Geändert am: 08.07.2022 22:07:01

US-Arbeitsmarktdaten stärker als erwartet: ATX verabschiedet sich fester ins Wochenende -- Wall Street beendet Handel uneins -- DAX letztlich höher -- Asiens Börsen schließen mehrheitlich positiv

AUSTRIA

Der heimische Aktienmarkt konnte am letzten Handelstag der Woche stark zulegen.

Der ATX eröffnete auf dem Niveau des gestrigen Schlusskurses, konnte dann kontinuierlich ansteigen. Letztlich beliefen sich die Gewinne auf 3,07 Prozent, was einen Schlussstand von 2.902,85 Punkten bedeutete.

Der ATX stieg damit am Freitag erneut an, insgesamt war die Woche von starken Kurszuwächsen gekennzeichnet. Auch die Wiener Börse profitierte am letzten Handelstag der Woche davon, dass die wichtigsten US-Indizes nach einem schwächeren Start ins Plus drehten.

In der Früh meldete sich die OMV zum Raffinerie-Unfall Anfang Juni zu Wort. Am Vorabend war zudem bekannt gegeben worden, dass die Raiffeisen Bank International (RBI) den Verkauf ihrer Bulgarien-Tochter abgeschlossen habe.

DEUTSCHLAND

Der deutsche Leitindex geht am Freitag mit grünen Vorzeichen aus dem Handel.

Der DAX startete tiefer und wechselte im frühen Handel oft die Vorzeichen. Am Ende des Börsentages schlug jedoch ein Gewinn von 1,34 Prozent bei 13.015,23 Punkten zubuche.

Der deutsche Aktienmarkt hat den letzten Handelstag der Woche mit einem deutlichen Plus beendet und damit die jüngste Erholung fortgesetzt. Dabei gelang dem DAX auch wieder der Sprung über die Marke von 13.000 Punkten. Die stärker als erwartet ausgefallenen US-Arbeitsmarktdaten sorgten nur kurz für eine leichte Belastung. Die US-Wirtschaft hat im Juni 372.000 Stellen geschaffen, was klar über der Erwartung von 250.000 lag. Die Arbeitslosenquote entsprach mit 3,6 Prozent den Erwartungen.

Allerdings störten sich einige Teilnehmer an der Entwicklung der Stundenlöhne. "Das Lohnwachstum hat im Jahresvergleich weniger stark nachgelassen als erhofft und erwartet", so QC Partners. Damit fielen die Zweitrundeneffekte höher aus als befürchtet. Ein Lohnwachstum auf diesem anhaltend hohen Niveau setze die US-Notenbank zusätzlich unter Druck. "Damit wird es für die Fed schwer bis unmöglich, bei der Straffung der Geldpolitik vom Gaspedal zu gehen."

WALL STREET

Anleger an der Wall Street schalteten am Freitag einen Gang zurück.

Der Dow Jones startete mit einem Abschlag und wechselt im Anschluss immer wieder das Vorzeichen. Letztlich verbucht er ein Minus von 0,14 Prozent auf 31.339,20 Punkte. Der technologielastige NASDAQ Composite begann den Handel schwächer und legte letztlich 0,12 Prozent auf 11.635,31 Zähler zu.

Im Fokus stand der US-Arbeitsmarktbericht für den Monat Juni. Mit 372.000 neuen Stellen wurde die Prognose von 250.000 klar übertroffen. Die Arbeitslosenquote blieb unverändert bei 3,6 Prozent. Allerdings stört man sich an der Entwicklung der Stundenlöhne. "Das Lohnwachstum hat im Jahresvergleich weniger stark nachgelassen als erhofft und erwartet", so QC Partners. Damit fielen die Zweitrundeneffekte höher aus als befürchtet. Ein Lohnwachstum auf diesem anhaltend hohen Niveau setze die US-Notenbank zusätzlich unter Druck. "Damit wird es für die Fed schwer bis unmöglich, bei der Straffung der Geldpolitik vom Gaspedal zu gehen." Der Arbeitsmarktbericht für Juni hat die US-Börsen am Freitag auf ihrem Stabilisierungskurs gehalten.

Andrew Hunter, Analyst Capital Economics, sprach für den Monat Juni von einem starken Anstieg der Beschäftigtenzahl außerhalb der Landwirtschaft. Dies "scheint die Behauptung, die Wirtschaft steuere auf eine Rezession zu oder sei bereits in einer solchen, ad absurdum zu führen." Er hält eine weitere Zinserhöhung um 75 Basispunkte auf der US-Notenbank-Sitzung Ende des Monats daher für gut denkbar. Zugleich verwies er auf weitere Details im Jobbericht. Die Abkühlung des Lohnwachstums und der jüngste Einbruch der Rohstoffpreise seien womöglich bereits Hinweise, dass sich die Inflationsaussichten schneller verbessern könnten als gedacht.

ASIEN

Die asiatischen Börsen zeigten sich am Freitag mehrheitlich fester.

In Tokio ging es für den Nikkei bis zum Handelsende um 0,10 Prozent auf 26.517,19 Punkte hoch.

Auf dem chinesischen Festland zeigte sich der Shanghai Composite derweil 0,25 Prozent leichter bei 3.356,08 Stellen. Der Hang Seng in Hongkong notierte letztlich bei 21.725,78 Zählern um 0,38 Prozent höher.

Überwiegend im Plus haben sich die Aktienkurse Asien am Freitag gezeigt, nachdem es am Vortag an der Wall Street kräftig nach oben gegangen war. Äußerungen eines US-Notenbank-Vertreters hatten die Rezessions- und Zinserhöhungssorgen der US-Anleger gelindert. James Bullard, Präsident der Federal Reserve of St. Louis, hält zwar weitere Zinserhöhungen zur Bekämpfung der hohen Inflation für notwendig, sieht aber keine Rezession. Unter US-Anlegern weckte dies die Hoffnung, dass die Fed die Zinsen vielleicht doch nicht so aggressiv anheben müsse wie bislang erwartet.

Ob die Datenlage dem Notenbanker recht gibt, wird der US-Arbeitsmarktbericht für Juni zeigen. Er wird am Freitag lange nach Börsenschluss in Asien veröffentlicht, weshalb Anleger in der Region eher vorsichtig agierten und die Kursgewinne weniger deutlich ausfielen als am Donnerstag in den USA.

In Tokio kamen die Kurse von ihren Tageshochs zurück mit der Nachricht, dass der ehemalige japanische Ministerpräsident Shinzo Abe während eines Wahlkampfauftritts durch Schüsse lebensgefährlich verletzt wurde, wenige Stunden danach verstarb Abe.

Redaktion finanzen.at / APA / Dow Jones Newswires / dpa-AFX


Bildquelle: wienerborse.at, Ionana Davies / Shutterstock.com, Bule Sky Studio / Shutterstock.com
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DAX 22 950,30 -1,45%
TecDAX 3 770,64 -1,51%
Dow Jones 42 179,66 0,51%
NASDAQ Comp. 17 841,12 0,51%
NASDAQ 100 19 821,56 0,43%
NIKKEI 225 37 751,88 -0,25%
Hang Seng 24 771,14 0,12%
ATX 4 279,67 -1,34%
Shanghai Composite 3 426,43 -0,10%