Geändert am: 04.10.2019 23:02:35

ATX geht stärker ins Wochenende -- DAX schließt wieder über 12.000er Marke -- Wall Street fester -- Asiens Börsen letztlich uneinheitlich

AUSTRIA

Die Wiener Börse zeigte sich vor dem Wochenende letztendlich freundlich gestimmt.

Der Leitindex ATX bewegte sich am Morgen zunächst auf grünem Terrain, fiel im Verlauf aber an die Nulllinie zurück, bevor es am Nachmittag wieder leicht bergauf ging. Ins Wochenende verabschiedete er sich somit 0,60 Prozent fester bei 2.923,29 Einheiten.

Der Vormittagshandel verlief ruhig. Auch andere Börsen in Europa traten weitgehend auf der Stelle. Wichtige Unternehmensnachrichten lagen kaum vor und auch die meisten Kursbewegungen in Wien hielten sich in engen Bandbreiten.

Mit Spannung erwartet wurde an den Börsen der Arbeitsmarktbericht der US-Regierung am frühen Nachmittag. Der Beschäftigungszuwachs fiel in etwa wie erwartet aus, die Lohnentwicklung enttäuschte, aber die Arbeitslosenquote fiel bei konstanter Erwerbsquote auf den niedrigsten Stand seit 50 Jahren. Dies sorgte auch am Schweizer Aktienmarkt für Entspannung - die Anleger wagten sich aus ihrer Deckung. Dass sich die Begeisterung über die Zahlen aber in Grenzen hielt, könnte damit in Zusammenhang stehen, dass sie nicht ausreichend gut sind, um die Rezessionsängste aus dem Markt zu nehmen. Die zuletzt sehr schwachen ISM-Daten aus den USA stecken den Anlegern offenbar noch tief in den Knochen.

DEUTSCHLAND

Am Freitag konnte der heimische Aktienmarkt nach dem US-Arbeitsmarktbericht zulegen.

Der DAX startete im Plus, tendierte lange Zeit um die Nulllinie, bevor er am Nachmittag wieder Zuwächse verzeichnete. Zum Erklingen der Schlussglocke blieb so ein Aufschlag von 0,73 Prozent auf 12.012,81 Punkte an der Kurstafel stehen.

Der unverändert robuste Arbeitsmarkt in den USA hat den deutschen Aktien am Freitagnachmittag Rückenwind verliehen. Die Rückkehr über die runde Marke von 12.000 Zählern gelang dem Leitindex damit wieder.

Die Zunahme der Beschäftigung erreichte im vergangenen Monat zwar nicht ganz die Schätzung von Volkswirten. Die entsprechenden Werte für August und Juli wurden aber nachträglich nach oben revidiert, so dass der Arbeitsmarkt Börsianern zufolge unter dem Strich unverändert ein solides Bild abgibt.

Zuletzt hatten schwache Konjunkturdaten aus den USA die Stimmung an den Börsen verhagelt. An den ersten beiden Handelstagen im Oktober hatte der DAX die gesamten Gewinne vom Monat September wieder eingebüßt. Am Donnerstag zeigte sich in den USA, dass die Schwäche der Industrie zunehmend auch auf die Dienstleister übergreift.

WALL STREET

Am Freitag ging es an der Wall Street nochmal bergauf.

Der Dow Jones startete bereits fester in den Handel und gewann anschließend noch weiter hinzu. Sein Schlussstand: plus 1,42 Prozent bei 26.573,72 Punkten. Der Techwerteindex NASDAQ Composite eröffnete den Tag ebenfalls mit einem Plus und verblieb auch weiterhin auf grünem Terrain. Er beendete den Handelstag 1,4 Prozent fester bei 7.982,47 Einheiten.

Die US-Arbeitsmarktdaten für den Monat September waren robust ausgefallen. Für eine Überraschung sorgte insbesondere die gesunkene Arbeitslosenquote von 3,5 Prozent. Dies ist der tiefste Stand seit 50 Jahren. Zwar wurden ansonsten etwas weniger Jobs als erwartet geschaffen, allerdings wurden die Daten für die beiden Vormonate nach oben korrigiert. Die Situation bleibt demnach solide. Nach den schwachen Konjunkturdaten zum Wochenbeginn machte sich aufgrund dessen Erleichterung am Markt bemerkbar.

ASIEN

Am Freitag wiesen die asiatischen Aktienmärkte unterschiedliche Vorzeichen aus.

In Japan stand der Leitindex Nikkei letztlich 0,32 Prozent höher bei 21.410,20 Einheiten.

Auf dem chinesischen Festland findet wegen der "Goldenen Woche" weiterhin kein Handel statt. Zuletzt war der Shanghai Composite am Montag um 0,92 Prozent auf 2.905,19 Zähler gefallen. In Hongkong verlor der Hang Seng zum Handelsende 1,11 Prozent auf 25.821,03 Punkte.

Mit einer uneinheitlichen Tendenz haben sich die Aktienmärkte Asien zum Wochenausklang gezeigt. Trotz positiver US-Vorgaben herrschte Zurückhaltung. Die Kursgewinne an der Wall Street beruhten auf verstärkten Zinssenkungsspekulationen, nachdem es erneut schwache US-Konjunkturdaten gegeben hatte. Daneben richteten sich die Blicke der Investoren auf die kommende Woche, wenn die Handelsgespräche zwischen den USA und China in die nächste Runde gehen - Ausgang ungewiss. Mit einem umfassenden Abkommen rechnen allerdings die wenigsten Teilnehmer.

Die im Wochenverlauf veröffentlichten US-Konjunkturdaten belegten, dass sich die US-Wirtschaft nicht von den negativen Folgen des seit Monaten andauernden Handelskonflikts abkoppeln kann. Unter den Anlegern macht sich zunehmend die Angst vor einer globalen Rezession breit. Vor diesem Hintergrund gewinnt der am Nachmittag anstehende US-Arbeitsmarktbericht für September besondere Bedeutung. Sollte er ebenfalls enttäuschen, könnte es zu einer weiteren Abwärtswelle an der Wall Street kommen, so ein Beobachter.

Redaktion finanzen.at / APA / Dow Jones Newswires / dpa


Bildquelle: wienerborse.at, Ionana Davies / Shutterstock.com, Bule Sky Studio / Shutterstock.com
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DAX 19 848,77 -0,18%
Dow Jones 43 297,03 0,91%
NASDAQ Comp. 20 031,13 1,35%
NIKKEI 225 39 130,43 0,24%
Hang Seng 20 098,29 1,08%
ATX 3 607,43 0,50%
Shanghai Composite 3 393,53 1,26%