Hang Seng
Geändert am: 10.03.2023 22:22:43
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US-Arbeitsmarkt im Fokus: US-Börsen schließen schwächer -- ATX und DAX gehen tiefrot ins Wochenende -- Asiens Börsen schlussendlich mit deutlichen Abschlägen
AUSTRIA
Der heimische Aktienmarkt zeigte sich am Freitag mit deutlichen Abschlägen.
Der ATX blieb nach einem sehr schwachen Start weiterhin auf tiefrotem Terrain und schloss letztlich 1,69 Prozent schwächer bei 3.445,68 Einheiten.
Negative Vorgaben aus Asien und USA zogen auch in Europa die Anlegerstimmung in die Tiefe. Dabei lasteten einmalmehr massive Zinssorgen auf den Märkten.
Vor diesem Hintergrund stand auch der am Freitagnachmittag veröffentlichte US-Arbeitsmarktbericht unter besonderer Beobachtung. Zwar lag die Zahl der neu geschaffenen Stellen mit 311.000 über der Prognose einer Zunahme um 225.000, doch erhöhte sich die Arbeitslosenquote auf 3,6 von zuvor 3,4 Prozent. Hier war mit einem unveränderten Stand gerechnet worden. Zudem wurde der Stellenzuwachs für die beiden Vormonate nach unten revidiert. Die durchschnittlichen Stundenlöhne stiegen weniger stark als erwartet, damit kam von dieser Seite zumindest kein übermäßig großer Inflationsdruck.
"Die Anleger an der Wall Street kommen nicht zur Ruhe. Erst hatte Fed-Chef Jerome Powell zwei Tage lang mit seinen Äußerungen zur künftigen Zinspolitik die Märkte im Griff gehabt, nun kommt der heutige Arbeitsmarktbericht als weiterer Stresstest für die Märkte. Allgemein wird mit einem robusten Beschäftigungszuwachs gerechnet. Die Frage dürfte zudem sein, wie sich die Stundenlöhne entwickelt haben. Steigen diese, könnten neuerliche Inflationssorgen aufkommen", hatte Marktanalyst Christian Henke vom Handelshaus IG im Vorfeld der Veröffentlichung geschrieben.
Zudem geriet die Bankenbranche wegen schlechter Nachrichten aus den USA unter Verkaufsdruck. Einerseits wurde bekannt, dass die Kryptobank Silvergate wegen drohender Zahlungsunfähigkeit nach hohen Verlusten ihre freiwillige Abwicklung plant. Zudem muss SVB Financial, ein auf kleine und mittlere Tech- und Biotech-Unternehmen spezialisierter Finanzierer, das Kapital aufstocken und hat für das erste Quartal einen Milliardenverlust angekündigt. Marktbeobachter sahen in Silvergate Capital und SVB Financial erste Opfer der restriktiven US-Geldpolitik.
Der Verkaufstrend bei Finanzwerten lastete auch schwer auf dem ATX, in dem die Bankaktien besonders stark gewichtet sind.
DEUTSCHLAND
Am deutschen Aktienmarkt dominierten die Verkäufer.
Der DAX war bereits sehr schwach in die Freitagssitzung gestartet und ging letztlich auch mit einem kräftigen Abschlag von 1,31 Prozent bei 15.427,97 Punkten ins Wochenende.
Die Inflations- und Zinsangst, die US-Notenbankchef Jerome Powell zuletzt geschürt hatte, war in den USA mit voller Wucht zurückgekehrt. Der Zusammenbruch der Krypto-Bank Silvergate Capital und der Kursabsturz der Aktien von SVB Financial führten den Anlegern vor Augen, welche Gefahren - etwa Kreditausfälle - mit den jüngst gestiegenen Zinsen einhergehen können.
Der US-Arbeitsmarktbericht für Februar dagegen brachte hingegen etwas Entspannung. "Es scheint der US-Notenbank Fed zu gelingen, die Dynamik der US-Wirtschaft langsam abzuschwächen und womöglich die gefürchtete Preis-/Lohnspirale zu vermeiden", kommentierte Portfolio-Manager Thomas Altmann von QC Partners die Jobdaten. "Der Arbeitsmarkt entfernt sich zumindest ein Mini-Stück vom Höhepunkt seiner Stärke. Das ist sicherlich nicht ganz der Bericht, den die Fed gerne gesehen hätte, aber er geht definitiv in die richtige Richtung. Die Lohnentwicklung wird die Fed dagegen richtig freuen."
Vorsichtig blieben die Anleger aber dennoch, denn die Hiobsbotschaften aus den USA am Vortag, haben laut Kapitalmarktstratege Jürgen Molnar von RoboMarkets eine zu große Sogwirkung, als dass sie ignoriert werden könnten. Anlegern wurden die Gefahren, etwa von Kreditausfällen, ins Gedächtnis zurückgerufen, die mit den jüngst gestiegenen Zinsen einhergehen können. Thomas Altmann von QC Partners verwies dabei auch auf Sorgen über Ansteckungsgefahren. "Noch scheint die Silicon Valley Bank ein Einzelfall zu sein. Aber wie groß die Ansteckungsgefahren unter Banken sind, das haben frühere Krisen gezeigt", sagte er.
Unter den Einzelwerten stand Daimler Trucks im Fokus. Der Nutzfahrzeughersteller hat sich nach einem guten Lauf im vergangenen Jahr auch für 2023 viel vorgenommen.
WALL STREET
Die US-Börsen haben im Freitagshandel an Boden verloren und markant im Minus geschlossen.
Der Dow Jones verlor zum Sitzungsende 1,07 Prozent und schloss auf 31.909,64 Punkten. Beim NASDAQ Composite war der Verkaufsdruck deutlich ausgeprägter und führte zu einem Rückgang um 1,76 Prozent auf 11.138,89 Zähler.
Im Blick standen der US-Arbeitsmarktbericht und der Banken-Sektor. Dieser lag nach einem volatilen Verlauf schließlich 0,5 Prozent im Minus. Sorgen, dass die in Schwierigkeiten geratene Bank SVB auf den Sektor übergreifen könnte, drückten die Aktien, während Anleihenotierungen nach oben sprangen.
Die Zahl der neu geschaffenen Stellen lag im Februar mit 311.000 über der Prognose einer Zunahme um 225.000, doch erhöhte sich die Arbeitslosenquote auf 3,6 von zuvor 3,4 Prozent. Hier war mit einem unveränderten Stand gerechnet worden. Zudem wurde der Stellenzuwachs für die beiden Vormonate nach unten revidiert. Die durchschnittlichen Stundenlöhne stiegen weniger stark als erwartet, damit kommt von dieser Seite zumindest kein übermäßig großer Inflationsdruck.
Der Arbeitsmarktbericht war mit Spannung erwartet worden, da er mit das Tempo der kommenden Zinserhöhungen der US-Notenbank bestimmen dürfte. US-Notenbankpräsident Jerome Powell hatte in dieser Woche angesichts der hartnäckig hohen Inflation wieder größere Zinsschritte angedeutet, nachdem die Fed ihre Schritte schon von 75 auf zunächst 50 und zuletzt auf 25 Basispunkte verringert hatte. Er stellte auch einen höheren Zinsgipfel in Aussicht.
Zwar habe die Dynamik des Beschäftigungsaufbaus etwas nachgelassen, von einer Schwäche könne angesichts eines Stellenzuwachses von mehr als 300.000 außerhalb der Landwirtschaft aber nicht gesprochen werden, hieß es von den Marktstrategen der Helaba. Die per saldo soliden Daten zum Arbeitsmarkt würden die US-Notenbank darin bestärken, weiter an der Zinsschraube zu drehen. Ob es im März zu einem Schritt um 25 oder 50 Basispunkte kommen werde, hänge wohl auch von den Inflationszahlen ab, die am Dienstag zur Veröffentlichung anstehen, hieß es weiter.
ASIEN
An den asiatischen Börsen beherrschten Minuszeichen den Handel.
In Tokio gab der japanische Leitindex Nikkei zu Handelsende 1,67 Prozent auf 28.143,97 Punkte ab.
Auf dem chinesischen Festland verlor der Shanghai Composite letztlich 1,40 Prozent auf 3.230,08 Einheiten. In Hongkong fiel der Hang Seng schlussendlich um 3,04 Prozent auf 19.319,92 Zähler.
Die asiatischen Börsen sind am Freitag den schwachen Vorgaben der Wall Street gefolgt. Die Bewegungen fielen dabei im Vergleich zu den Vortagen recht deutlich aus. Auf Wochensicht tendierte die Region Asien-Pazific leichter.
Die Märkte zeigten sich nervös vor dem US-Arbeitsmarktbericht am Nachmittag. Die Daten gelten als wichtiger Taktgeber für US-Geldpolitik. "Während zu Wochenbeginn ein großer Zinsschritt an den Geldmärkten noch als Außenseiterszenario gehandelt wurde, preisen die Märkte einen solchen Schritt nun mit einer Wahrscheinlichkeit von mehr als 50 Prozent ein", hieß es von der Landesbank Baden-Württemberg.
Auch Japanische Aktien verzeichneten Verluste, obwohl Japans Zentralbank an ihrer extrem lockeren Geldpolitik vorerst festhält. Die kurzfristigen Zinssätze sollen bei minus 0,1 Prozent und die langfristigen bei etwa null bleiben, wie die Bank of Japan (BoJ) beschloss. Allerdings war die Entscheidung in Marktkreisen erwartet worden und stellte somit keine Überraschung dar. Es war zugleich die letzte Sitzung unter dem scheidenden Gouverneur Haruhiko Kuroda, dessen Amtszeit nach einem Jahrzehnt am 8. April endet.
Redaktion finanzen.at / APA / Dow Jones Newswires / dpa-AFX
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Unternehmensdaten
Wirtschaftsdaten
Datum | Unternehmen |
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Indizes in diesem Artikel
DAX | 20 270,91 | 0,12% | |
TecDAX | 3 500,72 | 0,33% | |
Dow Jones | 43 449,90 | -0,61% | |
NASDAQ Comp. | 20 109,06 | -0,32% | |
NASDAQ 100 | 22 001,08 | -0,43% | |
NIKKEI 225 | 39 081,71 | -0,72% | |
Hang Seng | 19 700,48 | -0,48% | |
ATX | 3 590,64 | 0,02% | |
Shanghai Composite | 3 361,49 | -0,73% |