Genehmigung erteilt |
21.12.2023 22:11:00
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Boeing-Aktie steigt: Boeing darf wohl wieder 737-Max-Jets nach China liefern
Der US-Konzern bestätigte die Informationen von "Air Current" und Bloomberg am Donnerstag zunächst nicht. "Wir unterstützen unsere Kunden in China weiterhin und werden bereit sein, für unsere Kunden zu liefern, wenn es so weit ist", teilte ein Boeing-Sprecher lediglich mit.
Nach zwei tödlichen Abstürzen von 737-Max-Jets hatte China im März 2019 wie Staaten in aller Welt ein Startverbot verhängt. Nachdem Boeing an dem Modell technische Verbesserungen vorgenommen hatte, wurde diese Verbote zwar aufgehoben - zuletzt auch in China. Dennoch durfte der Hersteller weiterhin keine neuen Maschinen der Reihe mehr in das Land einführen.
Die CAAC habe die förmliche Genehmigung bei einem Besuch des Boeing-Managers Mike Fleming am 8. Dezember in Peking ausgestellt, berichtete "The Air Current" nun. Offiziell habe die Behörde bei diesem Anlass lediglich mitgeteilt, dass der Hersteller seine Entwicklung im chinesischen Markt vorantreiben könne. Zuletzt standen bei Boeing etwa 85 fertige Maschinen des Typs, die für China bestimmt sind.
Laut den Branchenexperten von Deutscher Bank und Jefferies hat die Fluggesellschaft China Southern Airlines möglicherweise einen Probeflug mit einer der neuen Maschinen unternommen. Darauf deuteten öffentlich verfügbare Flugdaten hin. Bei solchen Flügen prüfen die Käufer, ob das Flugzeug ihre Ansprüche erfüllt.
Auch bei den Langstreckenjets vom 787 "Dreamliner" kann Boeing offenbar aufatmen. China habe die Lieferung des ersten Exemplars seit April 2021 freigegeben, berichtete Bloomberg am Donnerstag und berief sich dabei auf eine mit der Sache vertraute Person. Die Fluggesellschaft Juneyao solle mit ihrer neuesten 787 schon in den nächsten Stunden vom Boeing-Werk in Everett nach Shanghai starten. Beim "Dreamliner" hatte der Hersteller längere Zeit mit Produktionsmängeln zu kämpfen.
Das Desaster um die 737 Max hatte Boeing in eine schwere Krise gestürzt. Das Flugzeug ist die modernisierte und weniger spritdurstige Neuauflage der 737-Reihe, die aus den 1960er stammt. In den Jahren 2018 und 2019 stürzten zwei 737-Max-Jets ab, insgesamt 346 Menschen starben. Danach durften die Maschinen mehr als anderthalb Jahre lang weltweit nicht starten, bevor der Hersteller mit technischen Nachbesserungen nach und nach wieder die Freigabe erreichte.
Inzwischen ist Boeing auf dem Markt für Mittelstreckenjets weit hinter den weltgrößten Flugzeughersteller Airbus aus Europa zurückgefallen. Während Boeing die Produktion der 737-Reihe bis zum Jahr 2025 oder 2026 auf monatlich 50 Maschinen hochfahren will, peilt Airbus für seine konkurrierende Modellfamilie A320neo aufgrund prallvoller Auftragsbücher für 2026 bereits 75 Maschinen pro Monat an.
Zuletzt Boeing hatte die Auslieferungen der 737-Reihe erneut drosseln müssen, weil der Zulieferer Spirit AeroSystems an den hinteren Druckschotts vieler Maschinen fehlerhafte Bohrungen vorgenommen hatte. Wegen der aufwendigen Nachbesserungen hatte Boeing sein Auslieferungsziel für das laufende Jahr im Oktober auf 375 bis 400 Flugzeuge der Reihe gekappt.
UBS belässt Boeing auf "Buy" - Ziel 315 US-Dollar
Die Schweizer Großbank UBS hat Boeing nach einem Bericht des abonnementbasierten Analysedienstes "The Air Current" auf "Buy" mit einem Kursziel von 315 US-Dollar belassen. Laut dem Bericht des Analysedienstes für die weltweite Luft- und Raumfahrtindustrie habe der Flugzeugbauer die Genehmigung erhalten, wieder 737-Max-Maschinen nach China liefern zu dürften, schrieb Analyst Gavin Parsons in einer am Donnerstag vorliegenden Studie. Dies wäre positiv für die langfristige Nachfrage, denn China sei einer der größten und am schnellsten wachsenden Luftfahrtmärkte der Welt und sei für neue Max-Lieferungen gesperrt gewesen.
Die Boeing-Aktie legte im NYSE-Handel letztlich um 0,66 Prozent auf 261,96 US-Dollar zu.
ARLINGTON/PEKING (dpa-AFX) / ZÜRICH (dpa-AFX Broker)
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