiner. Letztendlich verlor der Leitindex marginale 0,02 Prozent auf 2.868,17 Punkte.
Die Ängste vor den Folgen des Ukraine-Kriegs, neuer Lockdowns in China, hoher Inflation, gegensteuernden Zinserhöhungen und deren negative Wirkung auf die Konjunktur lasteten weiter auf den Märkten.
Mit Spannung erwartet wurde vor diesem Hintergrund die Veröffentlichung des ZEW-Index der Konjunkturerwartungen. Die Konjunkturerwartungen von Börsen- und Finanzexperten für Deutschland haben sich im Juli deutlicher als erwartet eingetrübt, wobei die Beurteilung der aktuellen Lage regelrecht abstürzte.
DEUTSCHLAND
Der deutsche Leitindex machte am Dienstag an Boden gut.
Dem DAX war mit einem Abschlag in den Handel eingestiegen. Die Stimmung blieb im Handelsverlauf zunächst eher verhalten. Am Nachmittag gab er seine Verluste aber ab und notierte in der Gewinnzone. Dort beendete er den Handel schließlich 0,57 Prozent stärker bei 12.905,48 Punkten.
Mit der Gas-Krise in Europa, der Gefahr erneuter China-Lockdowns und anhaltenden Lieferkettenprobleme blieben die negativen Einflussfaktoren vielseitig. Die Experten der Credit Suisse sind zwar weiter moderat übergewichtet für Aktien, vor allem aber für solche aus den USA und China. In Europa sind ihre Bedenken indes grösser: In der Eurozone rechnen sie 2022 und 2023 mit einer enttäuschenden konjunkturellen Entwicklung und raten daher dazu, diese Region weniger stark zu gewichten.
Von Interesse waren am Dienstag die am ZEW-Index gemessenen Konjunkturerwartungen der deutschen Finanzexperten. Geht es nach der Dekabank, muss mit einer deutlichen Abwärtskorrektur gerechnet werden. Stärker in den Fokus rückten aber schon die nächsten US-Inflationsdaten, die am Mittwoch mit Spannung erwartet werden. Laut der Dekabank dürften die Preise im Juni im Vergleich zum Vormonat sogar noch kräftiger angestiegen sein als im Mai, als sie "für ein mittleres Beben an den Kapitalmärkten gesorgt" hätten.
WALL STREET
In den USA ging es im Dienstagshandel abwärts.
Der Dow Jones zeigte sich zunächst robust, im späten Verlauf wurde die Stimmung aber zusehends schlechter, der Leitindex rutschte ins Minus und schloss mit einem Abschlag von 0,61 Prozent bei 30.985,02 Punkten. Der technologielastige NASDAQ Composite konnte seine zwischenzeitlichen Gewinne ebenfalls nicht verteidigen und verlor 0,91 Prozent auf 11.264,73 Zähler.
Händler sprachen von ausgeprägten Rezessionsängsten, abzulesen an fallenden Erdölpreisen, steigenden Rentennotierungen und der Dollarstärke. Der Euro hat erstmals seit 2002 die Parität zum Dollar erreicht. Neben den sinkenden Erdölpreisen gilt Kupfer als Rezessionsbarometer. Der Preis des wichtigen Industriemetalls fiel an der Terminbörse in London zeitweise um 2,6 Prozent. Im vergangenen Monat war der Preis um ein Fünftel eingebrochen, seit dem jüngsten Allzeithoch im März hat sich Kupfer um 30 Prozent verbilligt.
Die Rezessionssorgen hatten mit neuen Lockdowns in China einen weiteren Schub erhalten. Denn die sich nun anbahnenden erneuten Lieferkettenschwierigkeiten dürften die Inflation weiter anheizen und der US-Notenbank Argumente für eine forsche Gangart bei geldpolitischen Straffungen liefern - und dies bei einer aktuell schon zu beobachtenden Wachstumsverlangsamung. "Es wird eine Rezession geben, aber so weit sind wir noch nicht. Das Wichtigste ist, dass sich die finanzielle Liquidität reduziert", sagt Vermögensverwalter Philip Saunders von Ninety One.
Mit Misstrauen warten Anleger zudem auf die US-Verbraucherpreise für Juni am Mittwoch. Eine weitere Beschleunigung des Preisanstiegs dürfte die Erwartung untermauern, dass die US-Notenbank auf der nächsten Sitzung die Leitzinsen um 75 Basispunkte anheben wird.
ASIEN
Mit Verlusten präsentierten sich die größten Börsen in Asien.
In Tokio ging es für den Leitindex Nikkei deutliche 1,77 Prozent auf 26.336,66 Punkte abwärts.
Auf dem chinesischen Festland verlor der Shanghai Composite nach den Vortagesverlusten unterdessen weiter: Am Dienstag ging es um 0,95 Prozent auf 3.282,14 Punkte nach unten. Der Hang Seng in Hongkong rutschte daneben 1,32 Prozent auf 20.844,74 Punkte ins Minus.
Die wichtigsten Aktienmärkte in Asien haben am Dienstag im Sog der Wall Street wieder deutlich nachgegeben. Dabei belasteten auch die rückläufigen US-Futures, wie Analyst Jeffrey Halley vom Broker Oanda anmerkte.
Die Aufmerksamkeit war unterdessen auf die US-Berichtssaison gerichtet. Hier ist nach dem schwierigen zweiten Quartal und angesichts der angespannten weltweiten Lage Vorsicht angesagt. "Interessant wird sein, wie sich die Vorstände hinsichtlich der Geschäftsaussichten äußern. Die Weitergabe steigender Produktionskosten dürfte mit Blick auf die nachlassende Verbraucherlaune zunehmend schwerfallen, während das steigende Zinsniveau die Nachfrage drückt", so Anlagestratege Ulrich Stephan von der Postbank. "Entsprechend könnte sich der Optimismus der Vorquartale wenden und negative Gewinnrevisionen nach sich ziehen."
An den chinesischen Börsen belasteten weiterhin die Sorgen vor Lockdown-Maßnahmen, da das Land unbeirrt an seiner rigiden Null-COVID-Strategie festhält. Berichte über weiter steigende Corona-Zahlen lieferten vor diesem Hintergrund eine Warnung, so die Marktstrategen der Deutschen Bank.
Redaktion finanzen.at / APA / Dow Jones Newswires / dpa-AFX
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