Geändert am: 06.04.2022 22:10:03

Ukraine-Krieg belastet: US-Börsen gehen schwächer aus dem Handel -- ATX und DAX schließen deutlich tiefer -- Asiens Börsen letztlich vorrangig im Minus

AUSTRIA

Der Handel in Wien war am Mittwoch von Verlusten geprägt.

Der ATX weitete seine frühen Verluste anschließend kräftig aus und schloss 2,58 Prozent schwächer bei 3.168,59 Punkten.

Auch die europäischen Leitbörsen standen zur Wochenmitte merklich unter Verkaufsdruck. Nach Einschätzung der Helaba-Analysten waren folgende Belastungsfaktoren zu beachten: Zum einen scheint es keinen echten Fortschritt bei den Verhandlungen zwischen der Ukraine und Russland zu geben. Sorgen wegen neuer europäischer Sanktionen gegen Russland und einer möglichen Retourkutsche bestehen zudem unverändert. Weiters zeigt sich die chinesische Wirtschaft deutlich stärker von den Corona-Schutzmaßnahmen getroffen und der Druck für eine schneller Bilanzverkürzung der Fed bleibt erhalten, formulierten die Experten.

Die Meldungslage zum heimischen Aktienmarkt gestaltete sich sowohl von Unternehmensebene als auch von Analystenseite unverändert mager.

DEUTSCHLAND

Auch am Mittwoch traten Anleger in Frankfurt auf die Bremse.

Der DAX war lediglich mit einem kleinen Abschlag gestartet und rauschte anschließend tiefer abwärts. Schlussendlich ging der Leitindex 1,89 Prozent tiefer bei 14.151,69 Punkten in den Feierabend.

Der DAX hat seine Vortagesverluste am Mittwoch deutlich ausgeweitet. Inflations- und Rezessionssorgen machten sich nach Äußerungen von US-Notenbank-Vertretern zunehmend breit. Der Verkaufsdruck stieg am Nachmittag, denn auch an den US-Börsen werden weitere Verluste verbucht. Zudem gab es hierzulande enttäuschende Auftragsdaten für die Industrie, während die Erzeugerpreise in der Eurozone erneut mit Rekordgeschwindigkeit stiegen.

Nach jüngsten Aussagen von Vertretern der US-Notenbank (Fed) mehrten sich laut Portfolio-Manager Thomas Altmann von QC Partners die Bedenken, dass die anstehende Verringerung der Fed-Bilanz noch nicht vollständig in den Kursen eingepreist sein könnte. Insbesondere Fed-Direktorin Lael Brainard fand mit ihren Worten Beachtung, denn angesichts der hohen Inflation sprach sie sich am Vortag für eine rasche geldpolitische Normalisierung aus. Ihre Worte haben Gewicht, da sie die designierte Vizechefin der Fed ist.

Am Abend veröffentlicht die Fed zudem ihre Mitschrift zur jüngsten Zinssitzung. Fachleute rechnen mit Hinweisen auf das Tempo der künftigen geldpolitischen Straffung und zur erwarteten Verringerung der billionenschweren Notenbankbilanz. Hier sprach sich Brainard für eine zügige Verringerung beginnend im Mai aus.

WALL STREET

Die Wall Street dürfte am Mittwoch an die Vortagesverluste anknüpfen.

Der Dow Jones eröffnete die Sitzung etwas tiefer und verharrte anschließend auf rotem Terrain. Zum Handelsende notierte er 0,42 Prozent im Minus bei 34.496,51 Punkten. Der NASDAQ Composite gab nach einem schwachen Start weiter nach und fiel letztlich um 2,22 Prozent auf 13.888,82 Zähler.

Nach den jüngsten Aussagen der designierten Vizechefin der Fed, Lael Brainard, mehrten sich laut Portfolio-Manager Thomas Altmann von QC Partners die Bedenken, dass die anstehende Verringerung der Fed-Bilanz noch nicht vollständig in den Kursen eingepreist sein könnte, berichtet die Deutsche Presse-Agentur. Brainard sprach sich angesichts der hohen Inflation für eine rasche geldpolitische Normalisierung aus.

Am Abend veröffentlichte dann die Fed das Protokoll ihrer jüngsten Notenbanksitzung, in dem die US-Notenbanker 50-Bp-Zinsschritte für die kommenden Sitzungen und eine zügige Rückführung der Bilanzsumme der US-Notenbank signalisierten.

ASIEN

An den Börsen in Fernost ging es zur Wochenmitte mehrheitlich abwärts.

Der japanische Leitindex Nikkei gab letztlich 1,58 Prozent auf 27.350,30 Punkte ab.

Auf dem chinesischen Festland ging es für den Shanghai Composite nach seiner zweitägigen Feiertagspause letztlich 0,02 Prozent aufwärts auf 3.283,43 Zähler. In Hongkong verbuchte der Hang Seng ein Minus von 1,87 Prozent auf 22.080,52 Stellen.

Mit teils kräftigen Abgaben haben die Aktienmärkte in Asien zur Wochenmitte den Handel beendet. Teilnehmer verwiesen auf die schwachen Vorgaben der Wall Street, wo die weitere Eskalation des Ukraine-Kriegs und ein starker Anstieg der Marktzinsen für fallende Kurse gesorgt hatten. Letzteres drückte vor allem die Technologiewerte ins Minus, die sich auch in Asien mit Kursverlusten zeigten. Zudem sprechen sich immer mehr Mitglieder der US-Notenbank für eine Zinserhöhung um 50 Basispunkte im Mai aus, um die weiter steigende Inflation in den Griff zu bekommen.

Redaktion finanzen.at / APA / Dow Jones Newswires / dpa-AFX


Bildquelle: wienerborse.at, Ionana Davies / Shutterstock.com, Bule Sky Studio / Shutterstock.com
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TecDAX 3 828,30 -0,58%
Dow Jones 41 964,63 0,92%
NASDAQ Comp. 17 750,79 1,41%
NASDAQ 100 19 736,66 1,30%
NIKKEI 225 37 751,88 -0,25%
Hang Seng 24 771,14 0,12%
ATX 4 337,98 -0,29%
Shanghai Composite 3 426,43 -0,10%