Geändert am: 02.10.2020 22:08:37

US-Präsident mit Corona infiziert: Dow Jones-Stabilisierungsversuch scheitert -- ATX letztlich im Plus -- DAX geht schwächer ins Wochenende -- Nikkei schließt im Minus

AUSTRIA

Am heimischen Markt herrschte am Freitag Zurückhaltung.

Der ATX zeigte sich kurz nach Börsenstart 0,26 Prozent im Minus bei 2.084,85 Zählern und notierte auch anschließend leichter. Zeitweise konnte er dann aber doch das Vorzeichen wechseln und schloss letztendlich 0,50 Prozent fester bei 2.100,79 Stellen.

Für Nervosität an den Märkten sorgte die Nachricht, dass sich US-Präsident Donald Trump mit dem Coronavirus infiziert hat. "Die erste Reaktion des Marktes war negativ, aber ich bin mir nicht sicher, ob sich das als nachhaltig erweist. Letztendlich wird sich der Markt, wenn die anfängliche reflexartige Reaktion vorbei ist, wahrscheinlich darauf konzentrieren, was das für die Wahlen bedeuten könnte. Wir gehen von einer Wende zugunsten der Demokratie aus, was so ziemlich mit den jüngsten Umfragen übereinstimmt", meinte Julian Wee von der Credit Suisse.

DEUTSCHLAND

Anleger in Deutschland zeigten sich am Freitag besorgt.

Der DAX begann den Handelstag mit einem deutlichen Abschlag und gab auch anschließend ab. Am Ende der Handelswoche stand noch ein Minus von 0,33 Prozent bei 12.689,04 Punkten an der DAX-Tafel.

Der deutsche Aktienmarkt hatte am Freitag mit Verlusten auf die Nachricht reagiert, wonach sich US-Präsident Donald Trump mit dem Coronavirus angesteckt hatte. Weniger als fünf Wochen vor der US-Präsidentenwahl muss Trump seine Amtsgeschäfte nun in Quarantäne im Weißen Haus führen. Wahlkampfauftritte des 74-jährigen Republikaners liegen auf Eis.

Auf die jüngsten Arbeitsmarktdaten reagierten die Kurse kaum. Der US-Arbeitsmarkt hatte sich im September weiter von seinem schweren Einbruch in der Corona-Krise erholt. Die Arbeitslosigkeit ging deutlich zurück, die Beschäftigung stieg weiter. Auch die Löhne legten etwas zu.

"Die Erholung des US-Arbeitsmarktes setzt sich fort, wenn auch mit verringerter Dynamik. Dennoch fehlen gegenüber dem Jahresanfang noch immer rund 10 Millionen Stellen", kommentierten die Experten der Helaba. "Ungeachtet der hohen Zuwachsrate des durchschnittlichen Stundenlohns steht die Fed somit nicht unter Druck, die extrem lockere Geldpolitik zu ändern. Die Fed selbst hat mit dem Strategiewechsel eine stärkere Betonung der Arbeitslosigkeit hervorgehoben und diese ist zu hoch. Es wird geraume Zeit in Anspruch nehmen, bevor wieder von Vollbeschäftigung die Rede sein wird", hieß es weiter.

WALL STREET

An der Wall Street dominierten vor dem Wochenende rote Vorzeichen.

Der Dow Jones ging deutlich tiefer in den Tag, konnte sich im Handelsverlauf jedoch vom Tagestief lösen und beendete die Sitzung 0,48 Prozent niedriger bei 27.682,81 Punkten. Für den NASDAQ Composite ging es kräftig nach unten. Er schloss 2,22 Prozent schwächer bei 11.075,02 Zählern.

Zum Wochenausklang wurden an den US-Börsen zunächst kräftige Verluste verbucht, nachdem US-Präsident Donald Trump positiv auf das Coronavirus getestet wurde. Anleger befürchteten, dass die für den 3. November angesetzte Präsidentschaftswahl verschoben werden muss und sich die Phase der politischen Unsicherheit verlängert. Auch ein neues Corona-Hilfspaket, auf das sich Demokraten und Republikaner schon seit Wochen nicht einigen können, dürfte sich noch weiter verzögern.

Der Arbeitsmarktbericht des privaten Dienstleisters ADP vom Mittwoch und die am Donnerstag veröffentlichte Zahl der Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe waren besser als erwartet ausgefallen, was mit Blick auf die Daten am Freitag leicht optimistisch gestimmt hatte.

Neben dem Arbeitsmarktbericht standen die August-Daten zum Auftragseingang und der Uni-Michigan-Index der Verbraucherstimmung im September in zweiter Lesung auf der Agenda. Die Stimmung der US-Verbraucher hat sich im September aufgehellt. Der an der Universität Michigan berechnete Index für die Verbraucherstimmung in den USA stieg bei der Umfrage am Monatsende auf 80,4 von 74,1 Ende August. Auch der Auftragseingang der US-Industrie hat sich im August um 0,7 Prozent gegenüber dem Vormonat erhöht. Volkswirte hatten dagegen mit einem Anstieg von 0,8 Prozent gerechnet.

ASIEN

In Tokio ging der Handel nach der technischen Panne am Donnerstag wieder normal weiter.

Der japanische Leitindex Nikkei verlor zum Handelsschluss 0,67 Prozent auf 23.029,90 Punkte.

Auf dem chinesischen Festland gab der Shanghai Composite am Mittwoch zuletzt um 0,2 Prozent auf 3.218,05 Zähler nach. In Hongkong schloss der Hang Seng zur Wochenmitte um 0,79 Prozent höher bei 23.459,05 Einheiten.

Am japanischen Aktienmarkt haben die Kurse am Freitag nach der Zwangspause am Vortag nachgegeben. Der Markt litt ebenso wie andere Handelsplätze unter der Nachricht, dass sowohl US-Präsident Donald Trump als auch seine Ehefrau positiv auf Corona getestet wurden. Die Marktplätze in China und Hongkong blieben feiertagsbedingt weiter geschlossen.

Ein Marktbeobachter sprach von einem "großen Schock", der naturgemäß die Risikobereitschaft der Anleger schmälere - schon in gut einem Monat findet die amerikanischen Präsidentschaftswahl statt. Zudem steht im Tagesverlauf noch der viel beachtete, monatliche Arbeitsmarktbericht der US-Regierung auf der Agenda.

Redaktion finanzen.at / APA / Dow Jones Newswires / dpa-AFX


Bildquelle: wienerborse.at, Ionana Davies / Shutterstock.com, Bule Sky Studio / Shutterstock.com
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Indizes in diesem Artikel

DAX 22 513,42 -0,44%
TecDAX 3 835,11 -0,63%
Dow Jones 44 546,08 -0,37%
NASDAQ Comp. 20 026,77 0,41%
NIKKEI 225 39 149,43 -0,79%
Hang Seng 22 620,33 3,69%
ATX 4 083,89 1,42%
Shanghai Composite 3 332,48 -0,42%